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Dating in Berlin: Vorsicht vor diesen Tindertypen!

Beim Online-Dating trefft ihr auf viele schräge Vögel, besonders auf Tinder. Und da Berlin das Habitat einiger der schrägsten unter ihnen ist, trefft ihr sie meist schon nach zwei-, dreimal wischen. Häufig outen sie sich schon früh, posieren etwa auf seltsamen Bildern vor ihren SUVs oder fragen vor dem ersten Hallo, ob ihr auf Elektroschocks und Schläge steht. Unsere Autorin ist der Sache auf den Grund gegangen und hat sich im Zuge der Wissenschaft die Finger blutig „geswipt“, quälte sich durch das ein oder andere schlechte Date und traf dabei so einige bizarre Typen.


Der Gruppenkuschler: Zweisamkeit gibt’s bei ihm nicht

Wer sucht, der findet – im Berliner Datingdschungel ist für jeden was dabei.

Klar, auf Tinder kann man die große Liebe finden. Doch genauso gibt es auch schnellen unverbindlichen Sex. Kann ebenso Spaß machen, jedoch ist man beim Akt in der Regel zu zweit. Nicht beim Gruppenkuschler. Bei ihm könnt ihr sicher sein, dass er mit einer hingebungsvollen Gruppe im Schlepptau zum Date erscheint. Und die legt großen Wert darauf, euch ins Team zu holen. Sexpositive, hedonistische, kinky Partys? Why not – wenn das irgendwo geht, dann ganz bestimmt in Berlin. Verhütung aber nicht vergessen, sonst kann aus der Teambuildingmaßnahme schnell eine Tripperparty werden.


Fuckboy-Garantie: Vorsicht bei DJs und Musikern

Sorry, aber DJs und Musiker werden ihre Augen nicht lange bei euch behalten. Foto: Imago/ANP

Laut Urban Dictionary ist ein Fuckboy „ein Junge, der mit den Gefühlen von Mädchen spielt und alles sagen würde, was ein Mädchen hören will, um Sex mit ihr zu haben oder das zu bekommen, was er will. Fuckboys wissen genau, was Mädchen hören wollen – und verletzen dadurch die Mädchen besonders heftig“.

Auf den Fotos auf seinem Tinderprofil steht er ganz lässig hinterm DJ-Pult, während er mit seinen Beats die Crowd verführt, sich in Ekstase zu tanzen. Oder er ist Musiker und performt seine Songs regelmäßig auf der Bühne, während ihm seine vermehrt weiblichen Groupies zujubeln. Ist echt ziemlich hot und noch hotter, wenn ihr Fans seiner Musik seid. Dann ist das Herzklopfen auch doppelt so groß, wenn ihr ein Match habt. Ihr schreibt ein paar Nachrichten hin und her und trefft euch. Beim Rendezvous seid ihr sofort Feuer und Flamme, schließlich ist die Vorstellung, etwas mit dem Typ zu haben, den ihr bis dato nur durch eure Musikbox kennst, viel zu verlockend. Doch Vorsicht sei geboten – erfahrungsgemäß sind DJs und Musiker Fuckboys.


Der heiße Nachbar: alles für die Nachbarschaftsgemeinschaft

Mit dem heißen Nachbarn kann man sich Abends mal auf ein Spatibier bei euch ums Eck treffen. Foto: Imago/Seeliger

Berlin ist dicht besiedelt. Gut möglich also, dass ihr euren potentiellen Schwarm nur wenige Meter vor eurer Haustür findet. Sobald ihr euch begegnet, wollt ihr natürlich (!) etwas fürs nachbarliche Zusammenleben tun, der Siedlung zeigen, wie Gemeinschaft geht. Also trefft ihr euch auf ein Spätibier ums Eck. Vorsicht: Sollte die Liebe scheitern, könnte das den Frieden in der Nachbarschaft stören. Niemand hat Lust auf Fraktionskriege.


Der Erotik-Hobbyfotograf: Aktfotos und vieles mehr

Ich werde ein Star!

Der Erotik-Hobbyfotograf ist immer auf der Suche nach neuen Gesichtern für sein Portfolio. Und die Idee, dass euch jemand so schön findet, dass er euch fotografieren will, klingt erstmal schmeichelhaft. Schließlich wolltet ihr schon immer bei Germany’s Next Top Model mitmachen, habt euch aber nie getraut. Und da ist sie, eure Chance. Doch Vorsicht, professionelle Fotografen werdet ihr auf Tinder nicht finden. Dort stoßt ihr auf Erotik-Hobbyfotografen, die ein ganz „professionelles“ Fotostudio in ihrer Wohnung haben, na ja, Pornokulisse trifft‘s eher.

Falls ihr euch trotzdem mit ihm treffen möchtet, dann solltet ihr im Vorhinein abklären, was für Fotos genau gemacht werden. Falls es sich um Bilder, wie aus dem obigen Beispiel handelt, sagt ab. Wenn ihr schöne Nacktbilder haben möchtet, dann macht sie selbst – werden sehr wahrscheinlich ästhetischer als die vom perversen Hobbyfotografen.


Der Gif-Slider: hat das jemals funktioniert?

Der Gif-Slider konnte mich leider nicht von seiner animalischen Seite überzeugen.

Er hatte schon lange kein Date mehr und ist jetzt auf der Suche nach einer neuen Flamme. Kaum stehen die ersten Matches, kribbelt es ihm aber in den Fingern. Doch es hapert, er braucht eine Pick-up Line. Am besten etwas ganz Kreatives und Originelles, was aber leicht für Copy-and-Paste geeignet ist. Nach einer langen Denkpause kommt ihm die Idee: ein Gif!

„Aber nur was für ein Gif? Irgendwas mit Tieren, die sind doch so süß. Pandas! Pandas gehen immer!“, denkt er sich. Pandas sind schließlich ausgeglichen und kuschelbedürftig. „Dann das erste Date im Zoo und danach Kinoabend mit Kung-Fu Panda bei mir. Mütter, sperrt eure Töchter weg, der Datemeister ist da!“ Er ist schon ganz heiß darauf. Doch dann die enttäuschende Wahrheit: keine Antwort, immer. Woran könnte das wohl gelegen haben? Etwa, dass es an Individualität fehlt? Quatsch, es lag bestimmt am Panda. Nächstes Mal dann eher ein Löwen-Gif.


Der Suche-WG- Typ: Der bleibt wohl

Der WG-Sucher könnte euer nächster Mitbewohner werden. Foto: Imago/Frank Sorge

Dass es Leute gibt, die alles Mögliche bei Tinder suchen und finden, hat der Gruppenkuschler bewiesen. Wieso denn dann nicht auch nach einem WG-Zimmer suchen? Schließlich wissen wir alle, dass die Wohnungssuche in Berlin ziemlich bescheiden ist. Da nutzt man jede Plattform – auch Tinder. Falls ihr kein WG-Zimmer für ihn habt, ihn aber daten möchtet, sollte euch bewusst sein, dass er wahrscheinlich länger bleibt. Besonders, wenn ihr in einer Singlewohnung oder einem großes WG-Zimmer lebt. Immerhin sucht er eine Unterkunft. Seid ihr also auf der Suche nach etwas Festem, ist der WG-Sucher eine Option.


Der Kreative: Coole Dates sind garantiert

Der Kreative lotst euch bestimmt nicht in irgendeine langweilige Bar. Foto: Imago/Emmanuele Contini

Sich in einer Bar zu ein paar Drinks und netten Gesprächen zu verabreden, ist das typische erste Date. Klassisch aber langweilig! Ist doch viel cooler das nächste Date im Museum zu machen, mal zum Stand-up-Comedy zu gehen oder sich bei einem Cocktailkurs näher kennenzulernen. Wie nett! Wer besonders experimentierfreudig ist, kann auch mit seinem Date zum Woodcutter, Berlins erster Axtwurf-Bar. Falls es zwischen euch schief läuft, wisst ihr, wie ihr es möglichst schnell beenden könnt.


Der Secret Admirer: Immer enttäuschend

Bis jetzt war bei meinen heimlichen Verehrern noch nicht mein Traummann dabei. Vielleicht sieht das bei euch anders aus. Foto: Imago/agefotostock

Der „Secret Admirer“, also „heimliche Verehrer“ auf Tinder zeigt euch ein potentielles Match. Vier Karten bekommt ihr gezeigt, eine dürft ihr aufdecken. Hinter der aufgedeckten Karte wird euch ein Profil angezeigt, dass euch ein Like gegeben hat. Dann könnt ihr selbst entscheiden, ob es mit eurem Secret Admirer zu einem Date kommen soll oder nicht. Die Idee an sich ist gut, die Umsetzung aber nicht so. Denn der heimliche Verehrer ist selten euer Traummann, sondern eher ein Mismatch. Bittere Realität.


Der Autoposer: Prahlen ist spätestens seit dem Tinder-Schwindler out

Mit der Karre im Zeitalter von Klimawandel protzen wollen? Total unsexy, da date ich lieber einen Fahrradfahrer. Foto: Imago/Stefan Zeitz

Die Autoposer kennen wir doch alle: Menschen, die mit ihren Autos auffallen wollen und sich auch über diese definieren. Normalerweise sieht und hört man sie auf den Straßen, wie sie mit dröhnendem Motor durch die 30er-Zone rasen. Total unsexy. Betont lässig an ihren AMG angelehnt, posieren sie mit ihren teuren Karren auf Tinder. Noch besser wird es, wenn sie nur Fotos von ihrem Auto hochgeladen haben. Seid ihr Transformer oder was? Protzen ist nie elegant und seit dem Tinder-Schwindler out.


Zum Schluss was Versöhnliches: Der Zugezogene

Es muss nicht immer bei Tinder knistern. Aus einem Match kann auch eine Freundschaft entstehen. Foto: Imago/Westend61

Tinder ist primär eine Datingplattform, aber man kann sie auch nutzen, um neue Leute kennenzulernen. Der Zugezogene ist neu in Berlin und kennt kaum bis niemanden in der Hauptstadt. Deswegen lädt er sich Tinder runter und schreibt meist sowas Ähnliches wie „Neu in Berlin, suche Freunde“ oder „Frisch in Berlin, suche jemanden, der mir die Stadt zeigt“ in seine Tinder-Bio. Ist auch eine coole Idee, denn schließlich lernt man die Stadt am besten über Einheimische kennen. Überwiegend ist der Zugezogene ein ganz lieber und süßer Typ, der sich freut, wenn ihm jemand den Hauptstadtvibe näher bringt. Daraus kann durchaus eine rein platonische Freundschaft entstehen.


Noch mehr zum Thema

Euer nächstes Date könnt ihr auch in einem Jazz-Club oder in einer Jazz-Bar haben. Oder ihr braucht noch Inspirationen für euer nächstes Museumsdate? Dann seid ihr hier genau richtig. Paar Tipps fürs erste Date in Berlin haben wir euch ebenfalls aufgeschrieben. Und hier findet ihr heraus, ob jemand beziehungsuntauglich ist. Was Neues ausprobieren? Wir zeigen euch Berliner Alternativen zu Tinder, von App bis Speed-Dating-Party.Wer lieber im realen Leben jemanden kennenlernt, sollte mal in unsere Clubrubrik schauen.

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