Corona ist gut? Natürlich nicht, denn Corona ist gefährlich und fordert Menschenleben, die Gesundheitssysteme sind in vielen Ländern überlastet, die Wirtschaft angeschlagen, der Kulturbetrieb stillgelegt und teilweise werden wir unserer freiheitlich-demokratischen Grundrechte beraubt. Außerdem gibt es kein Klopapier im Supermarkt. Doch es ist nicht alles schlimm an der Pandemie und den darauf folgenden Maßnahmen zur Eindämmung des Virus‘. Ein positiver Blick auf den Ausnahmezustand – sechs Impulse für unser Leben danach.
Der Mensch steht im Mittelpunkt
Die Krise zeigt, dass inmitten des Kapitalismus und der globalisierten Wirtschaft alles getan wird, um Menschenleben zu retten. Zwar erst, wenn die Gefahr bei uns in Europa greifbar nah ist, aber dennoch. In diesen Zeiten gilt nicht das harte Gesetz des Marktes und des Profits, es gilt die Gesundheit des Einzelnen.
Wir können unseren Konsum überdenken
Durch die Maßnahmen ist jeder von uns gezwungen, sich einzuschränken. Wir müssen zwangsläufig weniger konsumieren. Und siehe da, es funktioniert. Man muss nicht ständig neue Dinge kaufen, es gibt Sachen, auf die kann man verzichten. Welche das sind, ist für jeden vermutlich anders. Wenigerzu kaufen senkt zwar die Wirtschaftskraft, aber schont die Ressourcen und den den Geldbeutel.
Das Klima profitiert
Zwar schwimmen in der Spree nicht wirklich Delfine und die Kanäle in Venedig sind auch nicht so azurblau, wie einige in den sozialen Medien kursierende Fotos es behaupten, aber durch die Einschränkungen im Waren- und Reiseverkehr, der gedrosselten Produktion und dem sinkenden Konsum wird der CO2-Ausstoß verringert und davon profitiert die Natur. Greta Thunberg sagte kürzlich, jeder, der sich jetzt ein „back to normal“ nach Corona wünscht, der solle sich klarmachen, dass der Normalzustand die Klimakrise ist. Vielleicht kann Corona ein Weckruf sein, das Klimathema nun wirklich ernst zu nehmen und den Planeten für zukünftige Generationen zu retten.
Wir können entschleunigen
Neben den globalen Aspekten ist die Auszeit jenseits des Alltagsstress mit Homeoffice und Kinderbetreuung, auch ein Moment innerer Einkehr. Viele Ablenkungen fallen weg und man wird geradezu genötigt, sich und sein Leben zu reflektieren und mehr Ruhe einkehren zu lassen. Man kann ja auch sehr viel in den eigenen vier Wänden tun. Das Motto lautet hier, die „Krise als Chance“ zu sehen. Das kann sich in freudvoller Selbstoptimierung mit aufregendem Sex mit dem Partner, Yoga-Kursen im Internet und Kochorgien manifestieren, aber auch in einer ernsthaften Auseinandersetzung mit sich selbst und der Umwelt.
Die Menschen solidarisieren sich
Ob die Clubs, die unter dem Motto United we Stream gemeinsam der Krise trotzen, Gutschein-Aktionen von kleinen Läden oder Projekte, die von Nachbarn initiiert wurden und die Einkäufe für ältere Hausbewohner organisieren. Die Ideen sind vielfältig und die Welle der Solidarität ist riesig. Das stimmt optimistisch und gibt Hoffnung. So kaputt sind wir als Gesellschaft, wie es mancherorts behauptet wird, dann doch nicht.
Die Stadt ist leer
Zwar können wir nicht verreisen, die für Ostern geplanten Trips fallen weg und selbst ein Ausflug nach Brandenburg ist ein organisatorisches Problem. Dennoch haben wir nun die Chance, Berlin ganz neu zu erleben. Die Touristen sind weg, viele Menschen bleiben in der Wohnung, Sehenswürdigkeiten sind menschenleer und die Partykieze verlassen. Das sind einzigartige Momente, die man bei Spaziergängen durch die Stadt auf spezielle Art leben kann. Zwar soll man das Haus nicht ohne triftigen Grund verlassen, doch das Spazieren ist ausdrücklich erlaubt. Versuchen Sie es mal.
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