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Moabit entdecken: 12 Tipps für den zentralen Stadtteil

Kanäle, Spree und multikulturelles Flair: Irgendwo zwischen Foodie-Himmel und Tradition, da befindet sich Moabit. Der Name geht auf die französischen Erstbewohner:innen zurück – heute verbindet man wohl vor allem die JVA mit dem Stadtteil. Dass Moabit aber reich an internationaler Küche ist und noch viel mehr zu bieten hat, wissen wohl die Wenigsten. Moabit entdecken: 12 Tipps für den zentralen Stadtteil.


Moabit entdecken: Arminius Markthalle – von fancy Poutine Kitchen bis Hofladen

In der Arminiushalle könnt ihr so viel schlemmen, bis der Knopf an der Hose platzt. Hier gibt es wirklich alles – jeder Stand ist ein Highlight. Foto: Imago/Schöning

Die Arminius Markthalle wurde 1891 als zehnte Berliner Markthalle eröffnet. Binnen kurzer Zeit eröffneten 425 Stände und suchten sich auf den zehn Verkaufsgängen ihren Platz. 2010 wurde die Markthalle revitalisiert. Wem die Martkhalle 9 in Kreuzberg zu touristisch und überlaufen und die Marheineke Markthalle im Bergmannkiez zu urig ist, der ist hier genau richtig. Hier kriegt man noch Obst vom Bauernhof des Vertrauens oder Deftiges aus der Brutzel-Ecke – aber auch einen der besten Burger der Stadt oder fancy Pommes aus der Poutine Kitchen. Weitere Markthallen in Berlin.

  • Arminius Markthalle Arminiusstraße 2–4, Moabit, Mo–Sa 8–20 Uhr, Sonn- und Feiertage geschlossen, weitere Infos hier

Hamburger Bahnhof – Besondere Ausstellungen in Moabit besuchen

Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart: Hier gibt es immer neue Kunst zu bestaunen. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Wie schon aus dem Namen hervorgeht, diente der Hamburger Bahnhof früher einem ganz anderen Zweck: Hier befand sich die Endhaltestelle der Zugverbindung Hamburg – Berlin. Dezember 1846 in Betrieb genommen, diente er vielen Bahnhöfen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als architektonisches Vorbild und ist dennoch als einziger Bau dieser Zeit im Stadtbild übrig geblieben. Heute zwar kein Bahnhof mehr, dennoch ein gut belebter Ort. Hier hat die Nationalgalerie der Gegenwart ihr zu Hause gefunden und zeigt fortwährend neue Highlights in ihren Ausstellungen.

Die Dauerleihgabe der Friedrich Christian Flick Collection (2004–2021) machte eine umfängliche Erweiterung des Museums notwendig. Hierfür wurden die hinter dem Haupthaus liegenden Speditionshallen vom Architekturbüro Kuehn Malvezzi umgebaut und durch einen Übergang mit dem historischen Gebäude verbunden. Mit diesen sogenannten Rieckhallen hat sich die Ausstellungsfläche von 7.000 auf mehr als 10.000 Quadratmeter vergrößert. Heute gehört die Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart zu den größten und wichtigsten öffentlichen Sammlungen für zeitgenössische Kunst weltweit. Die spannendsten aktuellen Ausstellungen in Berlin findet ihr immer hier.

  • Hamburger Bahnhof Invalidenstraße 50–51, Moabit, Di, Mi, Fr 10–18 Uhr, Do 10–20 Uhr, Sa+So 11–18 Uhr, Tickets 10 Euro, weitere Infos hier

Moabit entdecken: Grün genießen im Fritz–Schloß-Park

Der Fritz-Schloß-Park ist die größte Grünanlage in Moabit. Foto: Max Müller

Im Vergleich zu anderen Grünanlagen in Berlin ist der Fritz-Schloß-Park zwar mit einer Fläche von zwölf Hektar eher klein, aber er ist dennoch, mit seiner rund 12 Hektar großen Fläche, der größte Park in Moabit – und bietet viel Abwechslung. Das ehemalige Militärgelände wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als Trümmerhalde verwendet und auf diesem Schuttberg 1955 von Wilhelm Alverdes der Fritz-Schloß-Park gestaltet. Er ist nach Fritz Schloß (1895–1954) benannt, dem ersten nach dem Zweiten Weltkrieg gewählten Bürgermeister des damaligen Bezirks Tiergarten. Den Trümmerfrauen zu Ehren befindet sich im Park ein Relief von Alfred Frenkel mit der Aufschrift: „Den Notstandsarbeitern zum Dank“.

Im Fritz-Schloß-Park befinden sich ein Sportplatz, ein Skatepark, eine Rodelbahn und eine Minigolfanlage. Aufs Südplateau führt ein Kletterpfad. Der Park ist auch Sitz eines Kletterzentrums, Tennis-Clubs und einer Schwimmgemeinschaft. Auch einen ein Kilometer langen Rundweg mit verschiedenen Fitnessgeräten findet man hier. Das hier ansässige Stadtbad Tiergarten wird seit 2019 saniert.

  • Fritz-Schloß-Park Rathenower Straße 10, Moabit, rund um die Uhr geöffnet

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Konditorei und Café Buchwald: Die Welt der Baumkuchen in Moabit entdecken

Leckerer Baumkuchen – was gibt es schöneres. In Moabit wird geschlemmt. Foto: Imago/Yay Images

„Knarrender Parkettboden, gestreifte Strukturtapete, altmodische Gardinen, schlichtes Mobiliar und der Duft von frisch gebrühtem Kaffee verbreiten das Gefühl in Oma´s Wohnzimmer zu sitzen“, so beschreibt sich die Konditorei Buchwald. 1852 in Cottbus als „Baumkuchenfabrikation-Konditorei und Café“ gegründet, heute älteste Konditorei Berlins: Der Baumkuchen bestimmte das Leben aller Generationen nach Gustav Buchwald.

Der Baumkuchen, der bei Buchwalds nach Cottbusser Art gebacken wird, ist eine exzellente Spezialität, die sich weltweit großer Beliebtheit erfreut. Seit 160 Jahren wird der „König der Kuchen“ in der Konditorei nach einem Geheimrezept gebacken, das von Generation zu Generation weitergegeben wird und Buchwalds den Titel „Königlicher Hoflieferant“ einbrachte. Neben dem leckeren Baumkuchen gibt es hier auch reichlich feine Torten, die sich definitiv sehen und schmecken lassen können. Hier gibt es die besten Kuchen und Torten in Berlin.

  • Konditorei und Café Buchwald Bartningallee 29, Moabit, tgl. 11–18 Uhr, weitere Infos und Vorbestellungen hier

Moabit entdecken: Delphin Fisch&Steak – alles frisch auf den Tisch

Wer in Berlin nach frischem Fisch sucht, der ist im Delphin genau richtig. Täglich gibt es hier fangfrischen Fisch in jeglichen Variationen. Doch nicht nur Fischliebhaber:innen finden hier ihr Glück, auf der mediterranen Speisekarte sind ebenfalls argentinische Rumpsteaks und zarte Rinderfilets vertreten. Außerdem können Lachs, Dorade, Venusmuscheln, Pulpo und Co. an der Frischtheke zum „Nachkochen“ mit nach Hause genommen werden. Ob Aioli-Remoulade, Hummus oder Tiramisu – hier ist alles hausgemacht. Die Karte wechselt monatlich. Die besten Fischläden in Berlin findet ihr hier.

  • Delphin Fisch&Steak Putlitzstraße 1, Moabit, Di–Fr 16–0 Uhr, Sa+So 12–0 Uhr, weitere Infos hier

Am Spreebogen und der Moabiter Brücke entlang

Der bekannteste Bär von Moabit. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Die Moabiter Brücke ist eine Steinbrücke in Mitte, die die Ortsteile Hansaviertel und Moabit miteinander verbindet. Aufgrund der bis zum Zweiten Weltkrieg und seit 1981 wieder vorhandenen Bärenskulpturen ist sie auch unter dem Namen Bärenbrücke bekannt. Noch mehr wichtige Brücken in Berlin findet ihr hier.

Hier kann man wundervoll spazieren: Der Spreebogen befindet sich zwischen U-Bahnhof Turmstraße und dem Hauptbahnhof. Das neuangelegte Areal ist direkt am Wasser gelegen und bietet reichlich Platz zum Wohnen, arbeiten und entspannen. Wer hier sonst nicht seinen Alltag verbringt, findet hier eine tolle Strecke zum Frische-Luft-Holen – mit Blick auf die Spree. Ganz in der Nähe befindet sich der Große Tiergarten sowie das Schloss Bellevue.


Moabit macht sich nackig: Entspannung pur im Vabali

Entspannung pur: In Moabit befindet sich das Vabali – Sauna, Pool, Massage – was will man mehr? Foto: Vabali

Inmitten der hektischen Großstadt befindet sich das Vabali als eine kleine Ruhe-Oase unweit des Hauptbahnhofs. Angrenzend an den Fritz-Schloß-Park, dessen Bäume auch noch in die Pool- und Saunalandschaft des Vabali hineinragen, sieht das Areal im Sommer fast wie ein balinesisches Dorf aus. Sauna, Innen- und Außenpools, Massagen, Peelings – alles was das Wellnessherz begehrt. Zur richtigen Entspannung könnt ihr vor Ort auch auf der Dachterrasse Cocktails schlürfen, im eigenen Restaurant könnt ihr euch nach dem Schwitzen auch noch stärken. Unser Tipp: Gebt auf Arbeit Bescheid, an welchem Tag ihr ins Vabali geht, wenn ihr nicht wollt, dass die Kolleg:innen dann oben und unten ohne vor euch stehen. Auch an diesen Orten lässt es sich angenehm schwitzen.

  • Vabali Spa Seydlitzstr. 6, Moabit, tgl. 8–24 Uhr, weitere Infos und Preise hier

Einziges Kino in Moabit: Filmrauschpalast

Moabit entdecken: Independent-Kino Filmrauschpalast in der Lerther Straße, Moabit. Foto: Imago/tagesspiegel/Doris Spiekermann-Klaas

Seit 1991 befindet sich das einzige Kino Moabits in den Räumen der Kulturfabrik – seit 1995 als Programmkino mit täglichem Spielbetrieb. Hier werden Filme in den Formaten 35mm, 16mm und Videoprojektionen gezeigt. Das Besondere: Vor dem Beginn jeder Vorstellung gibt es eine Ansprache des Filmvorführers, mit kleinen Anekdoten und Hintergrundinformationen zum Film. Legendär: das Schlechtival oder die Film-Karaoke-Veranstaltungen, deren Ruf weit über die Grenzen Berlins geeilt sind. Im Sommer gibt es hier im zweiten Hinterhof das Open Air-Kino Umsonst & Draußen. Hier findet ihr noch mehr Open-Air Kinos in Berlin. Das aktuelle Kinoprogramm lest ihr hier.

  • Filmrauschpalast Lehrter Straße 35, Moabit, weitere Infos und aktuelles Programm hier

Die Vielfalt der Kulturfabrik Moabit erleben

In der Kulturfabrik ist immer was los. Moabit kann Kultur. Foto: Imago/Stpp

„Ein Stück ursprüngliches urbanes Berliner Leben“ – so beschreibt sich die Kulturfabrik Moabit. Hier gibt es alles von Konzerten, Theater, Kino, Partys, Ausstellungen, Führungen, Kicker- und Kneipengolfturniere bis hin zu Politdiskussionen – aber auch gemütliches Kiezgefühl sowie eine überaus lebendige Nachbarschaft mitsamt einem gewachsenen ausgeprägten Selbsthilfegedanken. Zur Zeit gehören vier Vereine zum Gesamtbild der Lehrter Str. 35, die für ordentlich Vielfalt im Haus sorgen: Filmrausch e.V. betreibt das Kino, Slaughterhouse e.V. veranstaltet Konzerte und Partys, Fabriktheater Moabit betreibt Theater, 35 Services e.V ist die Haus- und Kiezwerkstatt. 

  • Kulturfabrik Moabit Lehrter Straße 35, Moabit, alle Infos zu den einzelnen Vereinen und zum Programm hier

Aus der Kombüse auf den Tisch – Fine Dining auf dem Restaurantschiff Patio

Fine Dining direkt an der Spree – das Patio begeistert mit guter Küche. Foto: Patio

Das Restaurantschiff Patio punktet mit einem tollen Blick aufs Wasser: Vorbeifahrende Schiffe, sanftes Plätschern, die Sonne, die sich auf der Spree spiegelt – aber auch im Inneren des Restaurants bekommt man allerhand geboten. Christopher Kümper hat 2022 hier angeheuert, einer der handwerklich besten und dramaturgisch feinsinnigsten Köche der Stadt. Farbintensive Teller mit geschmackvollen Aromen: Unsere food-Redakteurin Marianne Rennella hat das Patio besucht. Noch mehr Restaurants am Wasser in Berlin.

  • Patio Restaurantschiff Helgoländer Ufer 13a, Ecke Kirchstraße, Moabit, Tel. 030/403 01 700, Di–Sa 17.30–22 Uhr, weitere Infos hier

Bücher in der Dorotheenstädtischen Buchhandlung entdecken

Gegenüber dem Amtsgericht Moabit befindet sich die Dorotheenstädtische Buchhandlung. Foto: Imago/Imagebroker/Oleksandr Latkun

Neben Krimis und Fachliteratur zu juristischen Fragen – wirklich passend zur Lage gegenüber vom Amtsgericht – liegt ein weiterer Schwerpunkt der Buchhandlung auf Literatur aus und über Berlin und dem Kiez. Hier findet man keine überteuerte Latte-Macchiato-Ecke und Hipster-Ambiente, dafür aber Fürsorge für die Leser:innen und Kompetenz. Wenn ein Buch anderswo vergriffen ist, dann könnt ihr es hier mit großer Wahrscheinlichkeit noch ergattern – oder es wird extra für euch besorgt. Immer wieder finden auch Lesungen in der Buchhandlung statt. Auf jeden Fall einen Besuch wert. Eine zweite Filiale befindet sich in Spandau.

  • Dorotheenstädtische Buchhandlung Turmstraße 5, Moabit, Mo–Fr 9.30–18 Uhr, Sa 9.30–14 Uhr, Tel. 030/394 30 47, weitere Infos hier

Moabit entdecken: Entlang der Turmstraße flanieren

Die Turmstraße ist der Herzstück von Moabit. Foto: Imago/Stpp

Die Turmstraße ist nicht nur Hauptverkehrsader Moabits sondern auch das lebendige Zentrum des Stadtteils. Hier tummeln sich die Menschen auf der Straße. Die wichtigsten Verwaltungen und Geschäfte des ehemaligen Bezirks Tiergarten stehen hier. Neben dem Berliner Kriminalgericht befand sich hier auch das Krankenhaus Moabit – über Jahrzehnte neben der Charité das wichtigste Krankenhaus Berlins. Im Rathaus Tiergarten, direkt am Mathilde-Jacob-Platz, sind heute Behörden und Verwaltungen des Bezirksamtes Mitte ansässig. Weiter östlich in der Turmstraße 21 hat das Landesamt für Gesundheit und Soziales seinen Sitz.


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