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8. März

Frauentag 2023: Die wichtigsten Veranstaltungen am 8. März

Am 8. März begeht Berlin den Internationalen Frauentag zum fünften Mal als offiziellen Feiertag. Neben der großen Frauen*kampftags-Demonstration wird noch einiges mehr in der Stadt los sein. Ihr habt unter anderem die Wahl zwischen einem feministischen Filmklassiker, Poetry Slam, Kampfsport und dem traditionsreichen K.I.Z. Frauenkonzert. Jetzt müsst ihr euch nur noch entscheiden können zwischen den wichtigsten Veranstaltungen am Frauentag in Berlin.


Auf Demos am Frauentag für mehr Gleichberechtigung eintreten

Am 8. März ist Frauentag, dann wird es wieder einige Demos in Berlin geben. Foto: Imago/Bildgehege

Zum 8. März wird es natürlich die obligatorischen Kundgebungen in der Stadt geben. Wieder mit dabei ist das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung mit ihrer Demo zum Frauen*kampftag 2023. Um 13 Uhr geht es am Invalidenpark los, die Abschlusskundgebung findet auf dem Bebelplatz statt.

In Marzahn-Hellersdorf ruft das FrauenNetz zum jährlichen Ablegen von „Rosen für Clara“ auf. Gemeint ist Clara Zetkin, die deutsche sozialistische Politikerin, die 1910 auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz die Einführung des internationalen Frauentages initiierte. Der Treffpunkt ist um 13 Uhr vor dem Clara-Zetkin-Denkmal im Clara-Zetkin-Park.


Feministischer Filmklassiker im silent green

Der Film Jeanne Dielman ist mittlerweile ein feministischer Kalssiker. Foto: IMAGO/Jürgen Ritter

Der 1975 erschienene Film „Jeanne Dielman, 23, quai du commerce, 1080 Bruxelles“ von Chantal Akerman handelt von einer verwitweten Frau in Brüssel und ihrem Alltag. Über den Zeitraum von drei Tagen verfolgt man im Stil des Slow Cinema Genres die alltägliche Routine von Jeanne Dielman, die nachmittags der Sexarbeit nachgeht. Doch die Strukturen geraten mit der Zeit aus den Fugen und enden am dritten Tag im Eklat. Nicht nur deckt die Handlung ein feministisches Thema ab, auch die Rezeption des Films ist ein wichtiges Statement im Kampf um Gleichberechtigung. Denn die britische Zeitschrift „Sight & Sound“ wählte „Jeanne Dielman…“ im Dezember 2022 in ihrer aller zehn Jahre durchgeführten Umfrage zum besten Film aller Zeiten. Damit trug den Titel zum ersten Mal ein Film einer Regisseurin.

Der Film wird auf Französisch mit deutschen Untertiteln gezeigt und im Vorfeld gibt es eine Einführung der Filmerin Nathalie David.

  • Silent green Kuppelhalle Gerichtstraße 35, Wedding, 8.3., 19 Uhr, kostenfrei, Anmeldung hier

Jenseits von Nelken und Pralinen Festival 2023

Mit spannenden Musikerinnen* in den internationalen Frauen*tag reinfeiern. Foto: Jenseits von Nelken und Pralinen

Schon zum achten Mal in Folge kann man auf dem eintägigen Festival in den internationalen Frauen*tag hinein feiern. Es werden nationale sowie internationale Künstlerinnen* aus der Rap und HipHop Szene auftreten, was live vor Ort oder im Livestream von zu Hause aus mitverfolgt werden kann. Die Organisatorinnen* wollen mit der Veranstaltung Musikerinnen* sichtbarer machen und mit allen, die dabei sind, empowert in den Frauentag starten.

  • Gretchen Obentrautstr. 19-21, Kreuzberg, 7.3., 20 Uhr, VVK 22 €, Abendkasse 25 Euro, ab 6 € online, weitere Infos hier

Doppelt belichtet: Arbeitswelt von Frauen

Die Führung „Doppelt belichtet: Arbeitswelt von Frauen“ bietet einen besonderen Blick auf die Ausstellung. Foto: Deutsches Historisches Museum

Durch die Themenführung zur Fotoausstellung „Fortschritt als Versprechen. Industriefotografie im geteilten Deutschland“ bekommt man einen besonderen Einblick in die Arbeitswelten von Frauen zwischen 1949 und 1990. Die ehemalige Beschäftigte im VEB Stahl- und Walzwerk Brandenburg Jeanette Goldmann beleuchtet im dialogischen Rundgang mit Zeitzeug:innen die dargestellten Arbeitswelten und Auswirkungen der Industrie auf Umwelt und Arbeitskämpfe. Dabei wird der Frage nachgegangen, welche Fortschrittsinszenierungen in den Darstellungen versprochen werden und wie die Realität aussah.

  • Deutsches Historisches Museum Pei-Bau, Hinter dem Gießhaus 3, Mitte, 8.3., 16-17.30 Uhr, 3 € zzgl. Eintritt, bis 29. Mai, weitere Infos hier

K.I.Z Frauenkonzert am Frauentag

Früher reichte das Lido noch aus, heute füllen K.I.Z. die gesamte Mercedes-Benz-Arena. Foto: Philipp Gladsome und Gerngross Glowinksi

Zum neunten Mal findet das zur Tradition gewordene Frauenkonzert von K.I.Z statt. Nach Dortmund und Köln spielen die Berliner endlich wieder für ihre weiblichen Fans in der Heimat und haben die No Angels im Schlepptau mit dabei. Mittlerweile füllen K.I.Z die Mercedes-Benz Arena, sodass die Tickets schon ausverkauft sind. Vielleicht habt ihr aber noch etwas Glück auf den üblichen Kleinanzeigen-Seiten.

  • Mercedes-Benz Arena Mercedes-Platz 1, Friedrichshain, 8.3., 19.30 Uhr

Frauenmärz „Frauen sichtbar stark“ in Tempelhof-Schöneberg

Bild: Kübra Gümüşay; WOZ Florian Bachmann / Bartuschka; Anja Pankotsch / Viola Schley; Marc Wilhelm

Die Veranstaltungsreihe in Tempelhof-Schöneberg bietet ein spannendes Programm für den ganzen Monat. Die mehr als 40 kostenlosen Veranstaltungen mit Konzerten, Theateraufführungen, Netzwerkangebote, Beratungen, Stadtführungen und vielem mehr werfen in diesem Jahr einen besonderen Blick auf das Leben und Wirken von bekannten und weniger bekannten Frauen. Die Eröffnungsveranstaltung findet am 3. März um 19 Uhr im Varieté Salon der ufaFabrik statt.

  • Frauenmärz Tempelhof-Schöneberg, weitere Infos hier

Starke Stimmen–Konzert in der UdK

Die Musikant:innen des neuen konzertorchesters berlin. Foto: Thomas Hering

In klassischen Konzerten sind auch heute Männer noch oft überrepräsentiert. Werken von Frauen wird dagegen weniger Beachtung geschenkt. Deswegen führen die Berliner Cappella, das neue konzertorchester berlin und der Knabenchor Berlin am internationalen Frauentag die Werke der beeindruckenden Komponistinnen Lili Boulanger und Ethel Smyth auf. Dem stellen sie das Lacrimosa von Witold Lutoslawski gegenüber.

  •  Konzertsaal Universität der Künste Berlin Hardenbergstraße 33, Charlottenburg, 8.3., 18 Uhr, 18-36 €/erm. 15-33 €, weitere Infos hier

Lyrik von FLINTA* im Heimathafen Neukölln

Der Abend wird von dem Slam Poeten Ken Yamamoto moderiert. Foto: SabriPatzelt

Anlässlich des feministischen Kampftages präsentiert die Reihe Best of Poetry Slam im Heimathafen Neukölln eine FLINTA* Edition. Daher wird nur Poet:innen, die sich als Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen identifizieren, die Bühne für ihr lyrisches Geschick geboten.

  • Heimathafen Neukölln Karl-Marx-Straße 141, Neukölln, 8.3., 20 Uhr, 15,50 €, Buchungen hier

Auf den Spuren mutiger Frauen auf einem Stadtspaziergang

Das Denkmal ehrt die Frauen, die 1943 für die Freilassung ihrer Ehemänner protestierten. Foto: IMAGO/Joko

Crossroads bieten am 8.3. zwei Stadtführungen an, die sich thematisch am Frauentag orientieren. Zum einen beschäftigt sich die Führung „Mythos und Wirklichkeit – Der Frauenprotest in der Rosenstraße 1943“ mit dem Aufstand der Frauen gegen die Inhaftierung ihrer jüdischen Ehemänner. Angrenzend zur Rosenstraße in der Grünanlage steht seit 1995 am Standort der einstigen Alten Synagoge ein Denkmal zum Frauenprotest 1943, das an den Mut der Frauen erinnert.

Zum anderen kann man beim Spaziergang über den Jüdischen Friedhof an der Schönhauser Allee mehr über die dort begrabenen Frauen erfahren, die Großes geleistet haben, aber auch wieder fast vergessen wurden.

  • Mythos und Wirklichkeit – Der Frauenprotest in der Rosenstraße 1943 S-Bahnhof Oranienburger Straße, vor dem Postfuhramt, Mitte, 8.3., 14-15.30 Uhr, 10 €, Buchungen hier
  • Von Sophie Loewe bis Martha Liebermann – Frauen auf dem jüdischen Friedhof an der Schönhauser Allee Schönhauser Allee 25, Prenzlauer Berg, 8.3., 12.30-14.30 Uhr, 12 €, Buchungen hier

1. FC GRRRLS UNITED im Berghain

Foto: IMAGO/imagebroker

Da der 8. März seit 2019 in Berlin ein offizieller Feiertag ist, können es sich viele unter der Woche erlauben, den Tag im Berghain beginnen zu lassen. Passend zum bevorstehenden Frauentag gibt es ein rein weibliches Line-up. So startet man mit geballter weiblicher Energie in den Frauen*kampftag, die man danach auf einer der Demos weitertragen kann.

  • Berghain Am Wriezener Bahnhof, Friedrichshain, 7.3., ab 22 Uhr, weitere Infos hier

Kostenlose Kampfsport Sessions

Kämpferisch durch den Frauentag 2023. Foto: chinkilla

Kampfsport hilft dabei, sich stärker zu fühlen und mit mehr Selbstbewusstsein durchs Leben zu gehen. Außerdem kann man dadurch hilfreiche Techniken lernen, um sich im Ernstfall zu verteidigen. Deswegen werden am internationalen Frauentag in ganz Deutschland kostenlose Sessions für Frauen angeboten, darunter auch einige in Berlin. Die Kampagne „Join Our Fight 2023“ bietet zum Beispiel Stunden zu Kickboxen, Muay Thai, Brazilian Jiu-Jitsu und Selbstverteidigung an. Die Kurse, für die keine Vorkenntnisse notwendig sind, sollen Frauen und Mädchen empowern.  

  • Join Our Fight Chinkilla Buchungen hier

Waldbaden im Plänterwald

In der Natur Kraft zu tanken ist eine gute Alternative zu den trubeligen Demos in der Stadt. Foto: IMAGO/Action Pictures

Alle, die den Feiertag nutzen möchten, um sich als Frau einfach selbst mal etwas Gutes zu tun und eine Auszeit vom Berliner Trubel zu nehmen, können im Plänterwald in einer rein weiblichen Runde Waldbaden gehen. Keine Sorge, das hat nichts mit einem Waldsee zu tun. „Waldbaden“ meint das bewusste Aufsaugen der Waldatmosphäre mit allen Sinnen. Der Begriff kommt vom japanischen „Shinrin Yoku“. Gegen Ende des gemeinsamen Entspannens in der Natur werden sich am Lagerfeuer noch Geschichten erzählt.

  • Waldschule Plänterwald Dammweg 1b, Treptow-Köpenick, 8.3., 14-18 Uhr, 8 €, Anmeldung hier

Mehr Feminismus

Wer im Vorfeld nochmal die Geschichte zum Frauentag nachlesen möchte, ist hiermit gut beraten. Auch heute brauchen wir (leider) noch solch einen Feiertag und Feminismus generell. Unsere Autorin fühlt sich als schwarze Frau von weißem Feminismus oft ausgeschlossen – und fordert mehr Intersektionalität. Leider wird Frauen in der Geschichte weniger Beachtung geschenkt, um die Erinnerungen aufzufrischen haben wir 12 Berliner Frauen zusammengetragen, die die Stadt prägten. Themen zu Feminismus und anderem findet ihr in unserer Stadtleben-Rubrik. Empfehlungen für jeden Tag findet ihr bei unseren Tagestipps für Berlin. Vergessen, am Feiertag einzukaufen? Diese Geschäfte sind geöffnet.

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