1987 anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins errichtet, wurde die Anlage als Gegenstück zum Britzer Garten in West-Berlin konzipiert. Was heute kurios wirkt, war damals Realität. Politik bedeutete zu DDR-Zeiten auch Parkplanung. Nach Politik klingt auch das Gesamtkonzept des Parks, ein „Geschenk der Gärtner der Welt“ an die Bewohner des sozialistischen Einheitsbaus.
Heutzutage bleiben uns mit den „Gärten der Welt“ wunderbare Beispiele internationaler Gartenkunst erhalten – der theoretische Überbau ist längst dahin. Mit dem japanischen, koreanischen, balinesischen, orientalischen und dem größten chinesischen Garten Europas ist im Erholungspark Marzahn vor allem Asien stark vertreten. Aus Europa stammen der Irrgarten und das Labyrinth, die von englischen Gärten wie dem des Königsschlosses Hampton Court inspiriert sind. Der Renaissance-Garten zollt italienischen Gärtnern Tribut, und im Karl-Foerster-Staudengarten erinnert man an deutsche Gartentradition. Seltene, kunstfertig arrangierte Pflanzenarten, wohin man schaut, botanisch wie landschaftlich ein Berliner Unikum. Bei aller Schönheit kann sich der Erholungspark einer gewissen Künstlichkeit allerdings nicht entziehen.
Ähnlich wie im Botanischen Garten in Dahlem sind hier Fahrräder, Hunde, Fußballspielen sowie das Baden in den Seen verboten. Auch die Tatsache, dass man Eintritt zahlen muss, verstärkt den etwas musealen Charakter der Anlage. Gartenenthusiasten, Ästheten und Verliebte kommen hingegen auf ihre Kosten, und für die Familien bleiben immer noch die großzügigen Liegewiesen.
Text: Jacek Slaski
Grillen: Nein
Spiel & Sport: Skateboardareal mit Halfpipe, Jump- und Mini-Ramp
Essen & Trinken: Tsingtao-Pavillon und das Teehaus zum Osmanthussaft im Chinesischen Garten, das Cafй aux Jardins am japanischen Garten sowie eine Eisdiele und mehrere Kioske
Schönster Platz: Der englische Irrgarten
Sauberkeit: Sehr sauber
Besser nicht: Nichts zu beanstanden
www.gruen-berlin.de/marz/index.php
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