• Stadtleben
  • Stunde der Wintervögel: Tiere zählen für den NABU

Naturaktion

Stunde der Wintervögel: Tiere zählen für den NABU

Die „Stunde der Wintervögel“ findet einmal im Jahr statt – und geht natürlich länger als 60 Minuten. Die größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands wird vom Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) und dessen bayerischer Partnerorganisation LBV organisiert. Interessierte sind vom 10. bis 12. Januar aufgerufen, sich eine Stunde Zeit nehmen, um Vögel zu beobachten – in der Straße, im Park, auf dem Balkon oder im Garten. Die Daten tragen dazu bei, heimische Vogelarten besser zu schützen.

Eine Amsel im Schnee. Bei der Stunde der Wintervögel dürftet ihr dieses Tier öfter sehen. Foto: Imago Images/Blickwinkel
Eine Amsel im Schnee. Bei der Stunde der Wintervögel dürftet ihr dieses Tier öfter sehen. Foto: Imago Images/Blickwinkel

2024 haben sich bundesweit rund 130.000 Menschen an der Aktion beteiligt und in mehr als 90.000 Gärten mehr als 3 Millionen Vögel systematisch erfasst. Anhand der Daten, die durch diese besondere Form der Schwarmintelligenz gesammelt werden, können die NABU-Expert:innen Erkenntnisse sammeln, wie sich die Bewegung von Vögeln verändert. In schneereichen Gebieten neigen die Tiere dazu, sich näher am Menschen aufzuhalten. Die zunehmend milden Winter bedeuten indes, dass die Zahl der Wintervögel in Deutschland sinkt.

Stunde der Wintervögel: Wie kann ich mitmachen?

Um sich an der Stunde der Wintervögel zu beteiligen, braucht man nicht viel: bloß ein wenig Aufmerksamkeit, einen ruhigen Platz sowie Papier und Stift. Eine Stunde lang soll man an einer frei gewählten Position – das kann der nächste Park, der Garten, der Balkon oder das Fenster zur baumgesäumten Straße sein – notieren, welche Vögel man zu Gesicht bekommt. Die Höchstzahl wird vermerkt und an den NABU gemeldet.

Die Aktion läuft 2025 vom 10. bis 12. Januar, bis 20. Januar können die Daten gemeldet werden.

Vögel beobachten in Berlin: Eine App hilft

Der Hausrotschwanz wurde zum Vogel des Jahres 2025 gewählt. Foto: Imago/Blickwinkel

Wer sich nicht gut mit Wintervögeln und heimischen Tieren auskennt, kann auf die praktische Übersicht des NABU zurückgreifen. Der Naturschutzbund hat sogar eine eigene App gestartet: Das kostenlose „Vogelwelt“-Programm dient dazu, die Tiere anhand des typischen Gefieders zu bestimmen. Eine Premiumversion bietet sogar einen Überblick über Vogelstimmen und zeigt Videos zum Gezwitscher.

Verbreitete Vögel in Berlin

Bei der Stunde der Wintervögel dürften die Amseln besonders häufig gezählt werden. Der verbreitetste Vogel in Deutschland ist schwarz gefiedert (Männchen) oder durchgehend braun (Weibchen) und hat sich hervorragend an den Menschen angepasst: Die Amseln sind richtige Stadtvögel geworden.

Eine Blaumeise auf einem winterlich-kahlen Ast. Foto: Imago Images/Reiner Bernhardt
Eine Blaumeise auf einem winterlich-kahlen Ast. Foto: Imago Images/Reiner Bernhardt

Häufig zu sehen sind auch die Blaumeisen mit ihrem frechen Verhalten am Futterplatz und dem markant gefärbten Kopf. Die Vögel haben allerdings mit ihrer eigenen Epidemie zu kämpfen: Sie werden häufig von einem Bakterium befallen, das Lungenkrankheiten auslöst.

Und in Nischen, verlassenen Nestern und an begrünten Hausfassaden machen es sich vor allem die Sperlinge gemütlich. Die kleinen braunen Vögel, besser bekannt als Spatzen, sind bei der Stunde der Wintervögel häufig notiert.

Insgesamt 35 Arten listet der NABU auf seiner Website: besonders verbreitete Vögel von der Amsel bis zum Zaunkönig.

Alle Infos zum Wintervogel des Jahres, Hilfe bei der Bestimmung von Vögeln und Tipps für Schulklassen auf der Website des NABU. Im Mai geht es dann weiter mit der Zählaktion: Vom 9. bis 11. Mai könnt ihr Daten sammeln bei der Stunde der Gartenvögel.


Mehr Wildnis in Berlin

Schwäne am Schloss Charlottenburg, wilde Natur am Tegeler See: Wir zeigen euch schöne Orte in Berlin, um Tiere zu beobachten. Ein Tier hat es sich besonders gemütlich gemacht in Berlin: der Stadtfuchs. Wenn ihr an der Stunde der Wintervögel teilnehmt, dürftet ihr ein Tier besonders oft sehen: Tauben. Unser Plädoyer für weniger Hass und weniger Liebe. Sie fühlen sich hier wohl: Waschbären in Berlin. Beim Blick in den Himmel sieht man in Berlin und Brandenburg manchmal auch Greifvögel. Immer einen Besuch wert: der weitläufige Tierpark in Friedrichsfelde und der Zoologische Garten im Herz des Westens.

Tip Berlin - Support your local Stadtmagazin