• Berlin Besucher
  • 12 Orte, die Berlin-Touristen oft NICHT besuchen – es aber sollten

Berlins Beste

12 Orte, die Berlin-Touristen oft NICHT besuchen – es aber sollten

Wenn Touristen nach Berlin kommen, wollen sie ganz bestimmte Orte sehen: Museen, Sehenswürdigkeiten, Clubs, Restaurants, Flohmärkte und viele andere mehr. Orte, Orte, Orte. Von alldem gibt es in der Stadt wahrlich genug. Nur ist es so, dass die meisten Menschen auf ausgetretenen Pfaden wandern, dabei lässt sich sehr viel mehr entdecken! Hier stellen wir 12 Orte vor, die man als Tourist in Berlin vermutlich NICHT besuchen wird – aber sollte! Diese Ausflugsziele kennen auch viele Einheimische nur vom Hörensagen. Viel Vergnügen bei den Entdeckungsreisen zu Berlins weniger bekannten Ecken, die sich lohnen.


Trabrennbahn Karlshorst

Berlin Orte besuchen: Der Eingang zur Trabrennbahn Karlshorst an einem eher ruhigen Tag. Foto: Imago/Schöning
Der Eingang zur Trabrennbahn Karlshorst an einem eher ruhigen Tag. Foto: Imago/Schöning

Berlin verfügt über mehrere Pferderennbahnen, eine der historisch bedeutendsten findet man im ruhigen Ortsteil Karlshorst unweit des Tierparks. Auf der Trabrennbahn Karlshorst finden seit 1884 Rennen statt, zunächst nur Hindernisrennen, seit der Nachkriegszeit werden hier aber vor allem Trabrennen ausgetragen. So wie die anderen Pferderennbahnen in Berlin, hatte auch die Trabrennbahn Karlshorst nach der Wende mit finanziellen Problemen zu kämpfen. Dennoch finden bis heute regelmäßig Renntage in Karlshorst statt und auch jenseits der Veranstaltungen ist die Rennbahn sowie ganz Karlshorst eine wenig bekannte, aber spannende Gegend, die man bei einem Spaziergang gut erforschen kann.

  • Trabrennbahn Karlshorst Treskowallee 159, Karlshorst

Märkisches Viertel

Gelbe Plattenbau-Moderne aus West-Berliner Zeiten, das Märkisches Viertel. Foto: Imago/Jürgen Ritter
Gelbe Plattenbau-Moderne aus West-Berliner Zeiten, das Märkisches Viertel. Foto: Imago/Jürgen Ritter

So sieht es im Märkischen Viertel aus: bunter Beton und tausende Wohnungen in Plattenbauweise. Die in den 1960er-Jahren angelegte Großstadtsiedlung hat seit jeher mit sozialen Problemen zu kämpfen, wie sie ein künstlich errichteter Wohnkomplex mit sich bringt – mehr Plattenbausiedlungen in Berlin findet ihr hier. Mit dem Ausbau der Infrastruktur hat sich das Leben im Märkischen Viertel jedoch inzwischen ein wenig gewandelt. Diese weitgehend vom Rest der Stadt abgeschnittene Gegend ist ein gutes Ausflugsziel für architekturinteressierte und abenteuerlustige Stadtforscher und Forscherinnen. Im Anschluss kann man noch das beschauliche Lübars besuchen. Was Reinickendorf sonst noch zu bieten hat, kann man hier erfahren.

  • Märkisches Viertel Reinickendorf

Dorfkirche in Staaken

Abseits von Allem, im Spandauer Ortsteil Staaten findet sich die charmante Dorfkirche. Foto: Imago/Jürgen Ritter
Abseits von Allem, im Spandauer Ortsteil Staaken findet sich die charmante Dorfkirche. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Alte Dorfkerne findet man auch heute noch in Berlin, wenn man genau hinschaut. Kleine Überbleibsel der Geschichte mit Kirchturm, Teich und alten Häusern mit spitzen Dächern. Menschen siedeln seit Jahrhunderten in der Gegend, aber während Berlin über sich hinauswuchs, blieb an manchen Stellen die Zeit stehen. Ein besonders schönes Ausflugsziel ist der Spandauer Ortsteil Staaken mit seiner schlichten Dorfkirche, deren Geschichte, so wie auch die von Staaken, Jahrhunderte zurückreicht.

  • Dorfkirche Staaken Hauptstraße 12, Spandau

Britzer Garten

___STEADY_PAYWALL___

Ein architektonisch betrachtet, ungewöhnliches Restaurant, die Britzer Seeterrassen im Britzer Garten. Foto: Imago/Jürgen Ritter
Ein, architektonisch betrachtet, ungewöhnliches Restaurant: die Britzer Seeterrassen im Britzer Garten. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Den Bau inmitten des Britzer Gartens entwarf der Berliner Architekt Engelbert Kremser, der als leidenschaftlicher Vertreter der organischen Architektur gilt. Der aus Beton gegossene, igluartige Kubus des ungewöhnlichen Berliner Restaurants bietet den Britzer Seeterrassen eine Heimat. Ein Besuch lohnt sich aber nicht nur wegen der besonderen Architektur, die gesamte Grünanlage mit den Teichen, Hügeln, der kleinen Eisenbahn und den tollen Spielplätzen ist einen Besuch wert, vor allem wenn man mit Kindern unterwegs ist. Mehr zum Britzer Garten erfahrt ihr hier.

  • Britzer Garten Sangerhauser Weg 1, Neukölln

Poloplatz in Frohnau

Berlin Orte besuchen: Polo in Berlin, ja das gibt es! Hier ruhen sich die Stars des Luxus-Sports aus, im schönen Frohnau. Foto: Imago/Jürgen Ritter
Polo in Berlin, ja das gibt es! Hier ruhen sich die Stars des Luxus-Sports aus, im schönen Frohnau. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Der Frohnauer Reitclub, 1961 gegründet, verfügt neben seiner parkähnlichen Anlage über einen amtlichen Poloplatz, auf dem diese in Deutschland seltene Sportart ausgeübt werden kann. Der Ort ist ein gutes Ziel für Reit- und Pferdefans, aber auch Naturfreunde kommen auf ihre Kosten. Das sich in der Nähe befindliche Restaurant Landhaus am Poloplatz versorgt Gourmets mit den richtigen Gaumenfreuden. Ein Tag im schicken Norden Berlins ist auch für Berliner und Berlinerinnen keine Selbstverständlichkeit. Lohnt sich aber immer!

  • Am Poloplatz Frohnau

Aussichtsbauwerk Wolkenhain in Marzahn

Besucht man als Tourist in Berlin viel zu selten: das Aussichtsbauwerk Wolkenhain auf dem 102 Meter hohen Kienberg. Foto: Imago/Schöning

In Marzahn befinden sich die Gärten der Welt. Die Parkanlage liegt am nördlichen Fuß des Kienbergs. Dort kann man die Gartentraditionen verschiedener Länder erkunden: China, Japan, Bali, Orient, Korea, Italien und mehr. Und wer es hoch hinauf schafft, kann sich auf dieser futuristisch anmutenden Aussichtsplattform etwas Überblick verschaffen. Und eine Seilbahn gibt es auch.

  • Kienberg zwischen Cecilien- und Eisenacher Straße, Marzahn

Reinbeckhallen in Schöneweide

Berlin Orte besuchen: Klassische Industriearchitektur trifft auf zeitgenössische Kunst in den Reinbeckhallen an der Reinbeckstraße in Oberschöneweide. Foto: Imago/Jürgen Ritter
Klassische Industriearchitektur trifft auf zeitgenössische Kunst in den Reinbeckhallen an der Reinbeckstraße in Oberschöneweide. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Die Reinbeckhallen im etwas abgelegenen Oberschöneweide verströmen postindustrielles Flair und einen Hauch von Berlin in den 1990-Jahren. Die „Stiftung Reinbeckhallen. Sammlung für Gegenwartskunst“ hat die Hallen an der Spree grundlegend verwandelt und zu einem Ort für zeitgenössische Kunst gemacht. Lust auf Kunst bekommen? Die besten Ausstellungen in Galerien und Museen zeigen wir euch hier.

  • Reinbeckhallen, Reinbeckstraße 17, Oberschöneweide

Schwerbelastungskörper in Tempelhof

Hitlers irre Pläne für ein die Reichshauptstadt Germania lassen sich am Schwerbelastungskörper in Tempelhof erahnen. Foto: Imago/Schöning
Hitlers irre Pläne für die Reichshauptstadt Germania lassen sich am Schwerbelastungskörper in Tempelhof erahnen. Foto: Imago/Schöning

Mehr Beton geht nicht. Die Nazis ließen den massiven Betonzylinder um 1941 bauen. Das Vorhaben Schwerbelastungskörper war absurd: Mit dem monströsen Ding sollte die Statik für den Bau eines gigantischen Triumphbogens simuliert werden. Natürlich stand das Projekt im Zusammenhang mit Hitlers Plänen für die „Welthauptstadt Germania“, wie Berlin nach dem „Endsieg“ heißen sollte. Dazu kam es nicht, doch das 12.650 Tonnen schwere Teil lastet bis heute denkmalgeschützt im Niemandsland zwischen Schöneberg und Tempelhof und sorgt bei jedem, der es mal entdeckt, für Staunen und Stirnrunzeln. Spuren des NS-Regimes findet man im Stadtbild noch immer: Hier sind Beispiele für Nazi-Architektur in Berlin.

  • Schwerbelastungskörper General-Pape-Straße 34A, Tempelhof

Uferstudios in Wedding

Die Uferstudios in Wedding. Auf dem Gelände befinden sich Studios für zeitgenössischen Tanz. Foto: Imago/Tom Maelsa
Die Uferstudios in Wedding. Auf dem Gelände befinden sich Studios für zeitgenössischen Tanz. Foto: Imago/Tom Maelsa

Die Umnutzung von Industriebauten zu Kulturorten hat in Berlin eine Tradition. Ob vom Netz genommene Kraftwerke, die sich zu Clubs wandelten, oder ehemalige Brauereien, die Kinos, Theatern und Galerien Raum bieten – wenn in Berlin die Schlote nicht mehr dampfen, zieht die Kultur ein. Auch in Wedding fand solch ein Wandel statt. Auf dem riesigen Gelände der Berliner Straßenbahn residieren seit 2010 zahlreiche Tanzstudios, Künstlerateliers und weitere Arbeitsräume für Künstler und Künstlerinnen aus dem Bereich der darstellenden Künste. Regelmäßig finden in den Uferstudios natürlich auch Veranstaltungen statt.

  • Uferstudios Uferstraße 23, Wedding, online

Hubertusbad in Lichtenberg

Die Schwimmhalle mit der 25-Meter-Bahn im Stadtbad Lichtenberg, auch Hubertusbad genannt, in Berlin Lichtenberg. Foto: Imago/Hohlfeld
Die Schwimmhalle mit der 25-Meter-Bahn im Stadtbad Lichtenberg, auch Hubertusbad genannt, in Lichtenberg. Foto: Imago/Hohlfeld

Das Lichtenberger Stadtbad eröffnete 1928 mit zwei Schwimmbecken, medizinischen Bädern, einer russisch-römische Abteilung als Saunabereich mit Warm- und Heißluftraum, Massagekabinen, der Wannen- und Brauseabteilung, Gymnastiksaal und Sonnenterrasse. Kurz gesagt, ein Prachtbau! Im Jahr 1991 wurde das Bad wegen Baumängeln geschlossen. Aus dem Haus wurden mehrere Tonnen Bauschutt entfernt sowie Elektroanschlüsse und Sanitäranlagen wieder hergerichtet. Über das Becken der ehemaligen Frauenschwimmhalle wurde ein Holzboden gezogen. Gelegentlich wurden Führungen durch das historische Gebäude angeboten, etwa beim Tag des offenen Denkmals. Mittlerweile ist es leichter, sich zumindest teilweise einen Einblick zu verschaffen: Die Lichtenberger Anlaufstelle für Bürgerbeteiligung ist ins historische Bauwerk eingezogen, die sich als Schnittstelle zwischen Politik, Verwaltung und den Bürgern versteht.

  • Ehemaliges Stadtbad Lichtenberg Hubertusstraße 47, Lichtenberg, Website der Anlaufstelle hier

Buddhistisches Haus in Frohnau

Berlin Orte besuchen: Ein geheimer Ort der Ruhe: Buddhistisches Haus Berlin. Foto: Imago/Jürgen Ritter
Ein geheimer Ort der Ruhe: buddhistisches Haus Berlin. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Der Erbauer des buddhistischen Hauses war der Arzt und Schriftsteller Paul Dahlke, der eine Praxis in Berlin leitete und auf seinen Reisen nach Asien den Buddhismus kennenlernte. 1900 wurde er selbst Buddhist und Lehrer dieser Religion. Das buddhistische Haus war als Ort der inneren Reinigung gedacht, soweit dies durch einen Kompromiss zwischen dem Leben als buddhistischer Mönch und westlichen Verhältnissen erreicht werden kann. Im Jahr 2000 wurde das buddhistische Haus unter der Leitung des neuen Verwalters Tissa Weeraratna auf allen Ebenen erneuert. An den Sonntagen gibt es Vorträge und mehrmals in der Woche Meditationen. Mehr heilige Orte und Glaubenshäuser gibt es hier.

  • Buddhistisches Haus Berlin Edelhofdamm 54, Frohnau

Lost Places in Berlin

Berlin Orte besuchen: Ehemaliges Kinderkrankenhaus an der Hansastraße in Pankow. Foto: Imago/Jürgen Ritter
Ehemaliges Kinderkrankenhaus an der Hansastraße in Pankow. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Leer stehen sie da, die vielen Geisterhäuser Berlins. Sie wirken paradox in einer Stadt, die unter akutem Wohnraummangel leidet. Platz, der theoretisch verfügbar wäre, offiziell aber nicht genutzt wird. Die Gründe dafür sind vielfältig. Manchmal hoffen die Besitzenden auf eine Wertsteigerung, manchmal haben sie ihre Gebäude schlicht vergessen und manchmal liegt es an Erbstreitigkeiten und politischen Hickhack. In manchen verlassenen Villen spuken Geister, in anderen Investoren: Leerstehende Häuser in Berlin und ihre Geschichten zeigen wir euch hier.


Mehr Ausflüge in Berlin

Wir stellen euch immer neue Ausflüge und Ausflugsziele in und um Berlin vor. Was ist wichtig? Steht in unserer Rubrik zu Berliner Sehenswürdigkeiten. Anderswo Tourist sein: Die besten Ziele für einen Kurzurlaub, die ihr von Berlin aus gut erreichen könnt. Lust auf etwas Abkühlung? Hier sind die Freibäder in Berlin. Oder vielleicht doch lieber raus ins Grüne: Wir führen euch zu zauberhaften Brücken und sagenumwobenen Wäldern. Und wollt Ihr feiern wie einst? Diese historischen Berliner Ballhäuser entführen euch in die Vergangenheit

Tip Berlin - Support your local Stadtmagazin