Christopher Street Day

CSD 2024 in Berlin: Die wichtigsten Infos zur Pride Parade

Der CSD ist der krönende Abschluss des Pride Months. Zum 46. Mal wird zum Christopher Street Day am 27. Juli auf den Straßen Berlins wieder lautstark demonstriert und gefeiert. Party-Atmosphäre ist natürlich nicht alles: Bei der Pride Parade stehen wichtige politische Forderungen der queeren Community im Fokus. Was ihr zum Berliner CSD 2024 wissen müsst, erfahrt ihr hier.

Im vergangenen Jahr wurde unter dem Motto „Be their voice – and ours! Für mehr Empathie und Solidarität!“ zum CSD gefeiert und demonstriert. Foto: Imago/Christian Spicker

Motto des CSD 2024: „Nur gemeinsam stark – für Demokratie und Vielfalt“

Wie jedes Jahr hat das basisdemokratische Forum des Berliner CSD e.V. gemeinschaftlich über das Motto des Berlin Pride | Berliner CSD entschieden. Es lautet: „Nur gemeinsam stark – für Demokratie und Vielfalt“. Das Forum und der Vorstand des Berliner CSD e.V. wollen mit dem Motto ein klares Zeichen für Demokratie setzen und gleichzeitig auf die Gefahren durch die AfD und weitere rechte Gruppierungen aufmerksam machen. Darüber hinaus hat sich der Berliner CSD in diesem Jahr zum Ziel gesetzt, die queere Community wieder näher zusammenzubringen und ruft deshalb zu mehr Zusammenhalt auf. Um zusätzlichen Druck auf aktuelle politische Entscheidungsträger:innen auszuüben, wurde eine politische Kampagne mit sechs Forderungen entwickelt, die dem Berliner Bürgermeister Kai Wegner übergeben wurde.

Es wird wieder bunt in Berlin: CSD-Parade vom vergangenen Jahr. Foto: Imago/Future Image

Unter anderem wird die Aufnahme queerer Menschen ins Grundgesetz gefordert. Schon im vergangenen Jahr hatte sich der Regierende Bürgermeister auf dem CSD dafür ausgesprochen. Passiert ist wenig. Auch gezielte Maßnahmen und Prävention gegen Hasskriminalität, verpflichtende Schulungen des Lehrpersonals zu geschlechtlicher und sexueller Diversität sowie eine sichere und diskriminierungsfreie Sportinfrastruktur stehen im Fokus. Bei der Vergabe von Förderung sollen mindestens 15 Prozent aller Filmprojekte die LGBTQIA+ Community in gesamter Vielfalt abdecken und auch eine gemeinsame Debatte mit der Landesregierung über die Einführung von Mehrelternschaften wird angestrebt. „Wir müssen in diesem Jahr zum Schutz der queeren Community auf die Umsetzung unserer Forderungen bestehen“, sagt Marcel Voges, Vorstand des Berliner CSD auf der Website. Ob Politiker:innen beim diesjährigen Christopher Street Day einen Redeanteil erhalten, macht der Vorstand von der Umsetzung der Forderungen abhängig.

Auch 2023 hat der CSD an der Siegessäule geendet – danach wurde noch wild gefeiert. Foto: Imago/Müller-Stauffenberg

CSD 2024: Das ist die Route der Demo

___STEADY_PAYWALL___

Die große Demonstration der LGBTQIA+ Community startet am 27. Juli 2024 um 12 Uhr von der Leipziger Straße/Ecke Spittelmarkt. Der CSD zieht dann durch Mitte zum Bundesratsgebäude und Potsdamer Platz und biegt dann in Richtung Nollendorfplatz, also zum Regenbogenkiez ab. Von dort geht es weiter bis zur Siegessäule, wo die Demo dann auf der Straße des 17. Juni endet. Dort sollen um 15.30 Uhr die ersten Fahrzeuge und Fußgruppen das Brandenburger Tor erreichen. Hier findet dann die Abschlusskundgebung statt, mit Redebeiträgen und künstlerischen Acts auf der Bühne. Der CSD soll dann gegen Mitternacht enden. Über den ganzen Tag verteilt werden 500.000 Teilnehmende erwartet.

Auch in diesem Jahr sind wieder viele bunte, feierfreudige und fantasievoll gekleidete Menschen auf Berlins Straßen zu erwarten. Die Moderation der Eröffnungs- und Abschlusskundgebung, sowie die der Demonstration wird von queeren Berliner Persönlichkeiten wie Jurassica Parka übernommen.  

Die CSD Afterparty findet im Ritter Butzke statt

Die Afterparty zum CSD steigt zum drittem Mal im Ritter Butzke in Kreuzberg mit der „House of Pride“. Auf sieben Areas, Indoor und Outdoor, kann zu fünf verschiedenen Musikgenres gefeiert werden. Am Vorabend des CSD findet im Ritter Butzke mit dem „Queer Garden“ eine Pre-Party statt.

Beim 45 CSD im vergangenen Jahr waren über den Tag verteilt eine halbe Million Menschen bei der Demo. Foto: Imago/Future Image

45 Jahre nach den Stonewall-Unruhen – der CSD 2024 ist wichtiger denn je

45 Jahre nach dem historischen Unruhen in der New Yorker Bar Stonewall Inn in der Christopher Street, die vor allem von homosexuellen und trans Gästen besucht wurde und wo der Widerstand gegen eine Polizei-Razzia am 28. Juni 1969 eskalierte, ist der Protest für queere Rechte notwendiger denn je. In Berlin wurde 2023 an Anstieg an homo- und transfeindliche Vorfällen registriert. Dies geht aus dem „Berliner Register“ hervor, das Vorfälle wie etwa Gewaltdelikte dokumentiert.

  • Christopher Street Day Sa 27.7.2024, ab 12 Uhr, Start: Leipziger Straße/Ecke Spittelmarkt, mehr Infos hier

Mehr zum Thema

Der erste CSD in Berlin fand 1979 statt. Hier erfahrt ihr alles zur Geschichte des Christopher Street Days. Berlins Clubkultur ist einzigartig. Welche Bedeutung hat sie für die queere Community? Die Pride Parade reicht euch nicht? Dann hätten wir hier weitere Tipps für queere Orte in Berlin. Anstoßen auf die Vielfalt: Queere Bars in Berlin zeigen wir euch hier. Nicht nur Schöneberg ist queer: Hier findet ihr einen Guide für die queere Community in Neukölln. Auch außerhalb von Neukölln unterwegs? Hier ist unser queerer Guide für Prenzlauer Berg, mehr über das queere Leben in Schöneberg lest ihr hier, auch Friedrichshains queeres Leben ist spannend, und das queere Mitte zeigen wir euch hier. Und zum krönenden Abschluss: Ein Porträt über die Neuköllner Pop-up Bar Stueck und wie sie gegen Queerfeindlickeit ein Zeichen setzen.

Tip Berlin - Support your local Stadtmagazin