Im November 1865 schoss die erste Büchse durch den Berliner Untergrund. 1876 ging dann das öffentliche Stadtrohrpostnetz in Betrieb, und die Verschickung von Dosen per Druckluft wurde schnell zum wichtigen Informationskanal. Die Post garantierte, dass Briefe und Dokumente innerhalb Berlins ihren Empfänger in nur einer Stunde erreichten. Von dieser frühen Informationstechnologie zeugt heute noch die Anlage im ehemaligen Haupttelegrafenamt. Sie ist stillgelegt, doch der Verein Berliner Unterwelten konnte dort bislang Führungen veranstalten. Nun sind auch diese Tage gezählt. Das Areal wird umgebaut, der Nutzungsvertrag ist gekündigt. Wer die alte Stadtrohrpost noch sehen möchte, muss sich beeilen: Die Touren enden am 30. November.
Text: Stefanie Dörre
Tour Faszination Rohrpost ehem. Haupttelegrafenamt, Monbijoustraße 1, Mitte, Sa+So 11+13 Uhr, letzte Führung am 30.11., Eintritt: 9/7 Ђ (Tickets vor Ort)