Bella und Benjamin von Benching Berlin stellen selbstgebaute Bänke in der Stadt auf. tip Berlin-Autorin Xenia Balzereit hat probegesessen
Was ist das? Bella und Benjamin finden, dass städtische Bänke an ungeeigneten Orten stehen: zum Beispiel neben wespenumschwirrten Mülleimern oder zu sehr im Getümmel, mit Blick auf Fußgängerwege oder Straßen. Deswegen stellen sie ihre eigenen, aus recycelten Materialien gebauten, Bänke auf. Sie stehen meist an versteckten Orten, oft mit Blick aufs Wasser des Landwehrkanals oder des Neuköllner Schifffahrtskanals. Sobald die Bänke aufgebaut sind, posten die beiden Bankbauenden Bilder davon auf ihrem Instagram-Kanal – mal mit Menschen drauf, mal ohne.
Wie war’s? Die Bank, auf der ich sitze, steht dort, wo Landwehrkanal und Neuköllner Schifffahrtskanal aufeinander treffen. Tatsächlich ist die Aussicht hier schöner als von den städtischen Bänken aus, weil meine Sitzgelegenheit direkt am Wasser steht. Der Sitzkomfort ist auch besser – anscheinend haben Bella und Benjamin den goldenen Winkel von Sitzfläche zu Rückenlehne gefunden. Die Bank ist viel niedriger als klassische Parkbänke, aber das macht nichts – so kann man die Beine ausstrecken, ohne wie ein Brett auf der Bank zu liegen. Die Grünfläche am Kanaldreieck wird viel genutzt, heute grillt dort eine Familie. Sie hat eigene Campingstühle mitgebracht, der Bedarf an Sitzgelegenheiten ist also da. Komplett decken kann ihn die Bank nicht, weil höchstens zwei Menschen drauf passen.
Wie geht’s weiter? Bella und Benjamin wollen die Stadt mit ihren Bänken schöner für ihre Bewohnerinnen machen – ähnlich wie beim Guerilla Gardening. Deswegen freuen sie sich über Nachahmerinnen. Außerdem wollen sie ihre Bänke bald berlinweit aufstellen.