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Schönes Schöneweide – 12 tolle Orte von Griessmühle bis Wuhlheide

Schöneweide hatte lange keinen guten Ruf: weit draußen, schlecht angebunden, nichts los. Der hämische Spitzname „Schweineöde“ kam nicht von ungefähr. Dabei gibt es auf beiden Seiten der Spree, Oberschöneweide und Niederschöneweide heißen die Ortsteile, eine ganze Menge spannender Orte. Wir stellen euch unsere liebsten vor – von Industriekultur und Kunst über die wunderbar grüne Wuhlheide bis zu DDR-Architekturerbe und neapolitanischer Pizza.


Sonnendeck: Essen direkt an der Spree

Blick aufs Wasser: Das Restaurant Sonnendeck in Oberschöneweide liegt direkt an der Spree. Foto: Imago Images/Rolf Zöllner
Blick aufs Wasser: Das Restaurant Sonnendeck in Oberschöneweide liegt direkt an der Spree. Foto: Imago Images/Rolf Zöllner

Ein unschlagbares Argument für Schöneweide: der fantastische Blick auf die Spree. Die Aussicht kann man an vielen Stellen genießen, und sei es einfach nur auf einer der Wiesen am Ufer. Wer dabei hungrig wird, kann sich auf die Terrasse des Sonnendecks setzen. An der Edisonstraße serviert das Team Gerichte vom Burger bis zur Bowl – und Aperol Spritz in der Abendsonne.

93/ Kaisersteg, verbindet Oberschoeneweide und Niederschoenweide, STADTANSICHTEN , Berlin, 10.05.2020 Berlin Deutschland, germany *** 93 Kaisersteg, connecting Oberschoeneweide and Niederschoenweide, STADTANSICHTEN , Berlin, 10 05 2020 Berlin Germany, germany Copyright: xPOP-EYE/ChristianxBehringx POP-EYEBerlin15002899
  • Sonnendeck Edisonstraße 63, Oberschöneweide, So–Fr 10–0 Uhr, Sa 10–1 Uhr, das Sonnendeck auf Facebook

Neu in Schöneweide: Die Griessmuehle

Die ehemalige Bärenquell-Brauerei in Schöneweide ist nicht bloß eine weitere Ruine, sondern seit September Standort des Clubs Griessmuehle. Foto: Imago/POP-EYE/Christian Behring
Die ehemalige Bärenquell-Brauerei in Schöneweide ist nicht bloß eine weitere Ruine, sondern seit September Standort des Clubs Griessmuehle. Foto: Imago/POP-EYE/Christian Behring

„Revier Südost“ heißt es in der Griessmuehle. Der ehrwürdige Neuköllner Club ist umgezogen. Neuer Standort: die alte Bärenquell-Brauerei in Niederschöneweide. Mit dem alten Industrieareal rund um die baufällige Anlage hat ein israelischer Investor Großes vor: Kreativwirtschaft, Gastronomie, irgendwann sogar ein Uni-Campus – und viel zum Thema Bier. Geplant ist ein Bärenquell-Museum. Und mitten im verfallenen Charme mit Graffiti und rostenden Maschinen eben Clubbetrieb. Wobei das unter derzeitigen Bedingungen heißt: Techno im Sitzen und Biergarten-Betrieb. Bärenquell eben. Mehr zum neuen Standort, an dem die Griessmuehle öffnet, lest ihr hier.


Architekturgeschichte und Musik im Funkhaus

Das Funkhaus an der Nalepastraße ist einer der Architektur-Höhepunkte in Schöneweide.Prachtvoll ist das moderne Gebäude vor allem innen. Foto: Harry Schnitger
Das Funkhaus an der Nalepastraße ist einer der Architektur-Höhepunkte in Schöneweide.Prachtvoll ist das moderne Gebäude vor allem innen. Foto: Harry Schnitger

Das Funkhaus Nalepastraße ist das DDR-Pendant zum Haus des Rundfunks in Westend. Was von außen unscheinbar wirkt, ist von innen spektakulär. Das schöne Beispiel für gelungene DDR-Architektur in Berlin wurde nach Plänen von Franz Ehrlich errichtet. Hinter der Backsteinfassade verbirgt sich ein hochmoderner Studiokomplex, der für perfekte Akustik berühmt ist. Durch das Meisterwerk aus Holz und Marmor können Führungen gebucht werden – und für 2021 ist auch wieder Konzertbetrieb geplant.


Mellowpark für die Skate- und BMX-Community in Schöneweide

Mit dem Mellowpark hat Schöneweide ein ganzes Areal für Waghalsige. Foto: imago images / Ulli Winkler
Mit dem Mellowpark hat Schöneweide ein ganzes Areal für Waghalsige. Foto: imago images / Ulli Winkler

Seit 2012 hat der Mellowpark einen urbanen Spielplatz für Sportler*innen in der Wuhlheide aufgebaut. Niemand Geringeres als Basketball-Legende Dirk Nowitzki hatte damals den Basketball-Court eingeweiht hat, sodass sich auf insgesamt 60.000 Quadratmetern neben Skater*innen und BMX-Fahrer*innen auch Körbesammler*innen austoben können.

Die Klassikerrampen Box, Spine und Wallride werden ergänzt durch einige Finessen wie die Curved Wallride. Wackelkandidaten können in Anfängerkursen erste wichtige Schritte zur perfekten Balance erlernen.


Kunst in Schöneweide in den Reinbeckhallen

Die Reinbeckhallen befinden sich direkt an der Spree in einem alten Industriequartier. Schöneweide hat damit einen hochkarätigen Ort für Kunst. Foto: Imago Images/Schöning
Die Reinbeckhallen befinden sich direkt an der Spree in einem alten Industriequartier. Schöneweide hat damit einen hochkarätigen Ort für Kunst. Foto: Imago Images/Schöning

Die Reinbeckhallen verströmen postindustrielles Flair und einen Hauch der Berliner 90er-Jahre. Die „Stiftung Reinbeckhallen. Sammlung für Gegenwartskunst“ hat die Hallen an der Spree grundlegend verwandelt und zu einem Ort für Kunst gemacht. Vor schrundigen Wänden, zwischen Rohren und Trägern hängen bis Januar 2021 Fotografien, kuratiert von Candice M. Hamelin. „Berlin. 1945–2000. A Photographic Subject“ heißt die Schau, die Stadtansichten aus der unmittelbaren Nachkriegszeit und der Jahrtausendwende zusammenbringt. Lust auf Kunst bekommen? Die besten Ausstellungen in Galerien und Museen zeigen wir euch hier.


Industriesalon Schöneweide

Der Industriesalon Schöneweide ist eines der vielen Beispiele für kreative Nachnutzung der alten Hallen. Hier gibt es Industriekultur in Ausstellungen zu sehen. Foto: imago images / PEMAX
Der Industriesalon Schöneweide ist eines der vielen Beispiele für kreative Nachnutzung der alten Hallen. Hier gibt es Industriekultur in Ausstellungen zu sehen. Foto: imago images / PEMAX

Ganz in der Nähe befindet sich der Industriesalon Schöneweide. Über das Kunstareal schrieben wir vor einigen Jahren bei einem Streifzug durch Oberschöneweide. Susanne Reumschüssel, Leiterin des Industriesalons Schöneweide, berichtete damals schon von ihren Sorgen wegen der Gentrifizierung. Der Ort, den sie leitet, versteht sich als Forum für Industrie, Technik und Kultur. Neben einer Ausstellung alter Maschinen und technisch-historischer Höhepunkte gibt es auch Führungen und in regelmäßigen Abständen Repair-Café-Termine.


Kranhaus Café

Das Kranhaus Café in Schöneweide befindet sich in einem Gebäude des ehemaligen Kabelwerks Oberspree. : Foto: imago/NBL Bildarchiv
Das Kranhaus Café in Schöneweide befindet sich in einem Gebäude des ehemaligen Kabelwerks Oberspree. Foto: imago/NBL Bildarchiv

Dieses Kleinod in Schöneweide liegt zwar etwas versteckt, aber bietet eine sensationelle Optik. Das liegt nicht zuletzt am Kran, der auf dem denkmalgeschützten Industriegebäude thront. Das passenderweise Kranhaus-Café benannte Lokal bietet einen mindestens ebenso eindrucksvollen Blick auf die Spree. Die Betreiber*innen servieren neben Kaffee und Kuchen auch Drinks, Gäste können ebenfalls auf der Terrasse von Fahrradtouren pausieren oder mit Aperol Spritz auf den Sonnenuntergang warten.

  • Kranhaus Café, Paul-Tropp-Straße 11, Oberschöneweide, Mi–Fr 11–20 Uhr, Sa+So 10–20 Uhr

Echt italienisch: Manifattura del Gusto

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Ein bisschen authentisches Italien in Schöneweide: Die Manifattura del Gusto hat sich einem Klassiker verschrieben. In unmittelbarer Nähe zur HTW backt das Team echte neapolitanische Pizza mit aus Italien importierten Zutaten. Ein Feinkostladen gehört auch noch dazu. Weitere Tipps für die Pizza-Hauptstadt Berlin haben wir hier.


Kinderspaß in der Wuhlheide

Das FEZ Berlin ist einer der beliebtesten Veranstaltungsorte in Schöneweide – mitten in der Wuhlheide. Foto: Imago Images/Schöning
Das FEZ Berlin ist einer der beliebtesten Veranstaltungsorte in Schöneweide – mitten in der Wuhlheide. Foto: Imago Images/Schöning

Das FEZ ist die vielleicht schönste Freizeiteinrichtung für Kinder in Berlin. Mitten in der grünen Wuhlheide gibt es hier ein buntes Ferienprogramm, wenn gerade keine Schule stattfindet – von Mittelalter bis Zauberei oder Raumfahrt zu immer neuen Themenfeldern. Auch sonst können die Kleinen rundherum erleben: Das Haus für Natur und Umwelt etwa zeigt ihnen Tiere aus nächster Nähe. Und eine Fahrt mit der Parkeisenbahn durch die Wuhlheide lohnt sich auch immer.


Parkbühne Wuhlheide

Die Parkbühne Wuhlheide liegt in Oberschöneweide und ist die zweitgrößte Freilichtbühne Berlins. Foto: imago images / snapshot
Die Parkbühne Wuhlheide liegt in Oberschöneweide und ist die zweitgrößte Freilichtbühne Berlins. Foto: imago images / snapshot

Und wenn wir schon in der Wuhlheide sind, darf ein Ort in Schöneweide nicht fehlen: die Parkbühne. Mit der optisch nicht unähnlichen Waldbühne kann sie zwar beim Fassungsvermögen nicht mit halten, aber das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie mit bis zu 17.000 Plätzen die zweitgrößte Freilichtbühne der Stadt ist. An Sommer- und Herbstabenden finden sich entsprechend viele Fans in Schöneweide ein, um den großen Veranstaltungen beizuwohnen. Von Comedy-Auftritten bis zu Konzerten von Radiohead oder den Beatsteaks: Hier ist für alle etwas dabei. Noch mehr schöne, kleine, große und aufregende Freilichtbühnen stellen wir euch hier vor.

  • Parkbühne Wuhlheide, An der Wuhlheide 187, Oberschöneweide, Programm und Informationen: www.wuhlheide.de

Café Schöneweile

https://www.facebook.com/Caf%C3%A9-Schoeneweile-382468688532295/

Nicht weit vom Industriesalon Schöneweide residiert dieses wunderbare Café in einem alten Pförtnerhäuschen aus gelbem Klinker. Zweimal im Jahr veranstaltet das Café einen Kreativ- und Kiezflohmarkt. Dann ist richtig Remmidemmi.

  • Café Schoeneweile, Reinbeckstraße 9, Oberschöneweide, das Café auf Facebook

Raum für Kultur und Kreativität in Schöneweide: Novilla

Die Novilla in Schöneweide in einer Luftaufnahme. Haus und Garten sind ein vielfältiger Raum für Kultur. Foto: Uwe Lange
Die Novilla in Schöneweide in einer Luftaufnahme. Haus und Garten sind ein vielfältiger Raum für Kultur. Foto: Uwe Lange

Die Hasselwerder Villa an der Spree hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Erbaut wurde das Haus 1907 für das Ehepaar Richard und Elsbeth Lehmann. Die beiden wurden 1942 von den Nazis ermordet, ihr Domizil zum Gesundheitsamt umfunktioniert. Über die Jahrzehnte blieb die Villa Verwaltungsgebäude, bis 2006 für das Ordnungsamt Treptow-Köpenick. Das Haus sollte eigentlich an internationale Investoren verkauft werden, doch stattdessen siedelte sich das „Novilla“-Projekt an. Damit ist das Haus am Wasser zum vielfältigen Raum für Kultur, Konzerte, Lesungen und Feste geworden.

  • Novilla Hasselwerderstraße 22, Niederschöneweide, Programm und weitere Informationen: www.movingpoets.org

Mehr Berlin:

Wenn ihr schon einmal da seid, könnt ihr auch noch weiter. Von Schöneweide ist es nur ein Katzensprung nach Köpenick, wo ihr diese Tipps beherzigen solltet. Auch schön: der Treptower Park zwischen Sowjetischem Ehrenmal und Spree. Von Schöneweide ist es nicht weit zum Sisyphos. Was die Clubs in Berlin gerade vorhaben und wie sie öffnen, lest ihr hier. Am schönsten an Schöneweide? Die Nähe zur Spree. Mehr Tipps für Berlin am, im, auf dem und ums Wasser herum hier.

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