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Geburtenrate in Berlin: Leichter Rückgang und doch mehr Geburten

Im vergangenen Jahr ist die Geburtenrate in der Hauptstadt leicht zurückgegangen, dennoch kam es zu mehr Geburten in Berlin. Wie ist das möglich? Und was bedeutet das für junge Eltern?

In Berlin sterben jährlich mehr Menschen, als Kinder geboren werden. Berlin.de vermeldet für das Kalenderjahr eine Geburtenzahl von 40.203 Kindern. Die Zahl übersteigt die Geburten vom Vorjahr um 40 Kinder. Trotz des positiven Anstiegs verzeichnet Berlins Geburtenrate jedoch einen Abschwung. Sie sank 2018 um 1,7 Prozent und ist damit deutlich niedriger als im Jahr 2017.

Die sinkende Geburtenziffer sorgt jedoch aktuell nicht für eine negative Bevölkerungsentwicklung. Im Gegenteil, aktuelle Zahlen verzeichnen trotz mehr Sterbefällen ein positives Bevölkerungswachstum. Dieses speist jedoch vor allem aus den vielen Zuzügen in die Stadt. Doch worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen der Geburtenrate und der Geburtenzahl und wie sollten sich werdende Eltern in Berlin auf die Geburt vorbereiten?

In Berlin sind zuletzt mehr Babys zur Welt gekommen. Doch die Geburtenrate pro Frau liegt im Vergleich zu anderen Bundesländern eher niedrig. (Bild: @ Yakobchuk Olena– 240013290/ Adobe Stock)

Geburtenrate vs. Geburtenanzahl – worin liegt der Unterschied?

Die Geburtenrate wird vielfach in Geburten pro Frau angegeben und auch als Fertilitätsrate bezeichnet. In Berlin lag sie im Jahr 2018 bei 1,44 Kindern pro Frau und damit um 1,7% niedriger als im Jahr 2017. Darüber hinaus schwächelt die Berliner Geburtenrate im Vergleich mit den anderen Bundesländern in Deutschland. Die Hauptstadt rangiert hierbei nämlich auf dem letzten Platz.

Dass die Geburtenzahl mit 40.203 Lebensgeborenen 2018 vergleichsweise sehr hoch lag, ist vor allem der Altersverteilung unter den Berliner Frauen zu verdanken. Aktuell leben besonders viele Frauen im Alterskorridor zwischen 28 und 35 Jahren in Berlin, so dass es zu entsprechend vielen Geburten kommt. 

Wenn also die Geburtenrate pro Frau sinkt, dann kann dies bei einer ungünstigeren Altersverteilung unter den Frauen in der Zukunft einen deutlichen Einbruch bei den Geburtenzahlen bedeuten.

Schwanger – und nun?

Jungen Eltern steht eine ganze Reihe von Herausforderungen und Veränderungen mit der Geburt ihres womöglich ersten Kindes bevor. Es gibt jede Menge Aufgaben, die es zu meistern gilt und Dinge, die erledigt werden müssen. Damit nach der Geburt die erste Zeit als junge Familie genossen werden kann, ist es ratsam, einige der Aufgaben bereits vor der Geburt des Kinds zu erledigen.

Dazu gehört:

1. Erstausstattung für das Baby

Jedes Baby benötigt die Erstausstattung, die einen hohen Kostenfaktor darstellt. Zu der Erstausstattung zählen unter anderen:

  • die Kleidung für das Baby (vor allem Strampler und warme Sachen)
  • die Einrichtung für das Babyzimmer (Ein Babybett oder eine Wiege, eine Wickelkommode und ein Schrank)
  • Hygieneartikel (Windeln, Puder, Creme)
  • Spielzeug (Kuscheltier aus Stoff, Rasseln, Bei- und Greifringe)

Ist das erwartete Baby nicht das erste Kind, können die Artikel zu Teilen von den älteren Geschwistern übernommen werden. Geht es jedoch um die Babypremiere, lohnt es sich, bei Freunden und Verwandten nachzufragen. Gerade Strampler werden aufgrund des schnellen Wachstums nicht lange von Babys getragen.

2. Formalitäten wie Elterngeld und Mutterschutz, Elternzeit für Väter

Werdende Eltern müssen den Formalitäten Aufmerksamkeit schenken. So ist der Mutterschutz zu planen und zusätzlich sollte auch die Elternzeit bereits planerisch angegangen werden. Folgende Fragen sind dabei wichtig:

  • Beantragt nur die Mutter Elternzeit oder möchte der Vater kürzertreten?
  • Soll die Elternzeit gemeinsam oder getrennt unternommen werden? Wird Elterngeld beantragt?

Die Geburt des neuen Familienmitglieds ist ebenfalls an einige Formalitäten geknüpft, denen ausreichend Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte. Wer mehr darüber wissen möchte, findet hier eine umfassende To-Do-Liste mit umfangreichen Tipps und Hinweisen.

3. Auswahl des Geburtsortes

Der Auswahl des Geburtsorts steht bei vielen Eltern ganz oben auf der Liste. Eine Geburt kann zum Beispiel zuhause im engen Kreis oder in einem Krankenhaus stattfinden. Entscheiden sich die Eltern für die Geburt in einem Krankenhaus, ist auch die Auswahl der Klinik ein wichtiger Aspekt. Oft lässt sich bereits vorher ein Termin vereinbaren, um sich alles einmalanschauen zu können.

4. Geburtsvorbereitung

Neben der Wahl des Geburtsorts steht die Geburtsvorbereitung im Vordergrund. Hier stehen grundsätzlich sowohl Präsenzkurse als auch Onlinekurse zur Verfügung. Welche Wahl am Ende besser ist, hängt wohl auch immer von den eigenen Vorlieben und Wünschen ab. Werdende Mütter entscheiden sich häufig für Sport- und Bewegungskurse, die speziell auf die Bedürfnisse von Schwangeren ausgelegt sind. Es gibt zudem auch Yoga für Schwangere. Einige dieser Angebote können werdende Eltern auch sehr gut gemeinsam absolvieren.

Die fünf Punkte, die in der Liste aufgeführt sind, geben lediglich einen kleinen Ausblick auf die Dinge, die vor der Geburt anstehen. Darüber hinaus spielen auch die folgenden Aspekte eine wichtige Rolle:

  • Ernährung in der Schwangerschaft (Was geht und was sollte man eher meiden?)
  • Nötige Nahrungsergänzung (in den meisten Fällen ist Folsäure wichtig)
  • Ausreichend trinken
  • Regelmäßiger Sport
  • Suche eines passenden Kinderarztes
  • Aussuchen von passenden Namen

Darüber hinaus ist es sinnvoll, schon im Vorhinein die eigenen Finanzen zu ordnen. Spätestens mit einem Kind sollte auch die Vorsorge in den Vordergrund rücken. Hierzu gehören zum Beispiel passende Versicherungen. Von einer Zusatzversicherung für Schwangere über eine Risikolebensversicherung zu Hinterbliebenenabsicherung bis hin zur Klärung der Krankenversicherung für das Kind stehen viele Entscheidungen an.  

Was ist nach der Geburt zu tun?

Herzlichen Glückwunsch, das Kind ist da. Die Schwangerschaft ist eine turbulente Zeit. Der wachsende Bauch, die hormonelle Umstellung und die Vorfreude auf das Baby prägen die Monate, die für viele Frauen sehr anstrengend sind. Während einer Schwangerschaft sind die physische und die psychische Belastung hoch. Mit der Geburt eines gesunden Babys sind die ersten Sorgen und Ängste überwunden und viele Eltern genießen einfach nur die gemeinsame Zeit, die sie als Familie haben. Dennoch sollten die Aufgaben, die nach der Geburt anstehen nicht außer Acht gelassen werden.

Dazu gehören:

1. Suche einer passenden Kita

Zu den Aufgaben nach der Geburt zählen unter anderem die Anmeldung des Babys, die Betreuung des Babys sowie die frühzeitige Suche nach einer Kita. Kitaplätze sind allen voran in der Großstadt Berlin hart umkämpft, weshalb sich Eltern meistens schon frühzeitig auf die Suche machen. Um Kitas besser kennenzulernen, lohnt sich das Gespräch mit anderen Eltern, die ihre Kinder bereits in der Kita untergebracht haben. So gewinnen die jungen Familien schnell einen Eindruck, ob sie ihr Kind in derselben Kita unterbringen möchten oder lieber nach einer anderen suchen wollen.

2. Klärung der weiteren Kinderbetreuung

Neben dem Kitaplatz machen sich die Eltern ebenfalls über die restliche Betreuung des Babys Gedanken. Wer passt auf das Kind auf, wenn es krank ist und nicht in die Kita kann? Wer passt am Wochenende oder abends auf das Kind auf, wenn beide Eltern Termine haben oder auch mal gemeinsam Zeit mit Freunden verbringen möchten? In Frage kommen Freunde, Familienmitglieder, Nachbarn, Babysitter oder Tagesmütter. Die Betreuung außerhalb der Kita muss demnach ebenfalls koordiniert werden.

Das Dasein als Eltern erfordert neben vollem Einsatz auch viel Planung, um sich auf die gängigsten Situationen entsprechend vorbereiten zu können.

In der Schwangerschaft sollten werdende Eltern anfangen, ausführlich zu planen. Es stehen viele Entscheidungen an. (Bild: @ chika_milan–  316995285/ Adobe Stock )

Junge Eltern haben große Aufgaben

Junge Eltern stehen vor großen Aufgaben. Sie können sich glücklich schätzen, wenn sie nicht auf sich allein gestellt sind und Hilfe von Freunden und den eigenen Familien erhalten. Schließlich gibt es viele Dinge, die beachtet und erledigt werden müssen. In der Hauptstadt steigen die Zahlen von gebärfähigen Frauen an und die Geburtenzahlen nehmen entsprechend zu. Dies stellt die Betreuungssysteme in Berlin natürlich ebenfalls vor wachsende Herausforderungen. Wer all dies mit einkalkuliert, kann der gemeinsamen Zukunft mit einem Kind zumindest etwas gelassener entgegenblicken.

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