Was die Zahl der Entwicklerstudios betrifft, liegt Berlinn deutschlandweit an der Spitze. In der Tech-Hauptstadt gibt es Studios, die Action- und Rollenspiele programmieren und Studios, die Apps und Webseiten, beispielsweise für die iGaming-Branche umsetzen. Diese gewann innerhalb der letzten Jahre stark an Bedeutung, was nicht zuletzt am neuen Glücksspielvertrag von 2021 liegt, der den deutschen Markt reguliert. Davon profitieren sowohl die Entwickler als auch die Studios in Berlin. Vergleichsportale wie spielhallen.com machen es sich zur Aufgabe, die verschiedenen Parameter der Akteure gegenüberzustellen und interessierten Usern somit eine sinnvolle Übersicht ihrer Optionen zu geben. Die deutschen Studios, die ihre Produktionen den renommierten Seiten im Netz zur Verfügung stellen, schneiden dabei positiv ab. Ein weiteres Gütesiegel des Gaming-Standorts Berlin.
Games in Berlin: Warum der Standort so gut geeignet ist
Mit rund 138 Unternehmen in der Gaming-Branche ist Berlin als Standort so attraktiv wie kaum eine andere deutsche Stadt. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Branchen spielt eine wichtige Rolle. Das KFZ-Unternehmen Volkswagen arbeitet beispielsweise mit einem renommierten Spieleentwickler der Hauptstadt an diversen VR-Lösungen. Das Ziel dahinter ist nicht etwa ein neues Game für die Mitarbeitenden von VW. Stattdessen sollen die innovativen Fortschritte der Gaming-Technologie für mehr Effizienz in der Entwicklung sorgen.
Computerspiele bieten jede Menge Innovationen und Techniken, die auch für viele andere Branchen passen können. Und kaum ein anderer Standort bietet hier so viele Kooperationsmöglichkeiten wie Berlin. Viele der kleinen und mittelständischen Gaming-Unternehmen sind noch jung, haben in den letzten zehn Jahren erst in Berlin ihre Pforten geöffnet. Doch nach Hessen – als Standort für Nintendo in Europa – ist Berlin der wichtigste Knotenpunkt für die gesamte Gaming-Industrie in Deutschland.
Mit Ubisoft ist 2017 eines der größten Entwicklerstudios überhaupt in die Hauptstadt gezogen. Wo zuvor noch die Berliner Bank residierte, existiert seither ein wichtiges Zentrum für moderne, junge und innovative Start-ups. Mit Ubisoft wurde die Gaming-Branche der Stadt um rund 12.000 internationale Mitarbeitende erweitert. Zwar sitzen sie verteilt auf 35 Studios auf der ganzen Welt, doch der Name spricht für sich. Das lockt natürlich auch interessierte Investoren an und macht Berlin zu einer noch attraktiveren Stadt.
Yager: Die alten Hasen im Gaming
Das Unternehmen Yager ist bereits ein Stück Kultur von Berlin, denn es existiert seit 1999 und gehört zum Stadtbild dazu. Gegründet wurde das bis heute aktive Unternehmen von einer kleinen Gruppe an Entwicklern. Im Fokus stehen dabei Online-Games, die auf komplexe und offene Welten zurückgreifen. Das Zentrum der Arbeit liegt in Kreuzberg, gearbeitet wird direkt am Spree-Ufer auf insgesamt 2200 Quadratmetern Fläche.
Mehr als 90 Mitarbeitende arbeiten unter der Federführung der Geschäftsführer. Sie stammen aus verschiedenen europäischen und internationalen Ländern. Viele Gameentwickler aus der Schmiede von Yager sind heute selbst mit einem eigenen Unternehmen am Start. Zu den wichtigsten Games gehören „Dreadnought“ und „Spec Ops“.
Seit 2013 in Berlin: King.com als Erschaffer von Candy-Crush-Saga
Mit „Candy Crush Saga“ gelang den Berliner Königen ein Hit, der bis heute für Begeisterung sorgt. Das dritte Quartal 2022 schlossen die Berliner mit Nutzerzahlen von rund 240 Millionen Menschen ab. Ursprünglich stammt das Unternehmen allerdings aus London, wo bis heute der Hauptsitz zu finden ist. Die Expansion nach Berlin erfolgte 2013, seither ist es eines der wichtigsten Entwicklerstudios in Deutschland. Nicht nur permanente Erweiterungen für „Candy Crush“ und weitere Games der Familie, sondern auch ganz neue Handyspiele stehen hier im Fokus.
Eines der Highlights von King hat seine Heimat aber sehr wohl in Berlin. Mit „Candy Crush Jelly Saga“ wurde in der deutschen Hauptstadt begonnen. Dort sitzen die Verantwortlichen und das in einem mehr als beeindruckenden Kreativstudio. Bei King ist herzlich wenig normal – so gibt es Indoor-Rutschen und jede Menge Abenteuer. Durch die wachsende Nachfrage nach Games auf mobilen Endgeräten hat King seine Philosophie in den letzten Jahren angepasst. Ziel ist schließlich, die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen.
GameDuell: Noch aktuell oder längst vergessen?
2003 startete das Berliner Unternehmen GameDuell mit einem einfachen, aber effektiven Konzept durch. Spieler können auf der digitalen Plattform einfache Spiele wie Rommé, Billard oder Kreuzworträtsel gegeneinander spielen. Der Einsatz? Meist nur ein Kleinstbetrag, kostenloses Zocken ist ebenfalls möglich. Obwohl es in den letzten Jahren eher still um GameDuell wurde, gab es 2022 eine große Veränderung. Das von Boris Wasmuth und Kai Bolik gegründete Unternehmen wurde übernommen.
Jetzt übernimmt der Gaming-Anbieter Mobile Premier League (MPL) das Ruder. Geändert hat sich seither am Konzept von GameDuell aber nichts. Auch das Team ist erhalten geblieben, denn der CEO von MPL ist überzeugt vom kreativen Konzept und der Erfahrung der Berliner Truppe. Ziel der Übernahme ist es, die Community von GameDuell weiter zu vergrößern und das Berliner Unternehmen zurück in die Köpfe der Leute zu bringen. Tatsächlich liefen die letzten Jahre nicht immer rund, die Konkurrenz hatte ihren Druck aufgebaut. Und doch ist die GameDuell-Community nicht ausgestorben und bis heute aktiv.
Wooga: Der große Konkurrent der deutschen Big Player
Der wohl größte Konkurrent von King und Co. sitzt schon seit 2009 in Berlin: Die Rede ist von Wooga. Games wie „Diamond Dash“ sind weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt. Der Fokus hat sich allerdings auch hier verändert und Smartphone-Gaming wird immer wichtiger. Dabei setzt Wooga primär auf storylastige Spiele, denn Shooter und Co. gibt es von anderen Anbietern schon zur Genüge.
Und die entwickelten Titel wie „June’s Journey“ oder eben Diamond Dash faszinieren, fesseln und geben der Idee dahinter Recht. Das moderne Team arbeitet im Herzen Berlins mit kreativen Köpfen aus allerlei Ländern. Stets auf der Suche nach neuen Mitarbeitenden ist Wooga bereit, zu expandieren. Nicht nur in Berlin, sondern in ganz Deutschland ist der Entwickler für innovative Gaming-Software einer der wichtigsten Anbieter überhaupt. 2021 gab es dann sogar eine besondere Ehre. Seither gehört Wooga zu den Top-Arbeitgebern in ganz Deutschland und darauf kann das Berliner Team stolz sein.
Fazit: Berlin als das Zentrum für modernes Gaming aus Deutschland
Sie heißen Yager, GameDuell oder King, und sie alle haben eines gemeinsam – sie haben sich den Tech-Standort Berlin in Deutschland für ihre Weiterentwicklung ausgesucht. Das bereichert nicht nur die deutsche Gaming-Branche, sondern bringt auch Potenzial für den Arbeitsmarkt. Ob Programmierer, Designer, Storyteller – immer wieder sind die Hauptstadtstudios auf der Suche nach neuen Köpfen zur Erweiterung ihrer Teams.
Viele von ihnen fliegen noch unter dem Radar, von Namen wie Klang oder Wargaming Mobile hat man in der Branche noch nicht so viel gehört. Doch die Sterne stehen günstig, die Chancen auf Weiterentwicklung und ganz großen Erfolg sind in Berlin so gut wie an fast keinem anderen deutschen Standort.