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Protest

Wem gehört die Stadt? Samstag Tanzdemo für ein gerechtes Berlin

Politische Tanzdemo am 11. September – gegen die vielen Veränderungen der vergangenen Jahre: Berlin ist lange nicht mehr die Stadt, die viele noch aus den 1990er und 2000er Jahren kennen, in denen viel Platz für Clubkultur und kulturelle Experimente, Musik und Kunst war. Stattdessen nehmen Shopping Malls, Bürohäuser und teure Eigentumswohnungen immer mehr Raum ein. Genau deswegen ruft das Kollektiv Kirsch mit „Wem gehört die Stadt?“ am Samstag zum fünften Mal zum tanzenden Protest.

Tanzdemo Wem gehört die Stadt? findet wieder statt: am Samstag, den 11. September 2021.
2019 lud das Kollektiv Kirsch das bis Samstag letzte Mal zur Tanzdemo durch die Stadt, 2020 fanden nur dezentrale Aktionen statt. Foto: Imago/Rolf Zöllner

Tanzdemo für soziale Gerechtigkeit: Krise hat Probleme verschärft

„Viele Probleme, die wir mit unserer Tanzdemo in den letzten Jahren angesprochen haben, sind durch Corona noch spürbarer geworden“, schreibt das Kollektiv im Aufruf zur Demo. Die soziale Spaltung, angetrieben von der Immobilienlobby, habe sich in Berlin noch verschärft.

Gerade die Clubs, die nicht auf maximalen Profite aus sind, sondern als Schutzräume ohne größtmögliche finanzielle Verwertungslogik funktionieren, seien besonders bedroht. Die Veranstalter:innen und Unterstützer:innen der Demo sind deswegen nicht nur für das Volksbegehren „Deutsche Wohnen und Co enteignen“, sondern tragen das am Samstag auch auf die Straße. Außerdem steht die Demo für eine klare Kante gegen Rassismus, Sexismus, Homo- und Transphobie sowie jede andere Art menschenfeindlicher Diskriminierung.

Tanzdemo: Breite Unterstützung aus der Clublandschaft

2019 zog die Tanzdemo gegen Verdrängung von Menschen mit geringem Einkommen aus den Innenstadtbezirken unter anderem durch Prenzlauer Berg. Foto: Imago/Rolf Zöllner

Nachdem im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie keine Tanzdemo, sondern nur dezentrale (Online-)Aktionen stattfinden, ziehen in diesem Jahr wieder mehrere Wagen mit DJs und vermutlich tausenden tanzenden Protestierenden durch die Stadt. Die Moderation der Demo übernehmen die Szenegrößen Gloria Viagra, Leto van Long und Fixie Fate. Außerdem gibt es Live Acts, darunter die feministische Rapperin Finna und die HipHop- und Trapcrew Ostberlin Androgyn.

Wie auch in den vorangegangenen Jahren erfährt „Wem gehört die Stadt?“ breite Unterstützung aus der Clublandschaft. Zu den Unterstützenden gehören die Clubcommission, namhafte Partyreihen wie die Synoid und eine Reihe von Clubs, darunter zum Beispiel das Schwuz und das Gretchen. Der KitKatClub ist dieses Mal sogar mit einem eigenen Wagen dabei.

  • Die Demo startet am Samstag, den 11. September um 15 Uhr am Frankfurter Tor und führt dann über Alexanderplatz, Mühlendammbrücke und Leipziger Platz zum Platz der Luftbrücke. Die Veranstalter:innen weisen darauf hin, dass das Einhalten der Hygieneregeln unabdingbar für eine erfolgreiche Demo ist. Werden Abstände nicht eingehalten oder die Maskenpflicht dauerhaft nicht eingehalten, brechen die Veranstalter:innen die Demo ab – beim Zug der Liebe zwei Wochen zuvor war genau das passiert.

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