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Rassismus

Sechs Monate nach Terror in Hanau: Heute Gedenkdemo auf dem Hermannplatz

Heute vor sechs Monaten erschoss ein 43-Jähriger deutscher Rassist neun Menschen in der Hanauer Innenstadt und im Stadtteil Kesselstadt. Dabei verletzte er noch sechs weitere Personen. Heute wird auch in Berlin des rechtsradikalen Terroranschlags gedacht.

Schild bei der Black-Lives-Matter am 6. Juni in Berlin. Foto: imago images / IPON
Schild bei der Black-Lives-Matter am 6. Juni in Berlin. Foto: imago images / IPON

Die Initiative „19. Februar Hanau“ ruft für diesen Mittwoch in Hanau und vielen weiteren Städten, darunter auch Berlin, zu Gedenkdemonstrationen auf. Die Berliner Demo startet um 18 Uhr auf dem Hermannplatz und wird dann Richtung Herrfurthplatz ziehen, wo die Endkundgebung stattfinden soll. Die Demo wird von dem Aktionsbündnis Antira, einem Zusammenschluss vieler Berliner Initiativen und Bündnisse, veranstaltet.

Sechs Monate nach Hanau: Große Demo am Samstag in der Stadt selbst

Zusätzlich wird es am Samstag eine Großdemonstration in Hanau geben, zu der auch viele Menschen aus andere Städten und Bundesländern erwartet werden. Sie startet um 13 Uhr in Kesselstadt, hier erschoss der Attentäter weitere Opfer in einer Shishabar, einem Kiosk und einer anderen Bar. Unterstützt wird diese Demo unter anderem vom Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD). „Wir werden das Gedenken nicht einstellen und auch nicht verdrängen. Das wäre völlig unangemessen“, sagte er in einem Interview der taz.

Die Initiative „19. Februar Hanau“ bewirbt die Demo mit einem Video, indem teilweise schwere Anschuldigungen gegen Polizei, Politik und Gesellschaft erhoben werden. Die Polizei würde „seit Jahren lieber unsere Kinder und Freunde schikanieren, statt ihrer Pflicht nachzukommen, Nazis die Waffen wegzunehmen und für die Sicherheit für jeden zu sorgen“, heißt es in dem Video, und weiter: „Worauf wartet ihr eigentlich, wenn nicht auf den nächsten Anschlag?“  Die Aktivist*innen legen damit den Finger in die Wunde des grassierenden Rassismus in Gesellschaft und Polizei.

#saytheirnames

Auch viele Politiker*innen und Prominente erinnern heute an die neun Opfer des Anschlags in Hanau. Unter dem hashtag #saytheirnames nennen sie die Namen der Ermordeten, um auf die individuelle Schicksale, Geschichten und Biografien hinter den Namen aufmerksam zu machen.

  • Kein Vergessen: Hanau – Gedenkdemo in Berlin 19.8., 18 Uhr, Treffpunkt: Hermannplatz, Neukölln

Mehr zum Thema:

Wie auch Berliner Shishabar-Betreiber unter Ressentiments und rechten Anfeindungen leiden, lest ihr in unserer Reportage: „Corona, Shisha-Bars in Berlin und der Anschlag von Hanau: Hinter dem Rauch“ . Vor allem Neukölln, wo auch die Demo stattfindet, wurde immer wieder zum Ort rechtsmotivierter Anschläge – erst seit kurzem sind die Taten stärker in den Fokus gerückt. Aktivisten stehen auf einer „Feindesliste„. Dabei war das Problem nie weg, berichtet Bianca Klose, Projektleiterin der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Berlin.

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