Winter

Schnee in Berlin – Frostige Stadtgeschichte in 12 Fotos

Schnee in Berlin ist selten geworden. Die Winter sind milder, die Seen frieren nicht mehr wirklich oft zu und die Schlitten bleiben meist unbenutzt im Keller. Unangenehm und grau kann es zwischen November und Februar schon werden, doch das schneeweiße Idyll fehlt immer öfter. Hier erzählen wir in 12 Fotos eine kurze Geschichte von Berlin im Schnee.


Mit dem Pferdeschlitten durchs Brandenburger Tor

Schnee in Berlin: Mit dem Pferdeschlitten durchs Brandenburger Tor! So fröhlich ging es im 19. Jahrhundert in Berlin zu. Foto: Imago/Leemage
Mit dem Pferdeschlitten durchs Brandenburger Tor! So fröhlich ging es im 19. Jahrhundert in Berlin zu. Bild: Imago Images/Leemage

Seit 1969 hat sich in Berlin ganze 16 mal eine Schneedecke geschlossen. Oft verklären wir die Winter unserer Kindheit. Wir erinnern uns an weiße Weihnachten und fröhlichen Rodelspaß, aber wir vergessen die Winter ohne Schnee, mit Matsch und Regen. Wer weiß, ob diese Grafik aus dem alten Berlin den Winter nicht auch etwas verklärt?


Schnee in Berlin? Schlittschuhe raus!

Schnee in Berlin: Die Steppkes haben ihre Schlittschuhe rausgeholt, Aufnahme um 1930. Foto: Imago/United Archives International
Die Steppkes haben ihre Schlittschuhe rausgeholt, Aufnahme um 1930. Foto: Imago Images/United Archives International

Froh zu sein, bedarf es wenig. Diese Berliner Steppkes haben sichtlich Spaß. Im Winter 1930 froren die Seen und Kanäle zu und jedes Kind mit Schlittschuhen glitt fröhlich über die Eisflächen. Ein paar Jahre später ist ihnen das Lachen wohl eher vergangen, aber hier ist noch alles idyllisch und unschuldig. So sah es in Berlin vor 100 Jahren übrigens aus, auch ohne Schnee. Und wer nicht darauf warten will, dass die Tümpel zufrieren, kann sich auch auf eine der Berliner Eislaufbahnen stellen.


Berlin im Kalten Krieg

Schnee an der Berliner Mauer – Sektorengrenze in Neukölln, 1978. Foto: Imago/Marius Schwarz
Schnee an der Berliner Mauer – Sektorengrenze in Neukölln, 1978. Foto: Imago Images/Marius Schwarz

Der Kalte Krieg, schon allein der Begriff klingt winterlich. Überhaupt fühlt sich die Mauerstadt-Ära einige Grad kühler an. Ob es wohl an Moskaus langem Arm lag, an der russischen Peitsche, die die sibirische Luft bis an die Ufer der Spree trieb? Jedenfalls wirken Aufnahmen wie diese von der Berliner Mauer in Neukölln in den späten 1970er-Jahren wie Szenen aus einem Agententhriller von John Le Carré.


Winter in Marzahn

Schnee in Berlin: Plattenbausiedlung in Marzahn, Winter 1985. Foto: Imago/Frank Sorge
Plattenbausiedlung in Marzahn, Winter 1985. Foto: Imago/Frank Sorge

Überhaupt eignete sich die Architektur im real existierenden Sozialismus ganz vortrefflich als Hintergrund für Schnee, Eis und grauen Matsch. Die Plattenbauten in der Großwohnsiedlung Marzahn kamen Mitte der 1980er-Jahre erst bei Minusgraden so richtig zur Geltung.


Blaue Stunde

Der Reichstag in der Abenddämmerung am 1. Dezember 1985. Foto: Imago/Günter Schneider
Der Reichstag in der Abenddämmerung am 1. Dezember 1985. Foto: Imago/Günter Schneider

In den 1980er-Jahren war in West-Berlin wesentlich weniger los als heute. Auch im Reichstag herrschten Ruhe und Beschaulichkeit. Hier im Winter 1985 steht das ehrwürdige Gebäude zur blauen Stunde in einer schneeverwehten Einöde. Ein besinnlicher Moment.


Rodeln auf dem Teufelsberg

Kinder rodeln auf dem Teufelsberg, Winter 1998. Foto: Imago/Uwe Steinert
Kinder rodeln auf dem Teufelsberg, Winter 1998. Foto: Imago Images/Uwe Steinert

Richtige Berge haben wir in Berlin ja nicht. Doch sobald etwas Schnee gefallen ist, hetzen die Familien zum Volkspark Friedrichshain, zum Insulaner oder auf den Teufelsberg, um die paar Höhenmeter mitzunehmen. Welche Berliner Berge sich zum Rodeln eignen und auch sonst, lest ihr hier.


Frostiges Idyll am Lietzensee

Schnee in Berlin: Winterlicher Spaziergang am Lietzensee in Charlottenburg, 2003. Foto: Imago/Brigani Art
Winterlicher Spaziergang am Lietzensee in Charlottenburg, 2003. Foto: Imago Images/Brigani Art

Rodeln, Schlittschuhlaufen oder eben ein schöner Spaziergang. Im Wald oder im Park. Das sind die Dinge, die uns den Schnee in Berlin so richtig erleben lassen. Schnee sieht in der Natur einfach schöner aus, als auf den Straßen, wo er in wenigen Stunden zu einer grauen Pampe verklumpt. Hier ist eine Liste der schönsten Parks in Berlin.


Schnee in den Gärten der Welt

Der chinesische Pavillon in den Gärten der Welt. Foto: Imago/Raimund Müller
Der chinesische Pavillon in den Gärten der Welt. Foto: Imago/Raimund Müller

Wenn Schnee in Berlin fällt, empfiehlt sich zum Beispiel ein Ausflug in die Gärten der Welt in Marzahn, wo man den chinesischen Pavillon vor weißer Kulisse bewundern kann. So lassen sich exotische Gartenanlagen mit winterlichem Zauber verbinden.


Der Grunewald ist weiß

Schnee in Berlin: S-Bahn auf der Fahrt durch den verschneiten Grunewald, 2009. Foto: Imago/Jürgen Heinrich
S-Bahn auf der Fahrt durch den verschneiten Grunewald, 2009. Foto: Imago Images/Jürgen Heinrich

Der Klassiker bei Schnee in Berlin ist natürlich der Grunewald. Einfach in die S-Bahn steigen und schon bei der Anfahrt beginnt das winterliche Erlebnis. Hier haben wir einige Tipps für gelungene Waldspaziergänge für euch, die sich zu jeder Jahreszeit lohnen.


Eisige Einöde am Hauptbahnhof

Hauptbahnhof in Berlin, Januar 2009. Foto: Imago/Steinach
Hauptbahnhof in Berlin, Januar 2009. Foto: Imago/Steinach

2009 fiel Schnee. Es war ein langer und kalter Winter. Immer wieder spricht man dann von Jahrhundertwinter. 1945 war es schlimm, 1978/79 wohl auch und 2009/2010 war nicht ohne. Dieses Bild zeigt den Hauptbahnhof in einem Schneefeld. Berliner Bahnhöfe: Das sind die Tore der Hauptstadt zur Welt.


Der Landwehrkanal friert zu

Wie Spielzeugfiguren sehen die Menschen auf dem winterlich zugefrorenem Landwehrkanal von der Lohmühlenbrücke am Maybachufer in Neukölln aus, Februar 2012. Foto: Imago/Kitty Kleist-Heinrich/Tagesspiegel
Wie Spielzeugfiguren sehen die Menschen auf dem winterlich zugefrorenem Landwehrkanal von der Lohmühlenbrücke am Maybachufer in Neukölln aus, Februar 2012. Foto: Imago Images/Kitty Kleist-Heinrich/Tagesspiegel

Auch 2012 konnten sich Kinder und Erwachsene an zugefrorenen Seen und Kanälen erfreuen. Zwar warnt regelmäßig die Berliner Feuerwehr vor dem Betreten der Eisflächen, doch das kümmert die Wenigsten. Jetzt gesellen sich auch die Neukölln-Hipster dazu, die im Sommer mit Schlauchbooten auf dem Landwehrkanal unterwegs sind. Erstaunlicherweise hat es 2021 sogar wieder geklappt mit dem Schlittschuhfahren auf dem Landwehrkanal.


Hoffen auf Schnee in Berlin

Schnee in Berlin: Blankenfelde im Winter, Januar 2019. Foto: Imago/Jürgen Ritter
Blankenfelde im Winter, Januar 2019. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Man denkt ja jeden Winter aufs Neue, früher war mehr Lametta, früher war mehr Schnee, früher war alles besser. Stimmt nicht immer. Ja, die Klimaerwärmung gibt es, das ist klar, aber es gibt auch noch Schnee und früher war auch nicht in jedem Jahr alles weiß in Berlin. Selbst 2021 hatten wir noch etwas Schnee. 2021/2022 sollte es auch klappen, das Jahr hat ja sonst nicht so viel gebracht. Wie realistisch Schnee an Weihnachten 2021 ist, haben wir einen Experten gefragt.


Weihnachten in Berlin: So wird das Fest im Jahr 2020

Damit ihr noch mehr in Weihnachtsstimmung kommt, haben wir ein paar Ideen für euch? So festlich sieht Berlin im weihnachtlichen Lichterglanz aus.  Ihr braucht noch Geschenke für eure Liebsten? Das sind die besten Straßen und Kieze zum Einkaufen. Und in eurem Wohnzimmer steht noch keine Tanne? Rund um Berlin gibt es viele Orte, um den Weihnachtsbaum selber zu schlagen.

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