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Musikalische Früherziehung in Berlin – Angebote für Kinder

Musik begleitet den Menschen ein Leben lang. Sie weckt Emotionen, vermittelt Freude und ruft Erinnerungen hervor. Gleichzeitig ist Musik aber auch fester Bestandteil einer jeden Kultur. Viele Kinder entwickeln schon früh ein ausgeprägtes Interesse für Musik. Dieses kann in der musikalischen Früherziehung intensiviert werden.

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Für Kinder ist Musik ein unabdingbarer Bestandteil der psychologischen und geistigen Entwicklung. Babys können bereits im Bauch der Mutter auf Töne reagieren. Sie merken sich verschiedene Klänge, die sie nach der Geburt wiedererkennen und beruhigen. Wie fest die Musik im Empfinden der Jüngsten verankert ist, zeigt auch, dass Babys meist tanzen und auf ihre Art und Weise singen, bevor sie überhaupt sprechen können.

Das musikalische Potenzial des Nachwuchses ist also schlichtweg angeboren. Wie gut dieses die Kinder auf lange Sicht nutzen können, hängt aber erheblich davon ab, wie es gefördert wird. An diesem Punkt knüpft die musikalische Früherziehung an.

Spielerisch Lernen

Wichtig ist dabei, dass die Kinder alleine ein Interesse und einen Antrieb zeigen, sich mit Musik näher zu beschäftigen. Ein zu forderndes Herangehen kann überfordernd wirken. Für uns Erwachsene ist Musik meist etwas enger definiert, während für Kinder jeder Klang und jedes Geräusch bereits spannend sein können.

Deshalb werden bei der musikalischen Früherziehung nicht nur typische und dedizierte Musikinstrumente eingesetzt. Quasi alles kann zur Erzeugung von Klängen hergenommen werden. Im Rahmen der Anleitung können die Kinder die Geräusche aber auch Rhythmen und Töne entdecken. Wie beim Spielen gilt hier ebenfalls: Je weniger eng der Rahmen dabei gesteckt ist, umso mehr Platz bleibt für die eigene Fantasie und umso freier können sich die Kleinen dabei entfalten.

Langfristig für Musik begeistern

Ziel der musikalischen Früherziehung ist es in erster Linie, die Begeisterung für die Musik auf Dauer zu wecken und die Grundlagen dafür zu schaffen, dass Kinder diese anwenden können. Hierfür konzentriert sich die musikalische Früherziehung auf die Kindergartenzeit. Noch bevor die Kinder zur Schule gehen, sollen sie die Möglichkeit bekommen, sich intensiv mit der Musik auseinanderzusetzen.

Dabei findet sowohl Gesang als auch Tanz die nötige Aufmerksamkeit. Die thematische Vielfalt der musikalischen Früherziehung wirkt sich nicht nur positiv auf das musikalische Können des Nachwuchses aus, sondern unterstützt ebenso die sprachliche und motorische Entwicklung.

Berliner Musikschulen sind erste Ansprechpartner

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Musikalische Früherziehung ist auch in Berlin vielfältig möglich. So wird sie beispielsweise von vielen Kindertagesstätten angeboten. Teilweise beschäftigen die Einrichtungen Erzieher mit einer entsprechenden Qualifikation. Einige setzen hier auch auf die Zusammenarbeit mit externen Anbietern. Ohnehin gelten die Berliner Musikschulen als erste Adresse für die musikalische Früherziehung. Die meisten privaten Musikschulen bieten spezielle Kurse für Kinder an, in denen es in erster Linie darum geht, die Lust an der Musik zu wecken.

Die meisten Kurse ermöglichen einen einfachen Einstieg ab einem Alter von vier Jahren, wobei auch für ältere Kinder noch die musikalische Früherziehung in Frage kommt. Ziel dieser Kurse ist es, den Kleinen die Möglichkeit zu geben, sich besonders intensiv mit dem Thema Musik auseinanderzusetzen. Die Inhalte sind so breit aufgestellt wie das Thema selbst.

So spielen Musik und Tanz hier ebenso eine Rolle wie verschiedene Instrumente, die in lockerer Atmosphäre ausprobiert werden können. Die Jungen und Mädchen können sich hierfür in einer entspannten und offenen Atmosphäre ausprobieren. Nicht selten werden hier von dem geschulten Auge der Kursleiter Begabungen entdeckt, die vielleicht auch für die Eltern vollkommen neu sind.

In der musikalischen Früherziehung schließt jede Musikstunde ganz unterschiedliche Aktivitäten ein. So singen und tanzen die Jungen und Mädchen, werden aber auch zum Sprechen animiert, weshalb die Kurse ebenso ein wichtiger Bestandteil der sprachlichen Entwicklung sind. Meistens findet die musikalische Früherziehung einmal wöchentlich statt. Ob die Familien im Anschluss das musikalische Interesse der Kinder weiterverfolgen, ist offen.

Grundsätzlich ist die musikalische Früherziehung aber eine sehr gute Vorbereitung auf den Grundstufenunterricht, der an den Musikschulen sowohl im Vokal- als auch im Instrumentalunterricht angeboten wird.

Inhalte versprechen abwechslungsreiches Programm

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Um den Kindern einen möglichst umfangreichen Einblick in die musikalische Früherziehung zu bieten, sind die Inhalte von den Berliner Musikschulen breit gewählt. Sie reichen von dem gemeinsamen Singen verschiedener Lieder über Sprechverse bis hin zu verschiedenen Gedichten, die die Kinder gemeinsam in der Gruppe mit Hilfe der Musiklehrer musikalisch gestalten.

Auch das Erlernen oder Kennenlernen verschiedener Instrumente ist oft ein Bestandteil. Die Kinder bekommen hier die Möglichkeit, mit verschiedenen Instrumenten zu musizieren. Damit sie zudem ein Gefühl für die Funktionsweise und Vielfalt bekommen, schließen viele Kurse auch den Bau eigener, einfacher Musikinstrumente ein.

Nicht immer werden die Jungen und Mädchen in der musikalischen Früherziehung selbst aktiv. Teilweise geht es auch um das Zuhören, das viele wichtige, musikalische Grundlagen vermittelt. So werden sie durch das Vorspielen verschiedener Musikstücke an die Stile anderer Länder herangeführt und lernen ein Gefühl für Tempo und Dynamik zu entwickeln.

Die dritte große Säule sind Bewegung und Tanz. Die Kinder erweitern in diesen Trainingseinheiten die unterschiedlichen Bewegungsrepertoires und lernen die verschiedenen Tänze kennen. Außerdem werden sie an das szenische Spiel herangeführt. Um ein Gefühl für den Zusammenhang zwischen Tanz und Musik zu schaffen, arbeiten die Musikschulen mit verschiedenen Liedern und Versen. Dabei gestalten die Gruppen verschiedene Geschichten und Verse gemeinsam mit den verschiedenen Liedern.

Die Berliner Musikschulen bieten die musikalische Früherziehung sowohl in Form von kurzen Kursen mit jeweils zehn Einheiten als auch als langfristiges Angebot an. So nimmt die musikalische Früherziehung teilweise auch zwei Jahre in Anspruch, wenn die Kinder bereits im Alter von 4 Jahren einsteigen. Sie endet dann in der Regel mit dem Schulbeginn.

Welche Berliner Musikschulen bieten die musikalische Früherziehung an?

Die Musikschule City West ermöglicht ihren Schülern einen Einstieg mit vier und fünf Jahren. Entsprechend variiert auch die Dauer zwischen ein und zwei Jahren. Die musikalische Früherziehung wird an der Musikschule City West an den Standorten Charlottenburg, Schmargendorf und Wilmersdorf angeboten.

Auch die Musikschule Tomatenklang bietet in Berlin einen Kurs für die musikalische Früherziehung an, der dann bei Bedarf in einen der anderen Kinderkurse übergehen kann. Ebenso ist ein Mindestalter von vier Jahren vorgesehen, wobei der Fokus insbesondere auf Kindern im Vorschulalter liegt. Die Schule Tomatenklang ist an mehreren Standorten in Berlin vertreten. Neben Pankow gehören hierzu Kreuzberg und Prenzlauer Berg.

Von vier bis sechs Jahren wird zudem in der Musikschule Zauberton in Berlin die musikalische Früherziehung unterrichtet. Dabei greift die Musikschule auf ein Unterrichtswerk aus Salzburg zurück, das von der Universität Mozarteum entwickelt wurde und sich unter dem Titel „Musik und Tanz für Kinder“ bereits an vielen Stellen bewähren konnte. Das Unterrichtswerk ist auf ein Zeitfenster von zwei Jahren ausgelegt und vermittelt den Kindern verschiedene musikalische Basiskenntnisse.

Eine Besonderheit ist hier, dass die Eltern stark eingebunden werden. So finden Mitmachstunden, aber auch Elternabende statt, bei denen die Kinder zeigen, was sie bereits in den Kursen gelernt haben.

Am Lietzensee befindet sich zudem die Musikschule Musikplus!. Auch sie ist die richtige Adresse, wenn sich Kinder für Musik interessieren. Für die Kleinsten wird hier die musikalische Früherziehung in angenehmer, lockerer Atmosphäre angeboten. Das Besondere ist das recht breit gestaltete Alter. So ist ein Einstieg für die Jungen und Mädchen schon mit drei Jahren möglich. Gleichzeitig kann an den Kursen bis zu einem Alter von acht Jahren teilgenommen werden. Bei der musikalischen Früherziehung kommt der Spaßfaktor nicht zu kurz.

Möchten die Kinder im Anschluss lieber ein Instrument erlernen als singen, können sie beim Instrumentenkarussell verschiedene Musikinstrumente ausprobieren, um so das zu finden, das ihnen am meisten Spaß bereitet.

Viele Eltern sind unsicher, ob die musikalische Früherziehung wirklich den Nerv des Nachwuchses trifft. In diesem Fall können die Familien auf Schnupperstunden bauen, die von den meisten Musikschulen angeboten werden. Ein- bis zweimal können die Kinder hier zunächst kostenfrei an den Kursen teilnehmen, bevor dann offiziell die Teilnahme an der musikalischen Früherziehung beginnt.

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