Gleichberechtigung

Frauen an der Macht: Monika Grütters

Die Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) stört gedankliche Faulheit

Monika Grütters, Foto: Christopher Thomas

Monika Grütters: „Ich selbst bin in meiner Karriere immer wieder von Männern gefördert worden, kenne aber natürlich auch gegenteilige Beispiele aus meinem Umfeld. Deshalb leiste ich mir immer den Luxus der Differenzierung im Einzelfall, wohl wissend, dass gesamtgesellschaftlich noch viel zu tun ist.

Hier helfen uns allerdings weniger Symbolpolitik mit gesetzlichen Feiertagen am Frauentag, als vielmehr vor allem konkrete Schritte, die es Frauen ermöglichen, ihre Potenziale in Ausbildung und Berufstätigkeit zu entfalten. Dazu gehören zum Beispiel Mentoring Programme für jüngere ehrgeizige Frauen.

Als Staatsministerin habe ich in meinem Geschäftsbereich für Regelungen etwa zu paritätischen Jurybesetzungen gesorgt und achte konsequent darauf, dass für Spitzenpositionen in meinem Haus auch weibliche Talente in Erwägung gezogen werden.

Man muss – glaube ich – keine „Kampfhenne“ sein, um der Sache der Frauen gerecht zu werden. Entscheidender ist es, strukturelle Hindernisse zu erkennen und sie zu beseitigen. Deshalb habe ich als Parteivorsitzende dafür geworben, unseren CDU-Landesvorstand in Berlin paritätisch zu besetzen – auch ein wichtiges Signal an die Frauen in und außerhalb unserer Partei. Als Frau in einer Führungsposition sehe ich auch darin meine Aufgabe: Vorbild sein, einige Steine aus dem Weg räumen, das Bewusstsein schärfen dafür, dass gemischte Teams einfach erfolgreicher sind als eine allzu männer-dominierte Welt.“

Fragebogen

Ihr Führungsstil in einem ­kurzen Satz?
Ich versuche, mit gutem Beispiel voranzu­gehen, verbindlich im Ton, aber ­deutlich in der Sache.

Was geben Sie jungen Frauen am Beginn ihrer Karriere mit auf dem Weg? 
Von Martin ­Luther soll das Bonmot ­stammen: „Tritt fest auf, mach’s Maul auf, hör bald auf.“ Selbstbewusstsein, Klarheit und Prägnanz bringen auch Frauen weiter.

Womit sollten Ihnen ­Männer gar nicht erst ­kommen? ­
Ausreden und ­gedankliche Faulheit stören mich bei allen Menschen.

Wann sind Sie zuletzt in Ihrem Job Sexismus ­ausgesetzt ­gewesen? Sexistische ­Äußerungen adressieren in der ­Regel nicht mich, sondern in Gesprächen eher Dritte. ­Insofern erlebe ich Sexismus, erleide ihn aber nicht.

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