LGBTQIA+

CSD 2021: Das sind Berlins Pride-Events

Der CSD findet 2021 wieder in Berlin statt. Es gibt sogar mehrere Pride-Events: zu Wasser, auf der Straße, für LGBTQIA+ in Polen und Russland. Der Kampf um Sichtbarkeit und Akzeptanz, die vielerorts (noch immer) auf der Strecke bleibt. Hier findet ihr alle Infos den Pride-Veranstaltungen.


Berlin Pride: Christopher Street Day des gleichnamigen Vereins

Die Route des Christopher Street Day im Überblick. Foto: CSD e. V.

Zuerst die größte Veranstaltung: Der Christopher Street Day organisiert vom gleichnamigen Berliner Verein. Nachdem er im vergangenen Jahr fast nur digital stattfand, ist nun wieder eine Straßendemo geplant – mit Vorbehalten. Zum einen gelten die Corona-Regeln, also Abstand und Masken. Außerdem werden statt großer Parade-Trucks lediglich ein paar Fahrzeuge über den Asphalt tuckern. Von denen schallen Musik und inhaltliche Beiträge, alle unter dem Motto „Save our Community – save Your Pride“. Der Senat hat 20.000 Teilnehmer:innen genehmigt

Politisch wird es vielfältig: Gefordert wird Solidarität mit der queeren Community in Polen, Ungarn und der Ukraine, die durch repressive Gesetze massiv unterdrückt wird; die Abschaffung des Transsexuellengesetzes, nach dem Menschen für einen neuen Geschlechtseintrag und Namen vor Gericht ziehen sowie zwei psychologische Gutachten vorlegen müssen; die Ergänzung des Artikel 3 im Grundgesetz um die sexuelle sowie geschlechtliche Identität. Thema ist auch die Stiefkindadoption. Aktuell ist es etwa für ein lesbisches Paar schwierig, beide Teile als Eltern in die Geburtsurkunde eintragen zu lassen. Es gibt also viel zu tun.

Pride des Berliner CSD am 24. Juli, 12 Uhr Treffen zwischen Charlottenstraße & Axel-Springer-Straße, Mitte, 13 Uhr Demostart, weitere Infos findet ihr hier


Dyke* March Berlin

Der Dyke* March hat mittlerweile Tradition. Foto: Imago/Chromorange

Mittlerweile hat er Tradition, der Dyke* March in Berlin. Die Demo zur lesbischen Sichtbarkeit findet in der Hauptstadt zum neunten Mal statt. Wie in allen Jahren zuvor startet sie einen Tag vor der Pride des Berliner CSD. Angepasst an die Corona-Umstände hat die Demo eine kürzere Route und keine Abschlussveranstaltung. Nach dem gemeinsamen Lauf ist Schluss.

Dyke* March Berlin am 23. Juli, Start um 19 Uhr am Brandenburger Tor, Mitte, weitere Infos findet ihr hier


Internationalistische Queer Pride

Liebe kennt weder Geschlecht noch Herkunft. Foto: Imago/Chromorange

Kampf gegen Regenbogenkapitalismus, Kampf gegen Pinkwashing-Paraden. Die Internationalistische Queer Pride wehrt sich gegen unternehmerische Vereinnahmung und will antikoloniale und antirassistische Communities zusammenbringen. Organisiert wird die Demo unter anderem von den Queers Against Racism and Colonialism Berlin.

  • Internationalistische Queer Pride am 24. Juli, Start um 17 Uhr am Hermannplatz, Neukölln, weitere Infos findet ihr hier

Frankfurt Słubice Pride

In vielen polnischen Regionen wird die queere Community gesellschaftlich ausgeschlossen. Sie kämpft entsprechend um Sichtbarkeit und Akzeptanz. Foto: Imago/agefotostock

Noch immer werden queere Menschen in Polen unterdrückt, auf eine Art, die jedweder Ethik die Nase blutig schlägt. So erklärten einige polnische Gemeinden, Landkreise und Provinzen sich zu LGBT-freien Zonen. Es ist verachtende Symbolik, denn juristisch umsetzbar ist das nicht. Eine Demo durch Frankfurt an der Oder und dem polnischen Słubice soll entsprechend die Rechte von Queer in Polen (und auch Deutschland) stärken.

Frankfurt Słubice Pride am 5. September, weitere Infos findet ihr hier


Christopher Street Day der Aktionsgemeinschaft LGBTIQ

Neben dem Christopher Street Day vom CSD e. V. soll es noch einen weiteren vom Verein Aktionsgemeinschaft LGBTIQ geben. Foto: Imago/Future Image

Der erst im Februar gegründete Verein Aktionsgemeinschaft LGBTIQ Berlin kündigte an, am 11. September einen Berliner CSD am Brandenburger Tor zu veranstalten. Angemeldet sei alles bereits, wie es vonseiten der Organisator:innen heißt. Nun ist der Termin stark vorbelastet, weshalb es bereits innerhalb der Szene Kritik gab. Ob man das anstößig findet, ist einem selbst überlassen – auch ob man hingeht. Der Verein hat sich (nach einer Abstimmung) für den Termin entschieden, da es der einzige gewesen sei, an dem der Platz vorm Brandenburger Tor verfügbar war.

Christopher Street Day der Aktionsgemeinschaft LGBTIQ am 11. September, Treffen am Brandenburger Tor, Mitte, weitere Infos findet ihr hier


Christopher Street Day auf der Spree

Auch zu Wasser wird es einen Christopher Street Day geben. Foto: Imago/F.Berger

Nicht nur zu Land, auch zu Wasser wird es in diesem Jahr wieder eine Pride geben. Eine ganze Reihe Boote steuert gemeinsam über die Spree, um gemeinsam den Pride-Monat zu feiern. Einziges (aber kleines) Ärgernis: Dieses Mal wird die Veranstaltung nicht im Sommermonat Juli stattfinden, sondern erst im September. Grund ist (wie soll’s auch anders sein?) die Corona-Pandemie. Aktuell gibt es noch viele Tickets zu holen.

Christopher Street Day auf der Spree am 23. September, Check-In und Abfahrt unterscheiden sich je nach Boot, weitere Infos findet ihr hier


Mehr Lesestoff

Der CSD 2021 am Samstag in Berlin – brauchen wir die Demo noch? Seit ihr auf der Suche nach guter Musik? 12 Berliner Queer-Pride-Songs, die wir lieben. Eine Geschichte, die ans Herz geht, darf nirgends fehlen. In dieser beschriebt unser Autor, was er mit dem Club SchwuZ verbindet und warum er sich Fan-Socken gekauft hat. Und zuletzt könnt ihr hier lesen, was es mit der queeren Multikulti-Partyreihe Gayhane auf sich hat. Mehr queere Themen findet ihr immer hier.

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