Wer in Berlin nicht mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, setzt für den Weg zur Arbeit oder für den Freizeitsport häufig aufs Fahrrad. Initiativen wie infraVelo sollen durch eine verbesserte Infrastruktur das Fahren mit dem Bike in der Hauptstadt in Zukunft noch beliebter machen. Wie sicher ihr mit dem Fahrrad auf den Straßen unterwegs seid und welche Strecken rund um Berlin beliebt sind, findet ihr im folgenden Artikel heraus.
Wie gefährlich ist das Fahrradfahren in Berlin?
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club Berlin hat eine Übersicht der Unfallstatistiken von Radfahrer:innen in Berlin aus dem Jahr 2016 analysiert. Zwar sind die Statistiken nicht mehr ganz aktuell, dennoch sprechen die Ergebnisse für sich. So wird für knapp die Hälfte der Unfälle mit Fahrradfahrerbeteiligung eine Alleinschuld oder Mitschuld angenommen. Das passiert zum Beispiel bei Benutzung der falschen Fahrbahn, dem falschen Einfahren in den Fließverkehr oder durch zu hohe Geschwindigkeit. Bleibt deshalb im Straßenverkehr immer aufmerksam.
Bei Unfällen mit Radfahrerbeteiligung, die von Pkws, Lkws oder Fußgänger:innen verursacht wurden, nimmt das falsche Abbiegen klar Platz 1 auf der Statistik ein. Hier müsst ihr mit dem Fahrrad auch bei Vorfahrt die anderen Verkehrsteilnehmenden berücksichtigen, denn mit dem Bike seid ihr gegenüber Auto oder LKW bei einem Zusammenprall im Nachteil.
Was müsst ihr beim Fahrradfahren auf den Straßen beachten?
In Berlin müsst ihr als Radfahrer:in zahlreiche Ärgernisse auf den Straßen in Kauf nehmen. Ob freilaufende Hunde, schlechte Straßen oder versperrte Wege durch Autofahrer:innen: Es stellen sich euch je nach Strecke einige Hindernisse in den Weg. Wie gut ihr mit dem Fahrrad in der Hauptstadt zurechtkommt, hängt deshalb davon ab, auf welchen Strecken ihr unterwegs seid. Manche Routen sind sehr gut für die Fahrt auf dem Bike geeignet, während andere Strecken immer noch stark auf Autofahrer:innen ausgerichtet sind.
Für die Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrende wurde unter anderem die landeseigene infraVelo gegründet, die bessere Voraussetzungen für die Fahrt mit dem Bike schaffen soll. Für weite Wege durch Berlin ist in der Hauptstadt zum Beispiel der Bau von Radschnellverbindungen mit insgesamt mehr als 100 Kilometern Länge vorgesehen. Doch ein Baubeginn ist aktuell vor 2026 nicht geplant, sodass ihr bis dahin noch mit der vorhandenen Infrastruktur vorliebnehmen müsst.
Die Verkehrsregeln auf den Berliner Straßen unterscheiden sich nicht von anderen Bundesländern, denn die Straßenverkehrsordnung (StVO) ist in ganz Deutschland gültig. Radfahrer:innen müssen sich an den Rechtsverkehr, Rechts vor Links und die gültigen Verkehrsschilder halten. Das Fahrrad selbst muss über Licht, Bremsen oder eine Klingel verfügen, um als verkehrssicher eingestuft zu werden. Werdet ihr kontrolliert und das Bike hält diese Vorgaben nicht ein, müsst ihr mit einem Bußgeld rechnen. Eine Helmpflicht gibt es in Berlin und im Rest der Bundesrepublik nicht.
Welche Strecken durch die Natur bieten sich an?
Wenn ihr mit dem Fahrrad lieber im Grünen unterwegs seid, gibt es in und um Berlin ebenfalls zahlreiche empfehlenswerte Radtouren, die euch weg vom hektischen Stadtleben führen. Dafür bietet sich zum Beispiel die Strecke von Grünau nach Friedrichshagen an, die an der Dahme entlang über den Großen Müggelsee bis in das Künstlerviertel führt. Wunderschöne Natur erlebt ihr in der Hauptstadt auch auf der Route von Schöneberg an den Schlachtensee, bei dem ihr dem Autoverkehr fast vollständig aus dem Weg geht. Viele spannende Routen für Fahrrad, Mountainbike oder Rennradtouren rund um Berlin könnt ihr außerdem bei der Routenplaner-App Komoot entdecken. Durch verschiedene Stufen können sich sowohl Einsteiger:innen als auch Profis die besten Strecken rund um die Hauptstadt aussuchen.
Welches Bike eignet sich für die Straßen der Hauptstadt?
Für die geteerten Straßen in Berlin eignen sich vor allem Rennräder sehr gut, die auf dem Untergrund ihre Stärken ausspielen können. Die schnellen Bikes sind vor allem für den Freizeitsport hervorragend geeignet und sorgen dafür, dass ihr in der Hauptstadt mit Highspeed unterwegs seid. Allerdings müsst ihr ein Modell wählen, das zu euch im Hinblick auf die Körpergröße passt. Wenn ihr ein Rennrad bei mybikestore kauft, habt ihr die Möglichkeit, das Bike ausführlich zu testen. Es stehen mehrere hochwertige Modelle von Rennrädern mit unterschiedlichen Rahmenhöhen zur Auswahl. Durch den kostenlosen Rückversand des Online-Shops besteht kein Risiko, wenn das Rennrad nicht zu euch passt.
Wenn ihr hingegen mehr auf Routen in der Natur oder sogar Offroad-Strecken rund um Berlin unterwegs seid, ist ein Mountainbike oder ein Allround-Fahrrad die bessere Wahl. Auch bei Rückenproblemen oder für den Weg zur Arbeit sind diese Modelle eine gute Alternative zu Rennrädern. Nutzt das Rückgaberecht bei einem Kauf im Internet, um das gewählte Bike selbst auf den Straßen von Berlin zu testen.
Auch im Winter mit dem Bike unterwegs?
Wenn euch die kalten Temperaturen nicht stören, müsst ihr das Radfahren auch im Winter nicht einstellen. Laut Berliner Straßenreinigungsgesetz § 1 Abs. 2 und § 3 Abs. 3 müssen Radstreifen oder Radwege von Eis befreit werden. Dadurch seid ihr auch bei Minustemperaturen sicher unterwegs, wenn die Wege von Schnee und Eis befreit wurden. Für glatte Straßen ist ein geringerer Druck für die Fahrradreifen zu empfehlen, um die Haftung auf dem Untergrund zu verbessern. Zudem ist die richtige Kleidung wichtig, wenn ihr das ganze Jahr über Fahrrad fahren möchtet.
Was ist mit dem E-Bike zu beachten?
Auch in Berlin gibt es immer mehr Besitzer:innen von E-Bikes, die von einer Motorunterstützung profitieren. Die rechtlichen Voraussetzungen auf den Straßen ergeben sich aus den unterschiedlichen Typen der Räder mit Motor. Elektrische Fahrräder mit Tretunterstützung, besser als Pedelecs bekannt, werden als normale Fahrräder behandelt. Dadurch dürft ihr euch mit den elektrischen Fahrrädern auf Radwegen oder sogar in Fußgängerzonen mit Erlaubnis für Radfahrer bewegen.
Anders sieht es dagegen bei den schnelleren motorisierten Rädern mit Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h aus. Das Fahren auf Radwegen ist mit diesen E-Bikes nur erlaubt, wenn die Strecken durch ein Zusatzschild dafür ausgewiesen sind. Denn diese Typen von Bikes gelten als Kleinkraftrad und nicht mehr als reguläres Fahrrad. Zudem benötigt ihr eine Betriebserlaubnis, ein Kennzeichen, eine Versicherung und einen Führerschein (Klasse AM oder B). Deshalb sind die schnellen E-Bikes in Berlin bisher noch weniger als Pedelecs verbreitet.