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„Night of Light“ in Berlin: Eine Branche sieht rot – Dutzende Gebäude leuchten heute rot

Die Veranstaltungswirtschaft in Deutschland will mit einer besonderen Aktion auf ihre prekäre Lage aufmerksam machen. Am Montag, 22. Juni, werden bundesweit bei der „Night of Light“ wichtige Bauwerke rot angeleuchtet werden – sinnbildlich für eine Industrie, die rot sieht. Auch in Berlin sollen viele Gebäude leuchten – vom Brandenburger Tor bis zu Veranstaltungsorten wie dem Metropol. Denn wegen der Pandemie können weiterhin nur sehr wenige Veranstaltungen stattfinden – und das auch nur mit deutlich reduzierter Kapazität.

So soll das Brandenburger Tor in der "Night of Life" aussehen. Foto: Night Of Life
So soll das Brandenburger Tor in der „Night of Life“ aussehen. Foto: Night Of Life

„Jegliche Art von Großveranstaltungen sind aufgrund der COVID-19 Krise untersagt. Business Events, Tagungen, Kongresse, Konzerte, Festivals oder Theateraufführungen – überall dort, wo Menschen zusammenkommen, um gemeinsam Darbietungen zu erleben oder sich zu relevanten Themen auszutauschen, dürfen Veranstaltungen nur unter umfangreichen, behördlichen Auflagen durchgeführt werden“, heißt es auf der Internetseite zu der Aktion, die bereits viele Hunderte unterstützende Unternehmer*innen hat und weitere sucht.

„Selbst Messen und kleine Events, die momentan wieder erlaubt sind, unterliegen zurzeit notwendigen und strengen Hygiene-Vorschriften; dies führt dazu, dass Veranstaltungen insgesamt zurzeit nicht mehr wirtschaftlich durchführbar sind.“ Und wo kein Geld in die Kasse kommt, ist die Zukunft ungewiss. Zu dem Thema soll am Abend der Night of Light auch ein Talk mit prominenten Vertreter*innen der Branche stattfinden.

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Night of Light in Berlin: „Leuchtendes Mahnmal und flammender Appell“

Die Aktion „Night of Light“ werde laut den Machern „ein leuchtendes Mahnmal und ein flammender Appell der Veranstaltungs-Wirtschaft zur Rettung unserer Branche, die echte Hilfe anstelle von Kredit-Programmen benötigt!“ Gefordert wird einen Branchendialog mit der Politik, um gemeinsam einen Weg aus der Krise zu finden.

Anlässlich dieses Events sollen alle Beteiligten gemeinsam und gleichzeitig ein riesiges Licht-Monument bauen. Hierzu werden, so der Plan, in allen Städten, in denen die teilnehmenden  Unternehmen ihren Sitz haben, in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni Event-Locations und Spielstätten sowie ausgewählte Gebäude und Bauwerke rot illuminiert. Eine Karte für alle Städte gibt es online.

Die Ziele sind gesteckt: Auch bekannte Bauwerke wie der Fernsehturm sollen leuchten. Foto: Night of Life

Bilder der „Night of Life“ sollen Druck erzeugen

 Auch alle Zuschauer*innen des Streams sind dazu eingeladen, Bilder und Videos über die WhatsApp Nummer +49 152 06349488 und unter dem Hashtag #nightoflight2020 aus ihren Städten zu posten. So könne sich jede*r Interessierte die bundesweit umgesetzten Installationen im Netz ansehen „und unsere Initiative und unsere Forderungen nach einem Branchendialog mit der Politik unterstützen“, so erklären die Veranstalter auf der Seite zur Aktion.

Ab 20 Uhr wird auch aus der Nähe von Frankfurt der Big City Beats World Club Dome mit DJ-Sets bei Youtube übertragen, um auf die Forderungen der Branche aufmerksam zu machen.

Die „Kennzahlen der Veranstaltungswirtschaft“ zeigen, wie wichtig die Branche ist.

  • Es handele sich insgesamt um einen der größten Sektoren der deutschen Wirtschaft, die Branche zählt über eine Million Beschäftigte.
  • Es wird ein jährlicher Kernumsatz von mehr als zehn Milliarden Euro erwirtschaftet.  
  • Rechnet man die Kultur- und Kreativwirtschaft mit ihren veranstaltungsbezogenen Teil- und Zuliefermärkten hinzu, so beschäftigen mehr als 300.000 Unternehmen in mehr als 150 Disziplinen mehr als drei Millionen Menschen
  • Sie erzielen einen Jahresumsatz von über 200 Milliarden Euro.

Viele Branchen dürfen bereits wieder öffnen. Theater zum Beispiel starten mit deutlich reduzierter Platzanzahl. Das gilt auch für Kinos. Viele versuchen, mit Freiluftkinos in Berlin Geld zu machen. Besonders hart trifft es auch die Clubs, viele kämpfen um ihre Existenz. Allerdings sind nicht alle Wege, um auf das Elend aufmerksam zu machen, elegant. Eine Boot-Demo eskalierte zu einem Rave – es gab bundesweit heftige Kritik.



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