Bars

Queere Bars in Berlin: Drinks, Dragshows und Dates

Die queeren Bars in Berlin sind weit über die Grenzen der Stadt bekannt. Allein der Nollendorfkiez bietet gefühlt mehr queere Spots als der Rest des Landes, doch auch Kreuzberg und Neukölln haben bewährte Adressen. In ganz Berlin gibt es legendäre Bars spezifisch für die LGBTQIA*-Szene. Diese sind oft mehr als Ausgeh-Orte. Sie sind Community-Treffpunkte, Räume der Vernetzung und der Solidarität. Spezifische Angebote gibt es für verschiedene sexuelle Orientierungen und Genderidentitäten. Damit ihr den Durchblick behaltet: 12 queere Bar-Favoriten in Berlin.


Vernetzung und Partys: Möbel-Olfe

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Queere Bars für nur für FLINTA*? Dienstags heißt es „Ladies Only“ im Möbel Olfe. Foto: Imago/Emmanuele Contini

Eine beliebte Bar für die LGBTQIA*-Szene ist das Möbel-Olfe in Kreuzberg. Dementsprechend ist der ehemalige Möbelladen oft gut besucht. Bei leckeren Cocktails und DJ-Sets können neue Bekanntschaften geknüpft werden. Die Bar wird besonders gerne in der legendären Donnerstagnacht von schwulen Männern aufgesucht, ansonsten ist es je nach Abend auch mal gemischter. Dienstags ist explizit „Ladies Only“-Nacht. „Olfe“ ist längst kein Geheimtipp mehr, doch ist auch nach vielen Jahren noch sehr charmant.

  • Möbel-Olfe Reichenberger Str. 177, Kreuzberg, Di–Do 18–4 Uhr, Fr+Sa 18–5 Uhr, mehr Infos hier

Queerness am Kotti: Der Südblock

Direkt am Kotti verspricht der Südblock (unten im Haus) leckeres Essen und Getränke. Foto: Imago/Joko

Im Südblock wird eher subtil geflirtet, vor allem freut sich die queere Community über Drinks auf einer schönen Terrasse – und leckeres Essen. Dabei hat sich insbesondere das sonntägliche Brunchbuffet im Viertel einen Namen gemacht, doch neben Essen und Trinken stehen auch Partys auf dem Programm.

  • Südblock Admiralstr. 1–2, Kreuzberg, Mo–Sa 17-0 Uhr, So 15–0 Uhr, mehr Infos hier

Community-Feeling und Musik im STUECK

Bars im Wrangelkiez: Stück der Schlesischen Straße
Das STUECK ist (würdiger) Nachfolger des Barbie Deinhoff. Foto: Giulia Daley

Direkt am Schlesi eröffnete Anfang 2022 im ehemaligen Barbie Deinhoff das STUECK: Eine FLINTA*-betriebene Bar, offen für alle. Nur Donnerstags ist explizit FLINTA*-Tag. Auf den ersten Blick unterscheidet die Bar mit ihren unverputzten Wänden und Vintage-Möbeln nicht viel von den umliegenden. Doch lesbische Datingshows ansehen wie bei der vergangenen Staffel Princess Charming könnt ihr nicht überall. Wer nicht dabei war: Wir haben ein Interview mit Princess Charming-Star Elsa Louise Werner geführt. Die ganze Woche servieren die Kellner:innen im STUECK Cocktails vom Fass. Wer skeptisch ist, kann sich Begleitung suchen und den Whiskey Sour oder Espresso Martini an einem Dienstag ausprobieren: Denn was sich aus dem dem Barbie gehalten hat ist der „Two For One Tuesday“.

  • STUECK Schlesische Str. 16, Kreuzberg, Mo–Sa ab 18 Uhr, mehr Info hier

Pepsi Boston Bar im Schwuz

Queere Orte in Berlin: Das SchwuZ ist Adresse Nummer Eins für viele Queers.
Queere Orte in Berlin: Das SchwuZ ist eine wichtige Adresse für viele Queers. Foto: Luka Godec

Das SchwuZ ist seit Jahrzehnten eine Institution für die queere Szene Berlins. Abseits von Lady Gaga-Partynächten auf dem Dancefloor könnt ihr aber auch entspannt an der Pepsi Boston Bar im vorderen Teil des Clubs sitzen. Zum Programm gehören Drag-Shows, Public Viewing von queerem Reality-TV, Podiumsdiskussionen und mehr – oder einfach Drinks, bis sich am Wochenende die Tanzfläche füllt. Der Eintritt ist frei bis 22 Uhr.

Pepsi Boston Bar im SchwuZ Rollbergstr. 26, Neukölln, Pepsi Boston Bar Mi+Do ab 19 Uhr, Fr+Sa ab 21 Uhr, Party meist am Wochenende, mehr Infos hier


24/7 Trinken in der queeren Besenkammer

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Direkt am Alexanderplatz könnt ihr in der Besenkammer zu jeder Tages- und Nachtzeit ein Bier trinken. Foto: Imago/Metodi Popow

Die Bar Besenkammer am Alexanderplatz ist standhafter als die meisten Spätis: Rund um die Uhr hat sie geöffnet und ist eine feste Größe der queeren Barszene. Schließlich lockt die Kneipe nicht nur mit günstigen Drinks, sondern auch noch mit Speisen vor Ort. Der kleine, aber süße Außenbereich ist gerade an warmen Sommerabenden einladend. Rund um die Uhr trinken könnt ihr auch in diesen 24-Stunden-Kneipen.

  • Besenkammer Rathausstr. 1, Mitte, durchgehend geöffnet

OYA CaféKneipe: Queer-feministischer Treffpunkt

OYA in Kreuzberg soll besonders für Menschen mit Migrationshintergrund ein Wohlfühlort sein. Foto: Imago/Joko

Solidarischer Safe Space: „Die OYA“, wie Besucher:innen die Bar liebevoll nennen, ist ein wichtiger Ort für queeren Aktivismus in Berlin. Betrieben von einem queerfeministischen Kollektiv richtet sich das Angebot insbesondere an FLINTA* und BiPOC. Um sich der zunehmenden Gentrifizierung des Viertels zu widersetzen, halten die Betreiber:innen an günstigen Getränkepreisen fest. Gemütliche Kneipenatmosphäre, Gesprächsrunden und Filmabende gehören zum Alltag, genauso aber auch ausgelassene Nächte.

  • OYA Bar Mariannenstr. 6, Kreuzberg, Di–Do 18–0 Uhr, Fr+Sa 18–2 Uhr, mehr Info hier

Drag Bingo, Karaoke und Party in der Großen Freiheit 114

Das Motto dieser Friedrichshainer Bar lautet „Queer & Friends“ – sie ist seit ihrer Eröffnung 2005 eine Institution für die LGBTQIA*-Community in Berlin. Das Interieur mit Neonlichtern, DJ-Pult und Tanzfläche erinnert mehr an einen edlen Club als an eine Kneipe. Besonders stolz können die Betreiber:innen sein auf die gut besuchten Karaokeabende mit Drag Queen Nikita Vegaz, Estelle’s Kneipenquiz und das vielfältige DJ-Lineup. Die Große Freiheit 114 ist außerdem die einzige queere Bar in Friedrichshain, die einen Darkroom besitzt.

  • Große Freiheit 114 Boxhagener Str. 114, Friedrichshain, Di–Do 19–2 Uhr, Fr+Sa 19–4 Uhr, im Pride Month Juni tgl. ab 19 Uhr, mehr Info hier

Mehr als nur eine Bar: Zum schmutzigen Hobby

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Die Bar Zum schmutzigen Hobby ist meistens gut besucht. Foto: Zum schmutzigen Hobby

Die Bar Zum schmutzigen Hobby bietet eine Tanzfläche, eine kleine Bühne, auf der Dragshows stattfinden und einen überdachten Außenbereich. Neonlichter an den Wänden verleihen der industriell eingerichteten Kneipe Rotlicht-Flair. Die Betreiber:innen kuratieren ein Programm, das aktuelle Events wie Eurovision-Songcontest-Screenings und regelmäßige Termine wie die legendären Bingo-Abende vereint. Auch die Viewing Partys von Germany’s Next Topmodel mit Drag Artist Brigitte Skrothum sind sagenumwoben.

  • Zum schmutzigen Hobby Revaler Str. 99, Friedrichshain, Mi+Do ab 20 Uhr, Fr+Sa ab 21 Uhr, mehr Info hier

Guter Whiskey in queerer Gesellschaft: Silverfuture

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Gleichgesinnte kennenlernen? Die Neuköllner Bar bietet regelmäßig die Möglichkeit dazu beim Speeddating. Foto: Imago/David Heerde

Das Silverfuture im Herzen Neuköllns existiert seit 2007. Die pinkgestrichene Bar wurde vor allem für queere FLINTA* konzipiert. Hier finden regelmäßig Dragshows statt, manchmal wird auch Karaoke angeboten. Die „queer open stage“ lädt dazu ein, eigene Texte, Gedanken und Lieder zu teilen. Besonders aufregend ist jedoch das queere Speeddating: Dabei gibt es monogame Editionen genauso wie polyamouröse für jene, die mehr als eine romantische Beziehung haben oder suchen. Gut zu wissen: In der Bar wird geraucht, dienstags ist jedoch rauchfrei.

  • Silverfuture Weserstr. 206, Neukölln, Mo–Do 17–mind. 1 Uhr, Fr+Sa 17–mind. 3 Uhr, mehr Info hier

Kuschlige Stimmung in der Heilen Welt

Die Motzstraße ist insbesondere für queere Männer spannend. Foto: Imago/Emmanuele Contini

Neben dem renommierten „Hafen“ nur wenige Häuser weiter ist die Kneipe Heile Welt in der Berliner LGBTQAI*-Community als queeres Wohnzimmer bekannt. Schließlich erinnert die Lounge an eine stilvoll eingerichtete Stube – überall befinden sich gemütliche Sessel und Sofas. Noch gemütlicher wird’s sonntags, wenn um halb 10 die live-Klaviermusik beginnt. Und wer nachts hungrig durch den Regenbogenkiez streift, findet hier sonntags und montags bis Mitternacht auch Essen.

  • Heile Welt Motzstr. 5, Schöneberg, So–Do 20–3 Uhr, Fr+Sa 20–5 Uhr, mehr Info hier

Rosa Plüsch im Roses

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Eine beliebte queere Bar in Berlin: Roses in Kreuzberg. Foto: Imago/Emmanuele Contini

Das kleine Roses liegt im Herzen Kreuzbergs und ist seit langer Zeit ein beliebter Treffpunkt für die queere Berliner Szene. Der Innenraum der Bar ist mit rosarotem Plüsch verziert. Am besten geht ihr schon früh am Abend in diese Bar: Später wird es schwierig, noch einen Platz zu bekommen.

  • Roses Oranienstr. 187, Kreuzberg, tgl. 21.30–6 Uhr

Eine Institution in Friedrichshain: Das Himmelreich

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Gemütlich! Nachmittags wird im Himmelreich auch Kuchen serviert. Foto: Himmelreich

Ein Paradies für die queere Menschen: Das Himmelreich ist eine gemütliche Café-Bar in der Simon-Dach-Straße in Friedrichshain. Die Betreiber:innen sprechen von einem „schwul-lesbischen, trans und queeren Stammpublikum“, willkommen sind jedoch alle, unabhängig von Gender und sexueller Orientierung. Auf den Vintagemöbeln verwandelt sich schnell ein gemütlicher Cafébesuch in einen angetrunkenen Abend. Die Bar ist schließlich „bis spät“ offen. Es könnte also eine lange Nacht werden.

  • Café-Bar Himmelreich Simon-Dach-Straße 36, Friedrichshain, Mo–Sa ab 17 Uhr, So ab 16 Uhr, mehr Info hier

Mehr zum Thema

Noch mehr queere Orte in Berlin: Clubs, Buchhandlungen und Sexshops. Wir blicken zurück auf die Geschichte des CSD in Berlin. Der Guide für die Community: So queer ist Friedrichshain. Hier könnt ihr euch auch über das queere Schöneberg informieren. Alles, was wir zu queeren Themen in Berlin schreiben, findet ihr hier. Party und Politik für alle: Das lesbisch-schwule Stadtfest in Schöneberg stellen wir hier vor. Im Juli steht der CSD Berlin an, doch es lohnt sich auch, außerhalb der Stadt zu demonstrieren: Die CSD-Saison 2025 in Brandenburg im Überblick. Wer danach Empowerment und Aufmunterung braucht, findet hier 12 Berliner Queer-Pride-Songs, die wir lieben.

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