Seit einiger Zeit nimmt das Thema „Umweltschutz“ viel Raum in den Medien ein. Denn den Menschen liegt der Erhalt unseres Planeten immer mehr am Herzen und man versucht aktiv Schritte einzuleiten, um die Klimaerwärmung einzudämmen. Es zeigt sich jedoch, dass die Zukunft der Umwelt nicht nur in den Händen der Politik liegt, sondern dass den einzelnen Bürger:innen eine entscheidende Rolle zukommt.
So kann mit kleinen Aktionen schon Großes bewirkt werden. Im alltäglichen Leben kann beispielsweise darauf geachtet werden, so wenig Müll wie möglich zu produzieren. Die entstandenen Abfälle sollten darüber hinaus vorschriftsgemäß entsorgt werden. Dementsprechend wird im folgenden Artikel aufgezeigt, wie ihr euren Müll fachgerecht entsorgt.
Müllentsorgung: Abfall über Abfall
In vergangenen Zeiten bekamen die Menschen ihre Produkte von den eigenen Feldern oder auf dem täglichen Markt. Die Waren wurden mit Körben transportiert und direkt weiterverarbeitet. Mit der Industrialisierung kam die Massenproduktion. Und die Produkte werden seitdem tonnenweise an Supermärkte und Händler verschickt. Die einzelnen Artikel sind häufig mehrmals verpackt. Vorrangig wird vor allem Plastik verwendet, das sich als resistent gegen Feuchtigkeit und andere Umwelteinflüsse erweist. Egal ob wir also einen Joghurt, einen Müsliriegel, einen Staubsauger oder neue Bettwäsche kaufen: Am Verpackungsmüll führt kein Weg vorbei. Infolgedessen entstehen pro deutschem Verbraucher aktuell jährlich 463 Kilogramm an Haushaltsabfällen. Überträgt man diese Zahl auf die gesamte Bundesrepublik, ergeben sich 38 Millionen Tonnen an Haushaltsabfällen, die jedes Jahr entsorgt werden müssen.
Das A und O der Mülltrennung
Früher machte man sich recht wenig Gedanken um das Thema “Mülltrennung”. Deshalb wurden natürliche Rohstoffe, die nur begrenzt verfügbar sind, nahezu aufgebraucht. Heutzutage versucht man die Umwelt zu schützen, in dem Verpackungen und Abfälle aller Art recycelt werden. Durch dieses Vorgehen spart man große Mengen an Erdöl sowie Energie und Kosten. Um das Recycling jedoch zu ermöglichen, ist eine richtige Müllentsorgung und -trennung nötig. Die Bundesrepublik Deutschland hat aus diesem Grund strikte Regeln im Umgang mit Abfällen entworfen, an die sich alle Bürger:innen halten sollten.
Hausmüll: Ein Fall für die BSR
Im Bundesland Berlin fallen die Stadtreinigung, die Müllabfuhr und Abfallverwertung in den Aufgabenbereich des Dienstleistungsunternehmens BSR. Das Unternehmen ist in erster Linie für den produzierten Hausmüll zuständig. Dazu zählen unter anderem folgende Abfälle:
- Hygieneartikel
- Geschirr
- Windeln
- Spiegel- und Fensterglas
- Staubsaugerbeutel
- Papiere, Folien und Fotos, die verschmutzt oder beschichtet sind
- Reste von Tapeten oder eingetrocknete Farben
- Aschereste
Verbraucher:innen, die die Dienste der BSR in Anspruch nehmen möchten, können die Hausmülltonne beantragen. Diese ist in verschiedenen Größen verfügbar und wird quartalsweise bezahlt. Mieter:innen müssen sich in der Regel keine Gedanken über die Hausmülltonne machen, da diese automatisch von der Hausverwaltung bereitgestellt wird. Die Nutzungsgebühren werden mithilfe der Nebenkosten verrechnet.
Sperrmüll
Seit dem Ausbruch der Coronapandemie ist man gezwungen, den Großteil der Zeit in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Monotonie und Langweile führen dazu, dass viele Menschen das eigene Haus entrümpeln oder Renovierungsarbeiten durchführen. Der dadurch entstandene Abfall wird als Sperrmüll bezeichnet. Dazu zählen Gegenstände, die aufgrund ihrer Größe nicht zum herkömmlichen Hausmüll gezählt werden können.
Entsorgung mithilfe der BSR
Die BSR stuft alle Einrichtungsgegenstände, die das Volumen einer 120-Liter-Mülltonne übersteigen, als Sperrmüll ein. Möbelstücke, Matratzen, Teppiche, Kinderwagen, Duschvorrichtungen und andere Objekte müssen demnach gesondert entsorgt werden. Die BSR bietet den Verbraucher:innen gegen eine geringe Gebühr die Entsorgung des Sperrmülls an. Dabei müssen jedoch genaue Regeln eingehalten werden und auch eine Voranmeldung der zu entsorgenden Gegenstände ist notwendig. Darüber hinaus sind Termine ausschließlich in ferner Zukunft verfügbar. Spontane Aktionen sind dementsprechend komplett auszuschließen.
Weitere Möglichkeiten der Müllentsorgung
Wer selbst tätig werden möchte, kann seine Abfälle allerdings auch eigenständig abtransportieren. Die Recyclinghöfe in Berlin nehmen zwei Kubikmeter Sperrmüll kostenlos entgegen. Folgende Orte können angefahren werden:
- BSR Recyclinghof in Berlin-Pankow (Asgardstraße 3, 13089 Berlin)
- BSR Recyclinghof in Berlin-Pankow (Behmstraße 74, 13089 Berlin)
- BSR Recyclinghof in Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf (Berliner Straße 110, 10713 Berlin)
- BSR Recyclinghof in Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf (Ilsenburger Straße 19-20, 10589 Berlin)
- BSR Recyclinghof in Berlin-Lichtenberg (Fischerstraße 16, 10317 Berlin)
- BSR Recyclinghof in Berlin-Neukölln (Gradestraße 77, 12347 Berlin)
- BSR Recyclinghof in Berlin-Steglitz-Zehlendorf (Hegauer Weg 17, 14163 Berlin)
- BSR Recyclinghof in Berlin-Steglitz-Zehlendorf (Ostpreußendamm 1, 12207 Berlin)
- BSR Recyclinghof in Berlin-Reinickendorf (Lengeder Straße 6 – 18, 13407 Berlin)
- BSR Recyclinghof in Berlin-Reinickendorf (Ruppiner Chaussee 341, 13503 Berlin)
- BSR Recyclinghof in Berlin-Marzahn-Hellersdorf (Nordring 5, 12681 Berlin)
- BSR Recyclinghof in Berlin-Marzahn-Hellersdorf (Rahnsdorfer Straße 76, 12623 Berlin)
- BSR Recyclinghof in Berlin-Treptow-Köpenick (Oberspreestraße 109, 12555 Berlin)
- BSR Recyclinghof in Berlin-Tempelhof-Schöneberg (Tempelhofer Weg 32-38, 10829 Berlin)
Bei umfassenden Renovierungsarbeiten oder Entrümpelungen ist die Grenze von zwei Kubikmeter Sperrmüll jedoch schnell erreicht. Zudem besitzen viele Berliner:innen kein geeignetes Fahrzeug, das in der Lage wäre, große Mengen an Sperrmüll zu transportieren. Natürlich kann der Schutt und Müll mit mehreren Fahrten entsorgt werden. Doch die Öffnungszeiten der Recyclinghöfe sind begrenzt und manchmal muss man sich auf lange Wartezeiten einstellen. Aus diesem Grund ist es möglich, auf entsorgo.de einen Container für den Sperrmüll zu mieten. Der Container wird bequem vors Haus geliefert und die Abfälle können direkt in dem Gefäß verstaut werden. Das stellt eine große Zeitersparnis dar, weil der Aufbewahrungsort ebenfalls als Transportmittel fungiert.
Verschenken statt Wegwerfen
Gut erhaltene Gebrauchsgegenstände wie Kleidung, Elektrogeräte oder Möbelstücke müssen jedoch nicht immer als Müll entsorgt werden. Es gibt sehr viele Bedürftige, die sich über eine kleine Sachspende freuen und die Objekte gut gebrauchen könnten. Die Umwelt- und Naturschutzbehörden von Berlin haben dementsprechend eine Liste von Organisationen, Institutionen und ehrenamtlichen Vereinen erstellt, die Gebrauchsgegenstände mit Freude entgegennehmen.
Illegale Entsorgungen sollten unterlassen werden
Es kommt immer wieder vor, dass Menschen ihren Müll außerhalb der rechtlich zugelassenen Anlagen abstellen. Straßen, Hinterhöfe, Parks und öffentliche Plätze fungieren als Müllhalde. Ein solches Verhalten wird jedoch von der Bundesrepublik Deutschland nicht geduldet und mit Geldbußen bestraft. Eine unrechtmäßige Müllentsorgung kostet die Täter:innen beispielsweise 30 Euro. Wer dabei erwischt wird, Pappbecher, Zigarettenschachteln oder Lebensmittelreste am Brandenburger Tor oder in einem Museum liegen zu lassen, muss mit einer Strafe in Höhe von 35 Euro rechnen.