Bildergalerie

Fusion Festival – Die besten Fotos aus den vergangenen 20 Jahren

Seit den späten 1990er-Jahren gehört die Fusion zum Sommer dazu. Auch für viele Berliner. Eigentlich. Das mehrtägige Ereignis auf einem alten Flughafen in der Müritz kann 2021 erneut nicht stattfinden. Das Großereignis, bei dem neben elektronischer Musik auch Happenings, Performances, Kunst und Workshops mehrere Zehntausend feierwillige Menschen anziehen, soll 2022 wieder stattfinden. Mit dieser Bildergalerie erinnern wir an Fusion-Momente aus den vergangenen 20 Jahren.


Rave im Sand

Fusion Festival Fotos: Das vierte Fusion Festival bei Lärz am Müritzsee in Mecklenburg-Vorpommern, Juli 2000. Foto: Imago/Christian Ditsch
Das vierte Fusion Festival bei Lärz am Müritzsee in Mecklenburg-Vorpommern, Juli 2000. Foto: Imago/Christian Ditsch

In den 1990er-Jahren entwickelte sich in Berlin die Technokultur. Große Clubs wie Bunker, E-Werk und Tresor revolutionierten das Nachtleben und sorgten für den Siegeszug der elektronischen Musik. Berlin wurde zur internationalen Partyhauptstadt. Zur Loveparade kamen auf dem Höhepunkt der Euphorie mehr als eine Million Raver und um die Stadt herum gründeten sich Festivals, die im Sommer die Partyschauplätze auf Felder und Wiesen verlegten. 1996 fand in der Müritz erstmals das „U-Site-OA“-Festival statt, zu dem 800 Menschen kamen. Ab 1997 wurde unter dem Namen Fusion gefeiert.


Sauna um Mitternacht

Fast 30.000 Menschen kamen am ersten Juli-Wochenende 2005 zur Fusion, einige gingen in die Sauna. Foto: Imago/Christian Ditsch
Fast 30.000 Menschen kamen am ersten Juli-Wochenende 2005 zur Fusion, einige gingen in die Sauna. Foto: Imago/Christian Ditsch

Ab 1999 hieß der Organisator des Fusion Festivals Kulturkosmos Müritzsee e.V., neben DJs und Dancefloors in der Heide waren Konzerte, Performances, Kunstaktionen und Workshops ein wesentlicher Bestandteil des mehrtägigen Events. Auch eine Sauna gab es 2005, damals kamen bereits 30.000 Besucher.


Abhängen am Lagerfeuer

Am Lagerfeuer im Sand sitzen, und entspannt abhängen. Auf dem Fusion Festival 2007 in Lärz. Foto: Imago/Frank Brexel
Am Lagerfeuer im Sand sitzen, und entspannt abhängen. Auf dem Fusion Festival 2007 in Lärz. Foto: Imago/Frank Brexel

Niemand kann tagelang durchtanzen, legendär ist bei der Fusion die entspannte Stimmung. Abhängen, dösen, quatschen, nichts tun, auch das gehört zum Festivalalltag dazu. Auf dem Foto sieht man die Festivalgäste in aller Ruhe um ein Lagerfeuer sitzen. Die Fusion hatte immer auch etwas von einem Pfadfinderlager, nur ohne Drill und Uniformen.


Theaterperfomrances

Fusion Festival Fotos: Eine Open-Air Produktion vom Bängditos Theater aus Hamburg auf dem Fusion Festival 2008. Foto: Imago/Frank Brexel
Eine Open-Air-Produktion vom Bängditos-Theater aus Hamburg auf dem Fusion Festival 2008. Foto: Imago/Frank Brexel

Nur Techno reichte nicht, dafür gab es auch andere Festivals. Bei der Fusion sollten die Horizonte erweitert werden, Yoga am Morgen, dann ein Konzert oder eine Performance und am Nachmittag tanzen. So könnte der Ablauf eines Fusion-Tages aussehen. Das Foto zeigt die Open-Air-Produktion vom Bängditos-Theater aus Hamburg, die 2008 stattfand.


Am Nachmittag

Samstagnachmittag auf dem Fusion Festival 2009. Foto: Imago/Frank Brexel
Samstagnachmittag auf dem Fusion Festival 2009. Foto: Imago/Frank Brexel

Die Veranstalter bezeichneten mal das Festival als eine Form des „Ferienkommunismus“ und wollten, wenn auch nur für eine kurze Zeit, eine Parallelgesellschaft entstehen lassen. So gesehen ist der zentrale Platz eine Art Marktplatz dieses kommunistischen Partyidylls. In gewisser Weise ist die Fusion damit die deutsche Antwort auf das berühmte „Burning-Man“-Festival, dass alljährlich in der Wüste Nevadas stattfindet.


Gemütliche Sofaburg

Sofa-Installation beim Fusion Festival 2010. Foto: Imago/Brigani Art
Sofa-Installation beim Fusion Festival 2010. Foto: Imago/Brigani Art

Um 2010 war die Fusion bereits ein Großereignis. DJs legten elektronische Musik aller Genres auf, von Trance und Minimal über House und Breakbeat bis Bass and Drum. Dazu spielte ungezählte Bands und Musiker aller Geschlechter. Der künstlerischen Bandbreite waren keine Grenzen gesetzt. So gab es ebenso Hip-Hop- und Metal-Acts wie Polka, Ska und finnischen Tango. Wozu sich eingrenzen? Und wer keine Lust auf das Programm hatte, lümmelte eben auf ausrangierten Sofas herum und ließ sich die Sonne aufs Gesicht scheinen.


Bärtiger Wikinger-Taucher

Wikinger-Taucher bei der 15. Fusion, 2011. Foto: Imago/BildFunkMV
Wikinger-Taucher bei der 15. Fusion, 2011. Foto: Imago/BildFunkMV

Wie bei jedem guten Festival, gehören auch bei der Fusion ausgefallene Outfits und Verkleidungen zum Ambiente dazu. Dieser bärtige Typ hat sich mit Wikingerhelm und Schnorchelausrüstung einen verspielten Touch gegeben. Bei der 15. Fusion im Jahr 2011 ist er damit aber vermutlich kaum aufgefallen.


Platz der Kosmonauten

Platz der Kosmonauten bei der Fusion 2013. Foto: Imago/Frank Brexel
Platz der Kosmonauten bei der Fusion 2013. Foto: Imago/Frank Brexel

Auch extravagante Installationen und Bauten bilden einen Teil der speziellen Fusion-Atmosphäre. Das riesige Gelände war bis 1993 ein Militärflughafen, der von der Roten Armee benutzt wurde. Nach dem Abzug der Sowjets übernahmen die Partymacher die grünen Hügel und installierten immer wieder futuristische Bauten, die durchaus einem russischen Science-Fiction-Film der 1970er-Jahre entstammen könnten.


Eröffnung der Turmbühne

Fusion Festival Fotos: Eröffnung der Turmbühne beim Fusion Festival in Lärz 2016. Foto: Imago/Frank Brexel
Eröffnung der Turmbühne beim Fusion Festival in Lärz 2016. Foto: Imago/Frank Brexel

Die Eröffnungszeremonien, wie hier 2016 beim Startschuss für die Turmbühne, sind wichtige Zeremonien in der Fusion-Dramaturgie. Das ausgelassene Gemeinschaftsgefühl wird in diesen Momente besonders spürbar.


Tanzen im Zwielicht

Kunstnebel zieht über den Platz neben der Bühne. Fusion Festival 2016 mit rund 70.000 Besuchern. Foto: Imago/Frank Brexel
Kunstnebel zieht über den Platz neben der Bühne. Fusion Festival 2016 mit rund 70.000 Besuchern. Foto: Imago/Frank Brexel

Eines unserer liebsten Fusion-Festival-Fotos, es fastt die Fusion-Romantik pur zusammen. Dieses Foto zeigt eine kleine Gruppe im diesigen Zwielicht. Die Farben, Blickwinkel, Kostüme, Klänge und Menschen verwandeln die Fusion zu einem allumfassenden Erlebnis.


Blick über das Festival

Fusion Festival, 2018. Foto: Imago/Eibner/Sören Kracht
Blick vom Hügel, Fusion Festival, 2018. Foto: Imago/Eibner/Sören Kracht

Das alternative Festivaldorf von oben betrachtet. Noch 2018 kamen gut 70.000 Menschen an den Müritzsee. Die Karten wurden im Lotterieverfahren vergeben und waren meist schon ein Jahr vorher ausverkauft. Die Fusion kannte man in der ganzen Welt, viele wollten mitfeiern. Corona machte der Sache zwei Jahre später einen Strich durch die Rechnung.


Laser im Nachthimmel

Fusion Festival Fotos: Fusion Festivalauf dem Flugplatz Müritz. Foto: Imago/Eibner/Sören Kracht
Fusion Festivalauf dem Flugplatz Müritz. Foto: Imago/Eibner/Sören Kracht

2020 fiel das Festival aufgrund der Pandemie aus, 2021 suchten die Organisatoren nach eine Chance für die Fusion. Man wollte die Festivaltage verlängern, das Ganze mit weniger Publikum stattfinden lassen und vor den Türen ein gewaltiges Testcenter einrichten. Pustekuchen, die nächste Fusion soll 2022 stattfinden. Hoffentlich.


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