Es ist fast unmöglich 12 Empfehlungen für Berlins vielfältiges Zentrum zu kuratieren. Der Bezirk Mitte ist gastronomisch und kulturell im ständigen Wandel und voller Besonderheiten. Und doch – haben wir es geschafft 12 Tipps für Orte in Mitte zusammenzutragen, an die es uns immer wieder zieht…
Mit Pasta und Wein: Den Sommer genießen beim Mädchenitaliener
Seit 2001 ist der Mädchenitaliener an der Alten Schönhauer Straße eine Berliner Lieblingsadresse, um warme Sommertage perfekt ausklingen zu lassen. Wieso? Natürlich nicht zuletzt wegen der Trüffel- oder Feigen-Tagliatelle mit leckerer Fenchel-Salami oder der kleinen, aber wohl kuratierten Weinkarte.
Nein, auch wegen der gemütlichen, unkomplizierten Stimmung. Inhaberin Silke ist es wichtig, dass in der kleinen, offenen Küche nur richtig gute Zutaten verkocht werden. Alle Pasta-Sorten stammen von einer Berliner Pasta-Manufaktur. Zur frischen Pasta empfiehlt das Team in diesem Sommer 2020 den hauseigenen Weißwein Rosé Klischée, der frisch, voll und nach Aromen von Apfel, Aprikose und Honigmelone schmeckt.
Meistens ist es voll in dem gemütlichen Lokal am Rosa-Luxemburg-Platz. Wer mit Sicherheit noch einen Platz ergattern will, reserviert am besten. Im Sommer gibt es auch draußen zwanzig bis dreißig Sitzgelegenheiten.
- Mädchenitaliener Alte Schönhauser Straße 12, tgl. ab 12 Uhr, So ab 18 Uhr, www.maedchenitaliener.de
Einfach schöne Dinge kaufen im Super Bazaro
Nebenan in der Mulackstraße hat sich Silke vom Mädchenitaliener einen weiteren Traum erfüllt. Mit dem Super Bazaro eröffnete die gelernte Sommelière ihren eigenen Weinladen. Zu Anfang führte sie auch Feinkost. Diese ist jetzt nicht mehr im Sortiment, dafür aber viele schöne, Dinge, die das Mädchen- und Frauenherz höher schlagen lassen. Wer sich für Pasta und Wein in die Alte Schönhauer Straße aufmacht, sollte vorher oder nachher im Super Bazaro vorbeischauen und mindestens eine halbe Stunde zum Stöbern mitbringen.
- Super Bazaro Mulackstraße 1, Mitte, Di-Sa 13-18.30 Uhr, auf Instagram
In der Galerie Sprüth Magers zeitgenössische Kunst entdecken
Die Galerie Sprüth Magers hat Ableger in Berlin, London und Los Angeles und ist Fans zeitgenössischer Kunst weltweit ein Begriff. Fünfzig der bekanntesten und prägendsten Künstler*innen unserer Epoche werden von der namhaften Galerie vertreten. In Berlin befinden sich die Galerie-Räume in der belebten, aber gemütlichen Oranienburger Straße, unweit des Hackeschen Marktes.
Im Juli und August 2020 zeigt die Galerie Sprüth Magers die Ausstellung local talent. Eine Reflektion von über zwanzig in Berlin lebenden Künstler*innen, die sich in verschiedener Form mit der veränderten Situation durch die Corona-Pandemie auseinandersetzen. Unter den ausstellenden Künstler*innen sind so bekannte Namen wie Ólafur Elíasson und Haris Epaminonda.
- Sprüth Magers Oranienburger Str. 18, Mitte, Di-Sa 11-18 Uhr, www.spruethmagers.com
Gesund und lecker brunchen im House of Small Wonder
Das Stammhaus dieses besonderen Lokals befindet sich im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Brunch-Klassiker wie Croque Madame und French Toast werden im House of Small Wonder aus biologischen, lokalen Produkten zubereitet, in der Abendkarte zieht sich ein japanischer Einfluss durch die Kreationen des Küchenteams: Miso-Honig-Senf-Rippchen und eine japanische Carbonara-Variante machen neugierig.
Dazu gibt es neben der klassischen Getränkekarte auch richtig gute Cocktails. Mit seinem liebevoll gestalteten Innenraum, dem hölzernen Interieur und den vielen Pflanzen ist das House of Small Wonder ein Ort, an dem man sich rundum wohlfühlen und abschalten kann. Zugleich hat man hier das Gefühl in einem der hippsten Restaurants der Stadt gelandet zu sein.
- House of Small Wonder Johannisstraße 20, Mitte, tgl. 9-22 Uhr, www.houseofsmallwonder.de
Berlins museales Herz spüren auf der Museumsinsel
Die Museumsinsel befindet sich im historischen Herzen Berlins, auf der nördlichen Seite der Spreeinsel. Das Bauensemble gehört seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe und besteht aus fünf Museen von Weltrang. Das Alte Museum, das Neue Museum, das Bode-Museum, die Alte Nationalgalerie und das Pergamonmuseum befinden sich auf dem Gelände.
Mitte 2019 wurde zudem die von David Chipperfield erbaute James-Simon-Galerie eröffnet. Diese bildet jetzt das Eingangsgebäude der Museumsinsel. Um die Museen herum ist der schöne Kolonnaden-Garten angelegt, Buchsbaumhecken säumen das Gelände, zudem stehen im Kolonnadenhof Skulpturen aus der Sammlung der Nationalgalerie.
- Museumsinsel Bodestraße 1-3, Mitte, Webseite der Staatlichen Museen zu Berlin, www.smb.museum
Aufs Zusammensein anstoßen in der Freundschaft
Berlin hat einige gute Weinbars – unser Favorit befindet sich in Mitte.
Willi Schlögl und Johannes Schellhorn haben mit ihrer gelebten (Gast-)freundschaft in der Berliner Weinszene Maßstäbe gesetzt. Ihre Weinbar Freundschaft hat um die 600 Positionen auf der Karte, hauptsächlich aus Österreich und Frankreich. Bei der Weinselektion achtet Sommelier Schlögl auf die Qualität und Authentizität der Weine. Ob Naturwein oder kommerzielle Rebsorte, ist dabei unwichtig. Der gleiche Jahrgang darf und muss auch mal anders schmecken. Zudem muss die Handschrift des Weins klar erkennbar sein. Viele der Winzer*innen, die auf der Karte der Weinbar Freundschaft vertreten sind, arbeiten nachhaltig und bauen biodynamisch an.
Zehn bis 15 offene Weine finden sich immer, darunter immer ein Schaumwein, ein Süßwein, ein Rosé und mehrere trockene. Dazu gibt es „Wirtshaus-Snacks“ mit Pfiff, etwa Burrata mit Tomaten-Kräutersalat, Leberkäse und Platten mit Beinschinken und Käse. Auf der Außenterrasse können rund 50 Personen sitzen, bis abends fällt hier Sonnenlicht ins Weinglas.
- Freundschaft Mittelstraße 1, Mitte, Mo-Fr ab 18 Uhr bis spät, www.istdeinbesterfreund.com
Für Schokolade und ein Stück Torte im Café Goldacker vorbeischauen
Das Goldacker Café in Mitte ist ein kleines Paradies für alle, die es süß mögen. Die gelernte Konditorin Neele übernahm vor anderthalb Jahren ihren Ausbildungsbetrieb Schneiders Schokoladen und gab dem kleinen Laden in der Ackerstraße einen neuen Namen. Seitdem backt sie hier Kuchen, Torten, Cookies und Nussecken und macht damit ihre Kund*innen glücklich.
Sogar Schokoladen stellt die gelernte Konditorin selbst her. Diese und die feinen Pralinen gibt es zum Mitnehmen. Oder man bestellt sich einen Espresso und genießt gleich vor Ort, zum Beispiel ein Stück der Ackertorte, die aus Haselnuss-Mürbeteig-Böden und Schokoladen-Mousse geschichtet wird. Das Café Goldacker verfügt über ein paar gemütliche Sitzplätze drinnen und eine Hand voll sonniger Tische draußen. Neuerdings werden auch Bestellungen für Geburtstags- und Hochzeitstorten entgegen genommen.
- Café Goldacker Ackerstraße 149, Mitte, Do-So 12-18 Uhr, www.goldacker.berlin
Naturweine verkosten bei Rocket Wine
Das Thema Nachhaltigkeit ist in den letzten Jahren auch in der Weinszene angekommen. Und Naturwein passt perfekt zu Berlin. Das findet auch das dreiköpfige Team von Rocket Wine. In ihrem Weinladen nahe der Torstraße in Mitte führen sie Flaschen ausgewählter Winzer*innen aus Frankreich, Spanien, Italien, Deutschland, Georgien und der Tschechischen Republik.
Jede Auswahl basiert hier auf der geschmacklichen Überzeugung der Inhaber und auf liebevoll gepflegten Beziehungen zu den einzelnen Weingütern. Unser Tipp: Einfach mal in der Linienstraße vorbeischauen und ein paar Schlucke aus dem aufregenden Sortiment kosten, sich beraten lassen und anschließend eine gute Flasche mit nach Hause nehmen.
- Rocket Wine Linienstraße 114, Mitte, Mo 14-20 Uhr, Di-Sa 10-20 Uhr, www.rocketwineberlin.com
Die Hackeschen Höfe bieten wunderschöne Architektur, Kultur und Einkaufsmöglichkeiten
Wer die schönsten Seiten von Berlin-Mitte entdecken will, kommt um einen Besuch in den Hackeschen Höfen nicht herum: Acht miteinander verbundene Höfe zwischen der Rosenthaler Straße und Sophienstraße, bieten einen wunderschönen Mix aus Gastronomie, Kultur und Nachtleben. In dem 1993 aufwendig sanierten Gebäudekomplex tummeln sich Berlin-Touristen und Szenegänger gleichermaßen.
Zwei Highlights der Höfe sind sicherlich das kleine Programm-Kino, das 1993 eröffnet wurde, sowie das Chamäleon-Varietétheater. In zahlreichen Cafés und Restaurants lässt es sich gemütlich essen und in den vielen kleinen Shops und Boutiquen entdeckt man Besonderheiten. Über Drittanbieter wie getyourguide kann man die verwinkelten Gassen der Hackeschen Höfe im Rahmen einer geschichtlichen Führung kennenlernen.
- Hackesche Höfe Rosenthaler Straße 40, Mitte, www.hackesche-hoefe.de
Münchner Bierkultur im Zollpackhof in Mitte
Zum Restaurant Zollpackhof, das deutsch-österreichisches Essen und bayrische Bierspezialitäten serviert, gehört auch – wie könnte es anders sein – ein zünftiger, großer Biergarten. Unter alten Kastanien, die Schatten spenden, sitzt man hier an heißen Tagen und lässt den Blick über die glitzernde Spree wandern. Zentral gelegen am Hauptbahnhof, gegenüber dem Kanzleramt, herrscht hier bayrische Gemütlichkeit und Berliner Flair zugleich. Was gibt es Besseres zum Bier als Weißwürste, Leberkäse und Rollbraten?
- Zollpackhof Elisabeth-Abegg-Straße 1, Mitte, tgl. 12-22 Uhr, www.zollpackhof.de
Entspannen im Volkspark Humboldthain
Der Volkspark Humboldthain befindet sich im Ortsteil Gesundbrunnen in Berlin-Mitte. Auf 29 Hektar bietet der schöne Park einen hohen Entspannungswert: Hier lässt es sich gemütlich unter alten Baumbestand flanieren. Der Wassergarten mit Pavillon und Sitzgelegenheiten und der schöne Rosengarten eignen sich perfekt für ein paar entspannte Stunden.
Der im Park gelegene Flakturm ist außerdem einer der schönsten Aussichtspunkte der Stadt. Von hier lassen sich traumhafte Sonnenauf- und -untergänge beobachten.
- Volkspark Humboldthain Brunnenstraße, Mitte, www.berlin.de/sehenswuerdigkeiten/volkspark-humboldthain
Das Flair von Mitte spüren in der Torbar
Schlicht, aber elegant, mit bodentiefen Fenstern, präsentiert sich die Torbar in Mitte. Hier gibt es nicht nur Cocktails wie den Garden Gimlet mit Gurke, Gin, Limette, Honig-Ingwer-Sirup und Minze, die den hippen Weltruf Berlins unterstreichen. In der Torbar kann man auch richtig gut essen. Der Schweizer Künstler und Musiker Dieter Meier, der mit der Torbar sein zweites Restaurant in Berlin eröffnete, hat seine Finger bei jedem Detail in der Torbar im Spiel.
Als Basis für einen feuchtfröhlichen Abend eignen sich zum Beispiel das Entrecôte oder das handgeschnittene Tatar mit Zwiebelchutney. Für Veganer gibt es panierten Blumenkohl mit veganem Tzatziki. Die Torbar ist ein Ort, der den hippen Charakter des Bezirks Mitte auf den Punkt bringt.
- Torbar Torstraße 183, Mitte, Mi 16-0 Uhr, Do-Sa 16-2 Uhr, So 11-15 Uhr, www.torbar.berlin
Wir haben noch mehr Empfehlungen für Berlins Bezirke: Unsere Tipps für Friedrichshain, Lichtenberg, Zehlendorf, Neukölln und Kreuzberg.