In Tempelhof gibt es viele schöne Orte. Auch jenseits des Felds ist der Bezirk im Süden Berlins sehenswert. Man muss etwas suchen, das stimmt schon. Aber wer sich auf die beschauliche Stimmung einlässt, erlebt eine entspannte Atmosphäre fernab des innerstädtischen Trubels. Die Ortsteile Mariendorf, Marienfelde und Lichtenrade zählen wir in dieser Liste zu Tempelhof dazu. Hier sind 12 Orte, die man in Tempelhof kennen sollte.
Tempelhofer Feld
Ja, das kennt jeder. Das Tempelhofer Feld ist der große Abenteuerspielplatz für die ganze Stadt. Ein riesiges Areal, auf dem Kitesurfer, Rennradfahrer, Skater, Drachen-steigen-Lasser und Spaziergänger zu ihrem Recht kommen und dazwischen immer noch Schafe und seltene Vogelarten Platz finden.
Es gibt einige Buden mit Erfrischungen und Snacks, ansonsten ist das Feld leer. Und so soll es auch bleiben, auch wenn der Senat immer wieder überlegt, wie man das Bebauungsverbot aufheben könnte. Tempelhofs berühmtester und schönster Ort!
- Eingänge: Tempelhofer Damm/U-Bahnhof Paradestraße; Tempelhofer Damm/S- und U-Bahnhof Tempelhof; Columbiadamm/Lilienthalstraße; Columbiadamm/Golßenerstraße; Herrfurthstraße und mehrere Eingänge entlang der Oderstraße
ufaFabrik
Die ufaFabrik ist vielleicht das beste Beispiel für eine friedliche und bis heute erfolgreiche Besetzung in Berlin. 1979 besetzte eine Kommune, die bis dahin eine Fabriketage in Schöneberg bewohnte, das Gelände, auf dem sich ein stillgelegtes Filmkopierwerk befand, das einst der UFA gehörte.
Die Besatzer richteten über die Jahre die Gebäude und Grünflächen her und wandelten das heruntergekommene Areal in ein alternatives Wohn- und Kulturzentrum um. Heute befinden sich dort Veranstaltungsräume, ein Café, ein Kinderbauernhof, die berühmte Bäckerei und eine Kinderzirkusschule. Hier schlägt das kulturelle und gegenkulturelle Herz des Bezirks.
- Viktoriastraße 10-18, Tempelhof, alle Termine in der ufaFabrik siehe hier
Brewdog Dogtap
Das Gebäude, in dem sich heute einer der Berliner Ableger der schottischen Craft-Bier-Brauerei Brewdog befindet, war einst ein Gaswerk. Dennoch spürt man hier die Tradition der Braukunst, die in Berlin seit Jahrhunderten gepflegt wird – nicht nur, weil zuvor die amerikanische Craft-Brauerei Stone Brewing zuhuase war. Wer sich bis raus nach Mariendorf traut, wird mit einer einzigartigen Atmosphäre und köstlichen Biersorte belohnt.
Die Auswahl im „Dogtap“ von Brewdog reicht von Pale Ale, Hazy Jane und dem Lost Lager bis zu einem Schwarzbier, das „Hallo ich bin Arthur“ heißt. Dazu wurden innenarchitektonisch aufwendige Schankräume sowie eine Bowlingbahn und ein toller Biergarten eingerichtet.
- Im Marienpark 23, Mariendorf, Öffnungszeiten und weitere Infos siehe Webseite
Trabrennbahn Mariendorf
Pferdesport hat in Berlin einen guten Stand. In Hoppegarten ist die altehrwürdige Galopprennbahn, in Karlshorst eine Trabrennbahn, und die weitere Bahn, die zu West-Berliner Zeiten ein Alleinstellungsmerkmal besaß, befindet sich in Mariendorf.
Bei Wurst und Bier kann man hier den Pferden bei den Rennen zusehen und sich dem Glücksspiel widmen. Denn nur wer auf Sieg oder Platz setzt, kann die Stimmung richtig nachvollziehen. Da reichen auch schon 50 Cent oder ein Euro – und wer weiß, mit etwas Glück ist das Geld für die Wurst wieder drin!
- Mariendorfer Damm 222-298, Mariendorf, Termine der Renntage findet man hier
Flughafen Tempelhof
Seit 2008 wird Tempelhof nicht mehr angeflogen. Der Flughafen wurde geschlossen und abgewickelt. Das Außengelände und die Rollbahnen gehören heute der Stadt und ihren Bewohnern, siehe Tempelhofer Feld. Die gewaltigen Gebäude dienen Unternehmen und Verwaltung, vor allem der Berliner Polizei, als Büroflächen. Doch die architektonisch sehenswerten Hallen schlummern im Dornröschenschlaf.
Hin und wieder finden dort Veranstaltungen statt, ansonsten stauben sie zu. Wer die Innenräume und vor allem die spektakulären unterirdischen Geschosse sehen will, sollte sich bei einer Führung anmelden.
- Platz der Luftbrücke 5, Tempelhof
Café Pausini
Kleine Pause in Tempelhof gefällig? Das geht besonders gut im Café Pausini. Ein ganz bezauberndes Café mit, natürlich, tollem Kaffee, einer kleinen, aber feinen Frühstückskarte, Pastagerichten mit regionalen Zutaten der Saison und leckeren Kleinigkeiten wie Paninis und Quiches. Wir empfehlen die heiße Schokolade mit Marshmallows – und die Frühstücks- und Lunchbags zum Mitnehmen.
- Kaiserin-Augusta-Straße 78, Tempelhof, Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa 9.30-18 Uhr, So 10-17 Uhr
Trampolinpark Sprung.Raum
Hüpfen, hüpfen und noch einmal hüpfen. Auf 2400 Quadratmetern bietet der Sprung.Raum Trampolinspaß für Kinder und Erwachsene. Man kann Saltos machen, seinen Geburtstag feiern, eine Art Trampolin-Völkerball spielen oder sich im Freejump versuchen.
Profis üben hier Flickflack-Reihen, Anfänger kommen aber genauso auf ihre Kosten und für Essen und Trinken ist natürlich gesorgt. Anmeldung läuft unkompliziert über die Webseite.
- Malteserstraße 139-142, Tempelhof
Südbloc
Hier kann man bouldern, bis einem die Fingerkuppen glühen. Im Gegensatz zum Klettern ist das Bouldern ein Sport, der weniger Ausrüstung bedarf. Ohne Seile und Karabiner bewegt man sich in geringer Höhe durch den Parcours.
Allein, in Gruppen, nur für eine Stunde oder den ganzen Tag, im Südbloc ist alles möglich. Wer möchte, kann auch Kurse belegen und sich spezielle Boulder-Techniken zeigen lassen, und zur Entspannung werden auch Yoga-Stunden angeboten. Die Anmeldung erfolgt über die Webseite.
- Großbeerenstraße 2–10, Haus 4, Mariendorf
Siedlung Lindenhof
Richtig, die Siedlung Lindenhof befindet sich geografisch eigentlich in Tempelhofs Schwesterbezirk Schöneberg, aber gefühlt gehört sie in diese Liste, grenzt sie doch direkt dran – und der südlich gelegene St.-Matthias-Friedhof liegt auch schon wieder in Tempelhof.
Die Siedlung entstand in den 1920er-Jahren und orientiert sich am Konzept der Gartenstadt. Sie gilt als Pioniersiedlung und hatte zum Zeitpunkt ihrer Errichtung Vorbild-Charakter. Im Krieg wurden große Teile der Siedlung zerstört, die man teilweise nach Originalplänen wieder aufgebaut hat. Für Architekturfans ist sie ein ebenso gutes Ausflugsziel wie für Berliner, die schon fast alles in der Stadt kennen.
- Zwischen Eythstraße und Alboinplatz, Tempelhof-Schöneberg
Alter Park
Unter den vielen schönen Berliner Parks ist der Alte Park in Tempelhof eine Besonderheit. Er ist weniger bekannt als die Parks in Kreuzberg, Friedrichshain oder Tiergarten, ist aber eine kleine Oase der Ruhe und gehört zu den schönsten Orten im Bezirk.
Die Geschichte des Parks reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück, inmitten der Anlage befindet sich der Klarensee, gleich daneben steht die Alte Dorfkirche, die der Situation dörfliche Atmosphäre inmitten der Stadt verleiht. Besonders bei Joggern ist der Park beliebt.
- Zwischen Parkstraße und Tempelhofer Damm, Tempelhof
Fliegerviertel
Westlich des Tempelhofer Damms, gegenüber vom Tempelhofer Feld und zwischen den U-Bahnhöfen Paradestraße und Tempelhof, erstreckt sich die idyllische Gartenstadt Neu-Tempelhof, die oft auch Fliegerviertel genannt wird.
Die Wohnhäuser entstanden ab 1911 und die Siedlung wuchs bis in die 1960er-Jahre. Heute leben dort etwa 16.000 Menschen. Die Besonderheit sind die viele kleinen Reihenhäuser mit eigenen Gärten, die für Berlin, zumindest derart zentral, untypisch sind. Wer durch das Fliegerviertel spaziert, stößt immer wieder auf beschauliche Sträßchen, kleine Plätze, Grünanlagen und schattige Spielplätze.
Für Architekturfans ist die 1959 errichtete St. Judas-Thaddäus-Kirche (Bäumerplan/Loewenhardtdamm) besonders spannend. Aufgrund ihrer Bauweise und der Verwendung von Beton als Hauptbaustoff wird sie dem Spätexpressionismus zugeordnet, lässt aber auch die Herzen von Brutalismus-Fans höher schlagen.
- Zwischen Tempelhofer Damm, General-Pape-Straße und Hoeppnerstraße, Tempelhof
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