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Obdachlosenhilfe

Festsaal Kreuzberg wieder offen: Kältehilfe im Club

Tiefer Schnee auf den Straßen und bitterkalte Temperaturen: Der Wintereinbruch in Berlin ist für obdachlose Menschen die Hölle. Um ihnen zu helfen, öffnet der Festsaal Kreuzberg ab jetzt täglich. Die Konzertlocation am Flutgraben wird zum Treffpunkt für obdachlose Menschen, die sich dort aufwärmen können und mit Lebensmitteln versorgt werden.

Der Festsaal Kreuzberg Anfang 2021. Die Location öffnet wieder – als Wärmehalle für obdachlose Menschen. Foto: Imago/Jürgen Held
Der Festsaal Kreuzberg Anfang 2021. Die Location öffnet wieder – als Wärmehalle für obdachlose Menschen. Foto: Imago/Jürgen Held

Wie alle Clubs der Stadt ist auch der Festsaal Kreuzberg wegen der Pandemie geschlossen. Nun öffnet die Konzertlocation jedoch wieder, aber nicht für Konzerte oder schweißtreibende Partys. Seit 9. Februar ist der Festsaal Kreuzberg eine Wärmehalle und im Rahmen der Kältehilfe geöffnet.

Obdachlose können sich hier treffen und zumindest tagsüber den Minusgraden in der winterlichen Hauptstadt entkommen. Die gemeinsame Aktion der Senatsverwaltung für Integration und Soziales, dem Deutschen Roten Kreuz und der Karuna Sozialgenossenschaft macht die kalten Tage für sie etwas erträglicher.

Karuna bietet Bus-Service zum Festsaal Kreuzberg

Die Karuna-Task-Force bietet im Festsaal Kreuzberg jeden Tag von 11 bis 17 Uhr Platz für obdachlose Menschen, versorgt sie mit Kuchen, warmen Getränken und Lunchpaketen.

Mark Siebert, der die Aktion für Karuna e.V. koordiniert, freut sich über das wichtige Angebot: „Das tolle kurzfristige Engagement des Festsaals Kreuzberg hat geholfen, eine Lücke zu schließen, denn die meisten Notunterkünfte öffnen erst um 18 Uhr.“

Das Besondere an der Aktion: Die Karuna-Task-Force bietet einen Bus-Service an, mit dem Menschen aus ganz Berlin zum Festsaal Kreuzberg gefahren werden. Ab 17 Uhr beginnt jeden Tag der koordinierte Bustransfer zu Unterkünften, in denen längerfristiges Wohnen möglich ist.

Die Umfunktionierung des Festsaals Kreuzberg ist vorläufig bis 18. Februar geplant.

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Festsaal Kreuzberg ist nicht der einzige Ort zum Aufwärmen

Die Berliner Kältehilfe hat ihre Angebote erweitert, um obdachlosen Menschen zu helfen. Neben dem Festsaal Kreuzberg ist auch der ehemalige Hangar des Flughafens Tempelhof als Aufwärmort täglich von 8 bis 16 Uhr geöffnet, mit Platz für 100 Menschen und Haustiere. Das Hofbräuhaus in Mitte stockt seine Kapazitäten auf und bietet als Obdachlosentreff Platz für bis zu 230 Menschen.

„Obdachlose Menschen gehören zu unserer Stadt und wir sind solidarisch mit ihnen“, betont Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Die Linke) in einer Pressemitteilung. Ihre Senatsverwaltung teilt mit, dass auch ein Hostel in Friedrichshain Notübernachtungsplätze bereitstellt, ebenso wurde ein Gebäude auf dem Gelände der früheren Karl-Bonhoeffer-Klinik in Reinickendorf kurzfristig als 24/7-Unterkunft für obdachlose Menschen geöffnet.


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