Freikörperkultur

FKK in Berlin: Die nackten Orte der Hauptstadt

Berlin ist Stadt der Freiheit, das gilt auch für den Umgang mit FKK. Oben, unten, rundum ohne: kein Problem! An zahlreichen Orten in der Hauptstadt ist es möglich, der Sonne zu huldigen, ein Bad zu nehmen oder Sport zu treiben – und das ganz ohne Kleidung. Die Freikörperkultur hat hier tiefe Wurzeln und ist fest in der Geschichte verankert. Bereits um die Jahrhundertwende wurde in Berlin die Freikörperkultur gefeiert, zu DDR-Zeiten galt Nacktbaden beinahe als Standard.

In der heutigen Zeit wird diese Tradition weitergeführt, und zwar an dafür eigens ausgewählten Orten. Wir haben Berlin nach seinen nackten Ecken durchsucht und den ultimativen Nudisten-Guide zusammengestellt: Alle FKK-Badeseen, Liegewiesen, Freibäder und Vereine, die wir auftreiben konnten, findet ihr hier.


Nacktbaden am Teufelssee

Am Teufelssee sonnt man sich im Schatten des Teufelsbergers -- wer will, nackt. Foto: Imago Images/Zeitz
Am Teufelssee sonnt man sich im Schatten des Teufelsbergers – wer will, auch nackt. Foto: Imago/Zeitz

Seit mehreren Jahrzehnten bereits dient der Teufelssee, idyllisch gelegen am Fuße des Teufelsberges, als beliebter Treffpunkt für Anhänger:innen der Freikörperkultur. Hier entsteht eine lebhafte, farbenfrohe Mischung aus Familien und der Berliner Party-Szene. Die Devise lautet: „Lebe und bade, wie es dir gefällt!“ – ob vollständig nackt, teils bekleidet oder in herkömmlicher Badekleidung. Die Vielfalt und Offenheit dieses Ortes spiegelt die einzigartige und tolerante Atmosphäre Berlins perfekt wider. Mehr zum Teufelssee lest ihr hier.

  • Teufelssee Grunewald

Schwimmen im Grunewaldsee geht auch ohne Kleidung

Der Bullenwinkel am Grunewaldsee ist ein lauschiges Plätzchen, das sich sehr eignet, um sich nackt zu sonnen.
Der Bullenwinkel am Grunewaldsee ist ein besonders lauschiges Plätzchen. Foto: Wikimedia Commons/Spphschu/CC BY-SA 4.0

Ein verborgenes Juwel, selbst unter den alteingesessenen Berlinern kaum bekannt, ist der Grunewaldsee. Dieser Ort hat den großen Vorteil, dass man sich hier in relativer Ruhe und Abgeschiedenheit dem Badevergnügen hingeben kann. Das Nordwestufer des Sees beherbergt eine spezielle FKK-Badezone, liebevoll als „Bullenwinkel“ bezeichnet. Hier kann die Wonne des Nacktbadens inmitten der natürlichen Schönheit des Grunewalds voll und ganz ausgekostet werden.

  • Grunewaldsee Grunewald

Halensee

FKK in Berlin: Der Klassiker unter den Berliner FKK-Badestellen: der Halensee.
Der Klassiker unter den Berliner FKK-Badestellen: der Halensee. Foto: Imago/Stefan Zeitz

Der Halensee ist wohl eine der bekanntesten Stellen für FKK in Berlin. Hier gibt es eine Badestelle mit Liegewiese, die explizit fürs Nacktbaden und -sonnen genutzt wird. Aber Vorsicht: Die Wasserqualität des Halensees ist bei Regen mitunter schlecht.

  • Halensee Wilmersdorf

Flughafensee

Einst eine Kiesgrube, heute ein idyllischer See: der Flughafensee. Foto: Imago/Jürgen Ritter

In Reinickendorf liegt in einer ehemaligen Kiesgrube der Flughafensee beheimatet. Mitten in einem idyllischen Wald findet sich hier ein beliebter Treffpunkt von Nudist:innen aller Altersklassen. Vorsicht: Ein Teil des Ufers ist als Vogelschutzgebiet ausgewiesen und darf nicht betreten werden. Das andere Seeufer verfügt jedoch über einen großen Badebereich mit Sandstränden und Liegewiesen, wo sich viele hüllenlose Sonnenanbeter:innen tummeln. Wie der Flughafensee, Berlins tiefster See, entstanden ist, findet ihr hier heraus.


FKK-Bereich im Strandbad Müggelsee

FKK in Berlin: Nackt sein kann man auch im Strandbad Müggelsee.
Nackt sein kann man auch im Strandbad Müggelsee. Foto: Imago/Ulli Winkler

Das Strandbad am malerischen Müggelsee ist schon etwas in die Jahre gekommen, doch seine Beliebtheit hat nicht nachgelassen – sicher auch deshalb, weil der Eintritt frei ist. Im westlichen Teil der Anlage befindet sich ein großzügiger FKK-Bereich, der Liebhaber:innen der Freikörperkultur einen entspannten Rückzugsort bietet.

  • Strandbad Müggelsee Fürstenwalder Damm 838, Rahnsdorf, online

Nackt an der Krummen Lanke entspannen

Foto: Imago/Jürgen Held

Die Krumme Lanke, ein idyllischer Badesee im Herzen des Grunewalds, ist Teil der malerischen Grunewaldseenkette. Der 3,8 Kilometer lange Uferweg bietet zahlreiche Möglichkeiten für entspannte Spaziergänge, ausgiebige Joggingrunden und Radtouren. Darüber hinaus laden zahlreiche Bänke dazu ein, einen Moment innezuhalten und den Blick auf das funkelnde Wasser zu genießen. Obendrein darf am gesamten See nackt gebadet werden!


FKK-Bereich am Plötzensee

Weddings FKK-Spot: Das Strandbad Plötzensee.
Weddings FKK-Spot: das Strandbad Plötzensee. Foto: Imago/Schöning

Das Strandbad Plötzensee hat nicht nur einen herrlichen, 600 Meter langen Sandstrand, sondern es gibt auch einen abgetrennten FKK-Bereich, in dem sich nach Herzenslust nackt gesonnt werden darf. Mehr zur Geschichte des Plötzensees haben wir hier aufgeschrieben.

  • Strandbad Plötzensee Nordufer 26, Wedding, Tel. 0163/917 57 67, mehr Infos hier

Unbekleidet in der Dahme schwimmen

Blick von der Langen Brücke in Köpenick auf die Dahme. Foto: Imago/Zoonar

Kurz hinter Köpenick liegt ein mehrere Kilometer langes Ufer entlang der wunderschönen Dahme. Hier findet sich nicht nur eine traumhafte Landschaft – der Ort wird zudem fast ausschließlich zum nackten Sonnenbaden genutzt. Neben reichlich Waldufer gibt es auch einige Strandabschnitte.


Strandbad Grünau

Das Strandbad Grünau besticht mit seinem Sandstrand. Foto: Imago/Andreas Gora

Das Strandbad Grünau, malerisch an der Dahme gelegen und umgeben von üppigem Grün, ist eine Oase der Entspannung. Zwar muss man hier ein wenig Eintritt bezahlen, dafür garantieren der Sandstrand und die Strandkörbe jedoch Ostsee-Feeling vom Feinsten. Auf der Liegewiese darf sich außerdem textilfrei gesonnt werden. Mehr tolle Strandbäder in Berlin findet ihr hier.


Groß-Glienicker See: Sauber und abgeschieden

Der Groß-Glienicker See. Foto: Imago/Martin Müller

Der Groß-Glienicker See gilt als einer der saubersten im Berliner Umland. Mit seinem feinen Sand und seinem klaren Wasser kommt hier sofort Urlaubsfeeling auf. Am nordöstlichen Ufer des Sees befindet sich ein Strandabschnitt mit einigen schattigen Bäumen, an dem auch nackt gebadet wird. Mehr zum Groß-Glienicker See findet ihr hier.


Großer Wannsee

Der Große Wannsee Foto: Imago/Rolf Zöllner

„Pack die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein, und dann nischt wie raus nach Wannsee“, sang Cornelia Froboess schon im Jahr 2000. Dafür gibt es allerhand Gründe. Denn neben der traumhaften Pfaueninsel gibt es hier auch allerhand tolle Ufer, Badestellen und ein eigenes Strandbad. Hier darf, im separaten FKK-Bereich, auch nackt gesonnt und gebadet werden. Mehr Tipps für einen schönen Tag am Wannsee gibt es hier.


FKK in Berliner Sommerbädern

Das Prinzenbad in Kreuzberg hat auch einen Bereich für FKK-Fans. Foto: Imago/Emmanuelle Contini
Das Prinzenbad in Kreuzberg hat auch einen Bereich für FKK-Fans. Foto: Imago/Emmanuelle Contini

Nudist:innen, die dem Berliner Seewasser lieber ein gechlortes Schwimmbecken vorziehen, werden in einigen Berliner Freibädern fündig. Im Freibad Kreuzberg darf man zwar nicht nackt schwimmen, es gibt aber einen Abschnitt auf der Liegewiese, aus dem sich hüllenlos gesonnt werden kann. Gleiches gilt für das Freibad Pankow.

Überall sonst gilt: Mindestens ein Höschen muss getragen werden. Ende 2022 hatten die Berliner Bäderbetriebe extra ihre Hausordnung angepasst, seitdem dürfen ausdrücklich auch Frauen oben ohne baden. Im Oktober 2022 hatte eine Frau Beschwerde bei der Ombudstelle der Landesstelle für Gleichberechtigung eingelegt, nachdem sie in einer Schwimmhalle vom Personal daran gehindert worden war, ohne Bikinioberteil zu schwimmen. Daraufhin stellten die Bäderbetriebe in einer internen Anweisung klar: „Das Schwimmen „oben ohne“ ist für alle Personen gleichermaßen erlaubt.“ Ganz nackt darf man aber weiterhin nur in die dafür gekennzeichneten Bereiche.

  • Sommerbad Kreuzberg Prinzenstraße 113–119, Kreuzberg, Tel. 030/78 73 22 170, mehr Infos hier
  • Sommerbad Pankow Wolfshagener Str. 91–93, Pankow, Mai–Sep tgl. 7.30–20 Uhr, Tel. 030/22 19 00 11, mehr Infos hier

Nackt sonnen: FKK-Liegewiesen in Berlin

Im Tiergarten sonnen sich hauptsächlich Männer nackt.
Im Tiergarten sonnen sich hauptsächlich Männer nackt. Foto: Imago/STPP

Auch in einigen Parks tummeln sich FKK-Freund:innen. Offiziell gestattet ist das Nacktsonnen im Großen Tiergarten zwar nicht, trotzdem wird es schon seit Jahrzehnten – vor allem von Männern – praktiziert. Der Tiergarten gilt als der Klassiker für FKK in Berlin. Und gehört zu den wenigen der vielen schönen Parks in Berlin, in denen das Nacktsein stellenweise zumindest geduldet wird.

FKK in Berlin: Zwar nicht offiziell erlaubt, aber akzeptiert: FKK-Sonnenbaden in der Hasenheide.
Zwar nicht offiziell erlaubt, aber akzeptiert: FKK-Sonnenbaden in der Hasenheide. Der Herr könnte also die Shorts abstreifen. Foto: Imago/Schöning

Wie die Liegewiese im Tiergarten ist auch die Wiese in der Hasenheide kein offizieller FKK-Bereich. Doch schon seit Jahren saugen hier Nackte die Sonne auf. Mitunter, so munkelt man, geht es im uneinsichtigen Gebüsch stellenweise auch mal… nun ja, zur Sache. Das sollte man wissen. Mehr Berliner Liegewiesen seht ihr hier.

  • Großer Tiergarten Tiergarten
  • Volkspark Hasenheide Neukölln

FKK-Vereine: Hier geht es ums Nacktsein

FKK in Berlin: Beim Familiensportverein Adolf Koch kann man zum Beispiel nackt schwimmen oder nackt Volleyball spielen.
Beim Familiensportverein Adolf Koch wird gemeinsam nackt geschwommen. Foto: Familiensportverein Adolf Koch/Jürgen Krüll

Wer nicht nur nackt baden, sondern auch andere Sportarten ohne Klamotten ausüben will, der werfe einen Blick in das Programm des Familien Sportvereins Adolf Koch. Der Verein am Kreuzberger Mehringdamm bietet Kurse in Badminton, Fußball, Tischtennis, Gymnastik und mehr an. Saunabesuche, Wanderungen und Gruppenabende stehen außerdem auf dem Programm.

Das Gelände des FKK-Vereins „Helios“ ist riesig und bietet viel Platz für nackte Aktivitäten. Foto: Helios

Auch den Helios Verein für Gesundheit und Sport am Grunewald können wir empfehlen. Als Hauptsportarten gelten hier Tennis, Beachvolleyball und Boule. Auf dem 19.000 Quadratmeter großen Gelände gibt es aber auch ein Schwimmbecken, das von Mai bis September beheizt wird und textilfrei benutzt werden kann. Der sich selbst „FKK-freundlich“ nennende Verein hat rund 600 Mitglieder aller Altersstufen – man kann übrigens auch eine Schnuppermitgliedschaft abschließen.

Das beheizte 25-Meter-Becken ist das Herzstück des Vereinsgeländes. Foto:VfK Berlin-Südwest
Das beheizte 25-Meter-Becken ist das Herzstück des Vereinsgeländes. Foto: VfK Berlin-Südwest

Zu guter Letzt sei der Verein für Körperkultur Berlin Südwest erwähnt: Er verfügt über ein großes FKK-Vereinsgelände am Ostpreußendamm in Lichterfelde. Dort können Sportarten wie Beachvolleyball, Tennis oder Schwimmen ausgeübt werden. Das Schwimmen ist hüllenlos, bei den übrigen Sportarten trägt man jedoch Sportkleidung.


Mehr Badespaß

Ihr seid gern im, am und auf dem Wasser? Wir auch! Unser Berlin-Guide fürs kühle Nass. Ihr legt keinen Wert auf FKK, sondern wollt einfach an einem schönen See liegen? Wir haben die schönsten Strände in Berlin und Brandenburg zusammengestellt. Für die schönsten Badeseen in Berlin geht es hier entlang. Kein großer Freund von natürlichen Gewässern? Hier stellen wir Berlins Freibäder vor. Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte einen Blick auf unsere Liste mit kinderfreundlichen Seen und Freibädern werden. Sonnige Grüße vom Stadthengst: 12 Strandbad-Charaktere stellen wir hier vor.

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