• Stadtleben
  • Obdachlosen Menschen in Berlin helfen: Wichtige Nummern, Orte und Anlaufstellen

Hilfsangebote

Obdachlosen Menschen in Berlin helfen: Wichtige Nummern, Orte und Anlaufstellen

In keiner anderen deutschen Großstadt leben so viele Obdachlose wie in Berlin. Bei niedrigen Temperaturen im Winter ist das Leben auf der Straße besonders schwer. Welche Anlaufstellen gibt es? Wie können wir bedürftigen Menschen helfen? In Berlin existieren viele Einrichtungen, die für mittellose Menschen geöffnet sind. Wir haben eine Liste zur Unterstützung von obdachlosen Menschen zusammengestellt: mit Informationen zu wichtigen Anlaufstellen rund um Schlafplätze und medizinische Versorgung sowie den wichtigsten Telefonnummern, etwa von Kälte- und Wärmebus.

Ihr möchtet obdachlosen Menschen in Berlin helfen? Wir haben eine Übersicht erstellt, von Kälte- und Wärmebus über wichtige Telefonnummern bis zu Anlaufstellen. Foto: Imago/Jürgen Ritter
Ihr möchtet obdachlosen Menschen in Berlin helfen? Wir haben eine Übersicht erstellt, von Kälte- und Wärmebus über wichtige Telefonnummern bis zu Anlaufstellen. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Obdachlosen Menschen in Berlin helfen: Die wichtigsten Telefonnummern

Die wichtigsten Telefonnummern, um obdachlosen Menschen in Berlin zu helfen, listen wir hier auf. Bevor ihr anruft, sprecht bitte mit den Menschen und informiert euch, ob sie Hilfe benötigen und annehmen möchten. Wenn ihr glaubt, dass es sich um einen medizinischen Notfall handelt, ruft bitte sofort den Notruf 112.

  • Hilfe-Hotline für obdachlose Menschen 0157 80 59 78 70 (Mo–Fr 9–17 Uhr), weitere Infos dazu auf dieser Website
  • Kältehilfetelefon der GEBEWO pro gGmbH 030/34 39 71 40 von Oktober bis April täglich 19–23 Uhr
  • Kältebus der Berliner Stadtmission 030/690 33 36 90, von November bis März täglich 20–2 Uhr
  • Wärmebus des DRK-Landesverbands 030/60 03 00 10 10, von November bis März täglich 18–24 Uhr
  • KARUNA Sub – Buslinie für Obdachlose 0157 86 60 50 80, Mo–Fr 8–16 Uhr, mehr Infos hier

Mobile Hilfe: Kältebus und Wärmebus

Der Kältebus ist eine seit 1995 existierende Initiative der Berliner Stadtmission, um obdachlose Menschen vor dem Kältetod zu bewahren und denen zu helfen, die es nicht mehr aus eigener Kraft in Kältenotunterkünfte schaffen. Von der Stadtmission fahren jährlich von November bis März drei Kältebusse durch die Stadt und helfen auch mit warmer Kleidung, Getränke und Essen sowie mit medizinischer Versorgung.

Hilfe für obdachlose Menschen: Vor allem im Winter ist das Leben auf der Straße hart und kann zu lebensbedrohlichen Situationen führen. Foto: Imago/phototek

Der Wärmebus ist seit 2009 das Äquivalent des Deutschen Roten Kreuzes. Die Kälte- und Wärmebusse fahren von abends bis nachts. Sprecht obdachlose Menschen an und fragt sie, ob sie Hilfe benötigen oder in eine Notunterkunft gebracht werden wollen. Falls ja, meldet euch telefonisch beim Kälte- oder Wärmebus. Bei akuter Lebensgefahr unbedingt den Notdienst anstelle der Kältehilfe kontaktieren.

Auf den jeweiligen Websites könnt ihr mit nur wenigen Klicks für Bedürftige spenden. Dort findet ihr auch Anlaufstellen, an denen ihr warme Kleidung oder auch Schlafsäcke abgeben könnt.

  • Kältebus (Berliner Stadtmission) Tel. 030/690 33 36 90, täglich erreichbar von 20 bis 2 Uhr, online
  • Wärmebus (Deutsches Rotes Kreuz) 1. November – 31. März, Tel. 030/60 03 00 10 10, täglich erreichbar von 18 bis 24 Uhr, online

Notübernachtungen: Kältehilfe für alle

___STEADY_PAYWALL___

Notunterkünfte helfen obdachlosen Menschen. Neben Schlafplätzen stellen die meisten auch Duschen, medizinische und soziale Beratung bereit und bieten Aufenthalt im Warmen an. Foto: Imago/Sabine Gudath

Im Rahmen der Kältehilfe werden von Ende Oktober bis März/April Notunterkünfte für wohnungs- und obdachlose Menschen geöffnet. An zahlreichen Standorten in Berlin werden Notübernachtungen im Warmen ermöglicht und Essen ausgegeben. Teilweise helfen die Einrichtungen obdachlosen Menschen auch, indem sie medizinische Betreuung oder Körperpflege anbieten. Auf dieser Website findet ihr eine aktuelle Liste zu allen geöffneten Notunterkünften in Berlin und Infos über die App der Kältehilfe. Folgende Notunterkünfte sind für alle geöffnet:

  • AWO Kiezcafé Petersburger Str. 92, Friedrichshain, 1.10.–30.4.
  • Notübernachtung Kurmärkische Kurmärkische Str. 1-3, Schöneberg. 1.10.–31.12.
  • Herberge zur Heimat Falkenseer Chaussee 154, Spandau, 1.10.–30.4.
  • Neustart Berlin GmbH Otto-Rosenberg-Str. 8/8a, Marzahn, 1.10.–30.4.
  • Neustart Berlin GmbH Otto-Rosenberg-Str. 10 Marzahn 1.11 – 31.3.
  • Notübernachtung Bergstraße Bergstraße 4, Steglitz, 1.10.–30.4.
  • Notübernachtung Lehrter Straße 68 Moabit, 1.11.- 15.4.
  • Notübernachtung Goslarer Platz Goslarer Platz 8–9, Charlottenburg, 20.12.–30.4.

Hilfe für obdachlose Menschen: Ganzjährig geöffnete Notunterkünfte

Die Wärmelufthalle der Berliner Stadtmission am Containerbahnhof. Foto: Berliner Stadtmission

Außerhalb des Kältehilfeverbandes stehen wohnungs- und obdachlosen Menschen ganzjährige Notunterkünfte an verschiedenen Standorten in Berlin zur Verfügung. Neben medizinischer Hilfe gibt es bei vielen Einrichtungen die Möglichkeit zur Körperhygiene.

  • Notübernachtung am Containerbahnhof 1 (hinter dem Ring-Center Frankfurter Allee), Friedrichshain, Einlass täglich ab 20 Uhr
  • Notübernachtung Franklinstraße 27a, Charlottenburg, Einlass täglich ab 18 Uhr
  • Notunterkunft Strassenfeger Storkower Str. 139c, Prenzlauer Berg, täglich 18–8 Uhr

Notunterkünfte und Einrichtungen für Frauen

Obdachlosen helfen in Berlin: Haustierfreundliche Notübernachtungszimmer für Frauen in Berlin. Foto: imago images/Christian Mang
Haustierfreundliche Notübernachtungszimmer für Frauen in Berlin. Foto: Imago/Christian Mang

Neben ganzjährig und im Rahmen der Kältehilfe geöffneten Unterkünften sind Einrichtungen für obdach- und wohnungslose Frauen besonders wichtig. Diese richten sich an obdachlose Frauen und unterscheiden sich somit von Frauenhäusern.

Sollte jemand euren Rat oder Hilfe benötigen, lohnt es sich einige Anlaufstellen zu kennen, die ihr weiterempfehlen könnt – oder um vorab die Kapazitäten zu erfragen. Frauen werden hier ebenfalls mit Hygieneprodukten ausgestattet.

  • Notübernachtung für Frauen „Mitten im Kiez“ Petersburger Straße 92, Friedrichshain, ganzjährig ab 19 Uhr
  • 24/7 Notunterkunft für Frauen Kreuzberg Hallesches Ufer 30, Kreuzberg, ganzjährig, Platzanfragen telefonisch: 030/33 85 53 27
  • Notübernachtung für Frauen GEBEWO Pro Tieckstr. 17, Mitte, ganzjährig 19–8 Uhr
  • Notübernachtung „Marie“ Tieckstr. 17, Mitte, ganzjährig ab 19 Uhr, diestags ab 15 Uhr
  • Notübernachtung „Evas Obdach“ Fuldastraße 9, Neukölln, ganzjährig 19–9 Uhr, Platzanfragen telefonisch: 030/477 53 26 70
  • Evas Haltestelle Müllerstr. 126, Wedding, 1.10.–30.4., 18–8 Uhr
  • Notübernachtung für Frauen Wrangelstraße 30, Kreuzberg, 1.11.–30.4., Moi–Fr ab 18, Sa+So ab 20 Uhr
  • Kältehilfe für Frauen Wilhelmsruher Damm 148, Reinickendorf, Reinickendorf, 18.12.–30.4.

Darüber hinaus gibt es weitere Angebote für obdachlose Menschen. Neben Notübernachtungsmöglichkeiten für Frauen gibt es auch Einrichtungen, die sich nur an Männer richten, zudem Angebote für wohnungslose Familien. Die Kältehilfe bietet auf ihrer Website praktische Listen zum Download an, auf denen alle Unterkünfte mit Kapazitäten, Telefonnummern und gegebenenfalls wichtigen Anmerkungen verzeichnet sind. Manche Unterkünfte sind beispielsweise nicht barrierefrei, andere bitten um telefonische Anmledung. Gelistet sind dort ebenfalls Nachtcafés. Zur Website geht es hier.


Kleiderkammern und Kleiderspenden

Obdachlosen helfen in Berlin: Spendenübergabe einer Kleiderkammer an einen Mitarbeiter des Kältebusses. Foto: Imago Images/Revierfoto
Spendenübergabe einer Kleiderkammer an einen Mitarbeiter des Kältebusses. Foto: Imago/Revierfoto

Neben den großen Trägern wie der Caritas, dem Deutschen Roten Kreuz oder der Berliner Stadtmission gibt es im Raum Berlin weitere Anlaufstellen, bei denen Kleiderspenden abgegeben werden können. Bitte bringt Kleidung nicht einfach vorbei, sondern seht vorab online nach, wo welcher Bedarf liegt, um obdachlosen Menschen gezielt zu helfen.

  • Kleiderkammer der Berliner Stadtmission Lehrter Straße 68, Mitte, Mo-Fr 8-14 Uhr, Tel. 030/69 03 35 18, Website
  • Kleiderkammer der Franziskaner/Franziskaner Kloster Wollankstraße 18, Pankow, Di, Do, Fr 12.30-14.30 Uhr (Öffnungszeiten für Gäste), Di-Sa 8.30-11.30 Uhr sowie Di-Fr 12.30-14.30 (Öffnungszeiten für Kleiderspender:innen), Tel. 030/48 83 96 60, zur Website
  • Gesundheitszentrum für Obdachlose/Jenny de la Torre Pflugstraße 12, Mitte, Mo-Do 8-15 Uhr, Fr 8-14 Uhr, Sach- und Kleiderspenden nur nach telefonischer Anmeldung vorbeibringen, Tel. 030/288 84 59 86, weitere Infos hier
  • Kleiderkammer des DRK-Kreisverband Berlin-Zentrum e.V. Gotzkowskystraße 8, Tiergarten, Tel. 030/60 03 00 51 32, Öffnungszeiten, Annahmezeiten für Spenden und Infos über Bedarf hier

Ärztliche Hilfe, Versorgung und Hygiene

Das Arztmobil der Caritas vor der Suppenküche des Berliner Franziskanerklosters. Foto: Imago/Jürgen Heinrich

Einige Notunterkünfte bieten vor Ort medizinische Versorgung an. Ärztliche Hilfe für Menschen ohne Krankenversicherung wird jedoch auch an vielen weiteren Standorten angeboten – darüber hinaus können mobile Services für medizinische Versorgung oder Körperhygiene in Anspruch genommen werden.

  • Ambulanz der Berliner Stadtmission Lehrter Straße 68, Mitte, Di 16-20 Uhr, Fr 11-15 Uhr, Wundsprechstunde: Di 14-16 Uhr, weitere Sprechstunden und Informationen hier
  • Arztpraxis am Stralauer Platz Stralauer Platz 32, Friedrichshain, allgemeinmedizinische Sprechstunde, zahnmedizinisches Angebot, Sprechzeiten und weitere Informationen hier
  • Caritas Arztmobil ist ein als Behandlungsraum umfunktionierter Kleintransporter, diverse Standorte, medizinische Versorgung und Pflege. Die Caritas stellt ebenfalls Kranken-Wohnungen für obdachlose Menschen zur Verfügung, in denen diese sich auskurieren können. Weitere Informationen inklusive Liste aktueller Standorte hier
  • Malteser Medizin für Menschen ohne Krankenversicherung Aachener Straße 12, Wilmersdorf, Offene Sprechstunde Di-Fr 9-14 Uhr sowie Terminsprechstunden zu den Fachgebieten: Allgemeinmedizin, Gynäkologie, Orthopädie, Kinderheilkunde, Zahnmedizin, Dermatologie (Öffnungszeiten können variieren), Tel. 030/82 72 26 00, weitere Infos hier
  • Drogenkonsummobil Stuttgarter Platz (Charlottenburg), Hermannstraße (Neukölln), Leopoldplatz (Wedding) sowie weitere Standorte, Mo-Fr 14-18 Uhr, Vergabe von Utensilien, injizierender Konsum mitgebrachter Drogen unter medizinischer Aufsicht, Soforthilfe bei Überdosierungen, medizinisch-pflegerische Beratung, weitere Infos hier
  • KARUNA SUB – Buslinie für obdachlose Menschen Bezirksübergreifende Buslinie für obdachlosen Menschen sowie Fahrten für Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer:innen, Mo-Fr 9-17 Uhr, Tel. 0157/86 60 50 80, weitere Infos hier
  • Duschmobil für Frauen an verschiedenen Standorten, Mo–Fr und jeden 2. Samstag im Monat, Ausgabe von Hygieneartikeln und Lunchpaketen, Tel. 0151/14 64 87 56, weitere Infos und alle Standorte hier
  • Hygienecenter (Stadtmission) Jebensstraße 5 (Bahnhofsmission Zoo), Charlottenburg-Wilmersdorf, Mo-So 10-18 Uhr, Toiletten- und Duschräume, Säuberung von Schlafsäcken und Wäsche möglich, an gewissen Tagen auch Fußpflege, Tel. 030/313 80 88, online
  • Gesundheitszentrum für Obdachlose/Jenny de la Torre Pflugstraße 12, Mitte, im Gesundheitszentrum stehen obdachlosen Menschen diverse ärztliche Praxen zur Verfügung, zudem sanitäre Anlagen mit Duschen, Beratungs- und Betreuungsangebote, weitere Infos hier

Essensausgabe und Tagesaufenthalt

Hilfesuchende in der Bahnhofsmission Berlin Zoologischer Garten. Hier gibt es warmes Essen für Bedürftige. Foto: Imago/photothek

Nicht nur die Nächte sind lang und kalt, die Tage sind es gleichermaßen. An vielen Standorten in Berlin werden teilweise mehrmals am Tag Mahlzeiten und Getränke ausgeteilt. Eine detaillierte Liste, die ihr auch nach Bezirk und Wochentag filtern könnt, findet ihr hier auf der Kältehilfe-Website.


Ehrenamt und Engagement, um obdachlosen Menschen in Berlin zu helfen

Viele Einrichtungen und Institutionen sind ehrenamtlich organisiert oder auf die Hilfe ehrenamtlicher Mitarbeiter:innen angewiesen. Kleider-, Essens- und Geldspenden sind bei fast allen hier aufgelisteten Einrichtungen willkommen. Informiert euch dennoch bitte vorher über den Bedarf der jeweiligen Institution, um die Arbeit der Ehrenamtlichen zu erleichtern.

Wer darüber hinaus aktiv werden möchte, um sich an Essensausgaben, täglichen Abläufen und Hilfsprogrammen zu beteiligen oder um obdachlosen Menschen anders zu helfen, sollte auf den Websites der jeweiligen Einrichtungen nachsehen oder anrufen. Unterstützung wird überall benötigt.

An zahlreichen Standorten der Stadt finden sich außerdem sogenannte Gabenzäune, an denen Sach-, Kleider- und Hygienespenden für Bedürftige angebracht werden können. Hier findet ihr eine interaktive Karte zu den Standorten der Berliner Gabenzäune.


Mehr zum Thema

Damit ihr Einblicke in das Leben einer Person in Not zu bekommt, hat unser Autor einen obdachlosen Menschen in Berlin begleitet. Außerdem haben wir für euch noch die Geschichte einer Berliner Suchthelferin aufgeschrieben. Wer hat, der gibt: Diese Orte in Berlin nehmen eure Sachspenden entgegen. Außerdem könnt ihr euch auch sozial in Berlin engagieren: ein Ehrenamt-Überblick. Für Menschen, die wenig Geld zur Verfügung, gibt es unter anderem Spenden- und Sozialkaufhäuser in Berlin.

Berlin am besten erleben
Dein wöchentlicher Newsletter für Kultur, Genuss und Stadtleben
Newsletter preview on iPad