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Queeres Kino: Diese Highlights erwarten euch beim Queerfilmfestival

Das Queerfilmfestival ist zurück und bereit, die Leinwände mit einer Mischung aus mutigen, provokativen und berührenden Filmen zu erobern. Vom 5. bis 11. September 2024 wird in zahlreichen deutschen Städten eine vielfältige Auswahl an queeren Geschichten präsentiert. In Berlin könnt ihr das Programm im Delphi Lux verfolgen. Hier gibt es einen Überblick.

Elliot Page in der ersten Kino-Hauptrolle seit seiner Transition: In „Close to You“ spielt er einen trans Mann, der nach langer Zeit in seinen Heimatort zurückkehrt. Der Film läuft im Rahmen des diesjährigen Queerfilmfestivals. Foto: 2024 Frenetic Films

Zum sechsten Mal findet das Queerfilmfestival statt. Vom 5. bis 11. September 2024 feiert es die Vielfalt des queeren Kinos in verschiedenen deutschen Städten. In Berlin könnt ihr das abwechslungsreiche Programm im Delphi Lux erleben. Das diesjährige Programm umfasst 25 Filme: Mit dabei sind Highlights aus Cannes, Venedig und von der Berlinale sowie eine spannende Retrospektive zum kanadischen Kultregisseur Bruce LaBruce.

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Programm-Highlights beim Queerfilmfestival

Eröffnet wird das Festival in diesem Jahr von dem belgischen Coming-of-Age-Film „Young Hearts“ (Do. 5.9. 21 Uhr im Delphi Lux, in Anwesenheit des Regisseurs Anthony Schatteman), der auf warme und optimistische Weise von einer Jugendliebe zwischen zwei Jungs erzählt. Und weil queere Coming-of-Age-Geschichten immer gehen, finden sie sich auch im weiteren Programm, wie etwa in „Sebastian“ von Mikko Mäkelä, der von einem jungen Mann handelt, der sich zwischen der Londoner Literaturszene und dem Escort-Business bewegt. Der Film läuft in Berlin am am Freitag, den 6. September um 19 Uhr in Anwesenheit des Regisseurs Mikko Mäkelä und des Produzenten James Watson.

Ein besonderes Highlight im Programm ist außerdem „Close to You“ (Mo. 9.9. 18:30 Uhr) von Dominic Savage, in dem Elliot Page nach drei Jahren erstmals wieder in einer Hauptrolle zu sehen ist. Der Film erzählt die bewegende Geschichte eines trans Mannes, der zum ersten Mal seit seiner Transition in seinen Heimatort zurückkehrt. Ebenso beeindruckend ist „Frau aus Freiheit“ von Małgorzata Szumowska und Michał Englert, ein episches Drama über die Selbstermächtigung einer trans Frau in Polen, das sich über fünf Jahrzehnte erstreckt und die politischen Umwälzungen des Landes einfängt. Der Film wird im Berliner Delphi Lux am Mittwoch, den 11. September, um 20:30 Uhr in Anwesenheit der Regisseurin gezeigt.

Internationale Liebesgeschichten beim Queerfilmfestival

Das Festival präsentiert auch eine Reihe internationaler Liebesgeschichten, die nicht-heteronormative Beziehungen in den Fokus rücken. Inari Niemi entführt uns mit „Light Light Light“ (Sa. 7.9. 16:45 Uhr) nach Finnland, wo die Gefühle zweier Teenager im Schatten von Tschernobyl aufwühlend und unaufhaltsam aufeinandertreffen. In „Dämonen der Dämmerung“ (So. 8.9. 21:45 Uhr) von Julián Hernández wird die leidenschaftliche Beziehung zwischen einem Go-go-Tänzer und einem jungen Krankenpfleger in Mexiko-Stadt thematisiert, die trotz aller Widrigkeiten und inneren Dämonen standhält.

Das Queerfilmfestival ist bekannt für seine originellen und künstlerischen Filmformen. Am Sonntag, den 8. September um 19 Uhr, könnt ihr in Anwesenheit der Darsteller:innen Haley Louise Jones, Godehard Giese & Knut Berger „Sad Jokes“ von Fabian Stumm sehen, eine tragikomische Geschichte über einen Filmemacher, der nach dem großen Durchbruch sucht. Mit „On the Go“ (Di. 10.9. 18:30 Uhr) liefern María Gisèle Royo und Julia de Castro ein wildes Roadmovie, das queerfeministische Themen mit surrealem Humor und unerwarteten Wendungen verbindet. Das Festival wird auch durch eine Online-Retrospektive von Bruce LaBruce bereichert, die sieben seiner legendären Filme zeigt, darunter „No Skin Off My Ass“ (1990) und „Hustler White“ (1996).

Zudem zeigt das Queerfilmfestival jedes Jahr einen wiederentdeckten Klassiker der queeren Filmgeschichte. In diesem Jahr ist es der lesbische US-Film „Kamikaze Hearts“ (So. 8.9. 13:45 Uhr) von 1986, eine Geschichte über eine Beziehung zwischen zwei Pornodarstellerinnen.

Über das Festival

Das Queerfilmfestival hat sich über die Jahre hinweg als eine der wichtigsten Plattformen für queeres Kino in Deutschland etabliert. Es bietet nicht nur Filmschaffenden eine Bühne, sondern auch der Community einen Raum, um sich zu vernetzen, auszutauschen und gemeinsam zu feiern. Die gezeigten Filme stammen aus aller Welt und decken ein breites Spektrum an Genres und Themen ab – von Liebesdramen und Komödien bis hin zu Dokumentarfilmen und experimentellen Werken.

Das Queerfilmfestival findet parallel in elf deutschen Städten statt. Neben Berlin ist in diesem Jahr auch Potsdam als Festival-Standort hinzugekommen: Dort läuft das Programm des Queerfilmfestival im Thalia Arthouse Kino.

  • Queerfilmfestival 5.9.-11.9., Programm mit allen Infos und Spielzeiten hier

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