tip: Was sind denn Meisterbürger?
Tina Gadow: Das ist als Wortspiel anlässlich der Berlin-Wahl entstanden. Nicht nur der Bürgermeister zählt, auch die Meisterbürger. Wir wollen nach dem Wut- und Mutbürger einen konstruktiven Schritt weiter gehen: Es gibt so viele gute Ideen von Bürgern, Vereinen und Schulen, die Berlin voranbringen können. Sie bekommen mit der Agora ein Forum.
tip: Wie finden Sie diese Leute?
Gadow: Über Medien, Partner, Netzwerke und vor allem über unsere Website. Und wir haben Multiplikatoren recherchiert: Institutionen, Vereine, Stiftungen. An diesen großen Verteiler schicken wir den Aufruf: „Alle Meisterbürger an Deck!“
tip: Was sind dabei Ihre Themen?
Gadow: Wir geben selbst keine vor. Wir geben nur Raum für die Herzensthemen der Meisterbürger. Jeder ist willkommen. Hauptsache, ein aktueller Berlin-Bezug ist da.
tip: Was passiert denn in der Agora konkret?
Gadow: Das Radialsystem hat eine große überdachte Holzterrasse mit Blick auf die Spree – das Deck. Ein toller Ort, den wir kostenlos für Agora-Versammlungen zur Verfügung stellen. Hat zum Beispiel ein Meisterbürger den Wunsch, über die Kunsthallen-Pläne zu reden, lädt er als Gastgeber ein. Dies geschieht in Eigeninitiative. Er entscheidet selbst, wann und wie das Treffen ablaufen wird.
tip: Was ist, wenn sich die Meisterbürger nicht in Ihre Agora trauen?
Gadow: Dann ist unser Experiment gescheitert. Wir glauben aber, dass viele auf unser Angebot anspringen. Denn die Lust teilzunehmen, ist spürbar da. Übrigens auch: teilzugeben. Wir wollen all das bündeln und den neuen Visionen für Berlin Gewicht verleihen.
Fragen: rik
Foto: Harry Schnittger
Berlin Agora – Meisterbürger für Berlin Radialsystem V, Holzmarktstraße 33, Friedrichshain, 6.6.–18.9.; Eröffnung: „Was würdet ihr machen, wenn ihr Bürgermeister von Berlin wärt?“, mit Schülern der ESZB (Margret Rasfeld) und der Grundschule an der Marie (Sabine Weiche), Mo 6.6., 18 Uhr
Infos, Aufruf, Dokumentation www.berlin-agora.de