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Berliner Kieze

12 spannende Orte in Treptow: Vom Spreepark bis zum Trudelturm

Vom Monumentalkunstwerk Molecule Man bis zum ehemaligen Flugplatz Johannisthal erstreckt sich der Bezirk Treptow, der gemeinsam mit Köpenick so etwas wie die grüne Lunge Berlins bildet. Besonders grün ist es in Treptow rund um den Plänterwald mit dem legendären, heute leider verfallenen Spreepark.

In Schöneweide hingegen war bis zur Wende die Elektroindustrie der DDR ansässig, heute bewahrt ein Verein als Betreiber des Industriesalons dieses Erbe. Im Bezirk blickt man aber auch in die Zukunft: Adlershof hat sich in den vergangenen Jahren zum Wissenschaftsstandort entwickelt. Man sieht, Treptow hat einiges zu bieten. Diese 12 Orte sind immer einen Besuch wert.


„Treptow-Köpenick“: Beilage im gedruckten Magazin im August 2020

Wir haben im Sommer 2020 gemeinsam mit dem Bezirksamt Treptow-Köpenick eine Beilage erstellt! Darin findet ihr zahlreiche Tipps für Familien und neugierige Entdecker, aber auch Reportagen über Neu-Venedig, die örtliche Kleinkunstszene und die alten und neuen Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorte. Hier gibt es die Beilage als Download.


Blumen, Pflanzen und Veranstaltungen in den Späth’schen Baumschulen

In dernSpäth’schen Baumschulen gibt es Blumen und Pflanzen sowie eine Vielzahl an Veranstaltungen. Foto: Daniela Incoronato

80.000 Pflanzen finden sich auf dem weitläufigen, historischen Gelände der Späth’schen Baumschulen. Der Grundstein wurde bereits im 18. Jahrhundert gelegt – damals befand sich auf dem Areal eine Obst- und Gemüse-Gärtnerei. Hier werden Tradition und Liebe zur Natur gelebt. Zudem finden regelmäßig Veranstaltungen statt – vom Wein- bis zum Erntedankfest.

  • Späth’sche Baumschulen Späthstraße 80/81, Treptow-Köpenick, Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa 9–16 Uhr, So 10–14 Uhr, www.spaethsche-baumschulen.de

Spreepark: Vergnügungspark zu DDR-Zeiten, heute Lost Place

Einzigartig wie eine Filmkulisse: Einsam und regungslos ragt das Riesenrad des Spreeparks über die Gipfel der Bäume im Plänterwald.
Einzigartig wie eine Filmkulisse: Einsam und regungslos ragt das Riesenrad des Spreeparks über die Gipfel der Bäume im Plänterwald. Foto: imago/Winkler

Es hat etwas Gruseliges, Skurriles: Das stille Riesenrad erhebt sich über den Wipfeln des Berliner Plänterwaldes. Regungslos liegt der T-Rex im Gras. Um seinen maroden Körper herum wuchert üppiges Grün. Bis 2002 war der Spaßfaktor im Spreepark hoch. Zuckerwatte essende Kinder und Eltern, die Taschen vollgestopft mit Kleingeld für das nächste Karussell, tummelten sich auf dem Gelände. 1969 eröffnet, war der damalige VEB Kulturpark Berlin der einzige Freizeitpark der DDR.

Heute, 18 Jahre nach der Schließung des Parks (und einer irren Geschichte um seine letzten Betreiber, das Schaustellerpaar Pia und Norbert Witte), hat die Natur das Gelände zurückerobert. Auf eigene Faust kann man das Gelände, das schon oft als Filmkulisse diente, aber nicht erkunden. Riesenrad, Achterbahn und die alten Gebäude sind teils nicht abgesichert und einsturzgefährdet. Zwischen April und Anfang November werden jährlich zwar Touren angeboten, diese sind zurzeit jedoch wegen der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt. Eine künftige Wiederbelebung des Spreeparks ist auch geplant. Diese Lost Places in Berlin wollen außerdem erkundet werden.

  • Spreepark Plänterwald, Treptow, hier könnt ihr eine Führung buchen

Der Industriesalon Schöneweide zeigt Technik aus DDR-Zeiten

Einblick in die Ausstellungsräume des Industriesalons Oberschöneweide. Foto: Max Müller

Der Elektrokonzern AEG baute Schöneweide einst zum Industriestandort aus. In der DDR arbeiteten bis zu 25.000 Menschen in fünf volkseigenen Betrieben auf dem Areal. Der Industriesalon Schöneweide archiviert das Erbe dieser Zeit. Zu sehen sind Elektronenröhren, fernsehtechnische Geräte, Arbeitstische, allerlei gewöhnliche und ungewöhnliche
Alltagsgegenstände und sogar eine elektrische Orgel.

  • Industriesalon Schöneweide Reinbeckstraße 10, Schöneweide, Mi–So 14–18 Uhr, www.industriesalon.de

Trudelturm: Brutalismus in Adlershof

Forscher konnten einst im Inneren des Betonkegels den Zustand des „Trudelns“ simulieren. Foto: Imago/POP-EYE/Christian Behring

Der eierförmige Trudelwindkanal sieht aus wie eine seltsame Form aus einem dystopischen Film der 1970er-Jahre. Dabei hatte er eine durchaus nützliche Funktion. Das zwischen 1934 und 1936 errichte technische Baudenkmal diente der Luftfahrtforschung. Es befand sich auf dem Flugplatz Johannistal. Forscher konnten im Inneren des Betonkegels den Zustand des „Trudelns“ simulieren. Heute gehört es zum Aerodynamischen Park auf dem Campus Adlershof. Berlins Brutalismus-Bauten haben wir hier aufgelistet.

  • Trudelturm zwischen Abram-Joffe-Straße und Newtonstraße, Adlershof

Das Sowjetische Ehrenmal erinnert an die Opfer der Schlacht um Berlin

Das Sowjetische Ehrenmal im Treptower Park wurde zwischen 1946 und 1949 errichtet. Foto: Imago/Ritter
Das Sowjetische Ehrenmal im Treptower Park wurde zwischen 1946 und 1949 errichtet. Foto: Imago/Ritter

Das Sowjetische Ehrenmal erinnert an die Schlacht um Berlin, die vom 16. April bis zum 2. Mai 1945 stattfand. Rund 80.000 russische Soldaten der Roten Armee kamen dabei ums Leben. 7.000 von ihnen sind hier beerdigt. Die Dimensionen sind riesig. Von den zwei Haupteingängen aus führt jeweils ein Rundbogenportal in die symmetrische Anlage. Fünf Rasenflächen und acht Sarkophage teilen das Gebiet auf. Treppen führen auf den Mausoleumshügel hinauf, auf dem die Statue eines Sowjetischen Soldaten thront. Welche Highlights euch noch im Treptower Park erwarten, haben wir hier zusammengefasst.

  • Sowjetisches Ehrenmal im Treptower Park, rund um die Uhr geöffnet

Insel der Jugend: Auf der Wiese dösen und die Zeit vergessen

Auf der Wise gammeln oder Tretboot fahren: Auf der Insel der Jugend in Treptow ist beides möglich. Foto: Imago/Schöning
Auf der Wiese gammeln oder Tretboot fahren: Auf der Insel der Jugend ist beides möglich. Foto: Imago/Schöning

Die Zeiten der lauten Partys auf der Insel der Jugend sind vorerst vorbei. Doch viel schöner ist es sowieso draußen auf der Liegewiese und an der Uferböschung. Damit ist die Insel mitten in der Spree einer der idyllischsten Plätze an Berlins Gewässern. Auf dem Gelände kann man außerdem Tretbootklassiker aus den 50er- bis 70er-Jahren und Kanus ausleihen. Nebenan hat der Treptower Park von der Spreepromenade bis zum Sowjetischen Ehrenmal einiges zu bieten.

  • Insel der Jugend Treptower Park, Treptow

Schöne Architektur in Treptpow: Tuschkastensiedlung

Fotolocations Berlin: Tuschkastensiedlung in Treptow, Altglienicke
Tuschkastensiedlung. Foto: Imago/imagebroker

Die Gartenstadt Falkenberg wurde im Juli 2008 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. Sie ist eine von sechs Wohnsiedlungen der Berliner Moderne, denen diese Ehre zuteilwurde. Aufgrund der prägnanten Farbgebung der Wohnhäuser und der verspielten Gestaltung wird die Siedlung auch „Tuschkastensiedlung“ genannt. Dort lassen sich übrigens tolle Bilder für euren Instagram-Feed machen. Welche Berliner Orte noch gute Fotohintergründe abgeben, verraten wir euch hier.

  • Tuschkastensiedlung Akazienhof 4, Altglienicke

Drei Berliner Wahrzeichen von der Elsenbrücke aus entdecken

Blick von Treptow nach Kreuzberg und Friedrichshain
Ausblick auf drei Berliner Wahrzeichen: Molecule Man, Oberbaumbrücke und Fernsehturm. Foto: imago/CHROMORANGE

Wir müssen uns nichts vormachen. Schön ist die Elsenbrücke nicht, dazu noch laut, wenn die Brummis hinter einem langdonnern. Wer beides ausblenden kann, sollte dort zumindest im Sonnenuntergang einen Moment länger verweilen. Wenn sich der Himmel blutrot färbt, hat man einen wunderbaren Ausblick gleich auf mehrere Berliner Wahrzeichen. Der Sonnenuntergang in Berlin vereint Naturschauspiel mit Großstadt. Hier habt ihr den schönsten Ausblick aufs Abendrot.

  • Die Elsenbrücke ist am besten über den S-Bahnhof Treptower Park zu erreichen. Andernfalls am besten mit dem Fahrrad anfahren und anschließend eine Tour durch den Plänterwald unternehmen.

Landschaftspark Johannisthal

Schöner Ort in Treptow: Der Landschaftspark Johannisthal
Nicht zentral, aber dafür wunderschön und überhaupt nicht voll: der Landschaftspark Johannistal. Foto: Wikimedia Commons/Katy Otto/MANAGEMENT GMBH CC BY-SA 4.0

Wir finden ja, dass der Flugplatz Johannisthal das schönere und
sowieso einsamere der beiden heute als innerstädtische Parkanlagen genutzten Flugfelder ist. 1909 bereits sind hier die ersten Propellermaschinen gestartet. Zum „Konkurrenz-Fliegen“ versammelten sich bis zum Ersten Weltkrieg die kuriosesten Flugapparate und ihre
ebenso eigenwilligen Luftkapitäne am heutigen Segelfliegerdamm. Auch die
Ära der Luftschiffe ist unmittelbar mit dem nach 1945 bedeutungslos gewordenen Flugplatz Johannisthal verknüpft. Bis in die 80er-Jahre wurde das Areal nur noch militärisch genutzt. Längst hat sich die Natur diese eindrücklich raumgreifende Anlage zurückerobert. Holzbohlenwege führen
durchs Stadtgrün, Schautafeln informieren über hier heimische Flora und Fauna.


Hallentrödelmarkt Treptow an der Arena

Der Hallentrödelmarkt Treptow an der Arena ist überdacht und lädt auch bei schlechtem Wetter zum Stöbern ein.
Auf dem Hallentrödelmarkt Treptow an der Arena macht das Stöbern auch bei schlechtem Wetter Spaß. Foto: imago images / Schöning

Der Hallentrödelmarkt Treptow an der Arena hat einen großen Vorteil: Er ist überdacht und kann bei jedem Wetter besucht werden. Zu kaufen gibt es dort so ziemlich alles: alte Elektronikartikel Nähmaschinen, Autoreifen, Möbel, Lampen, Räder und, und, und… Ein paar Kunst- und Kulturartikel gibt es natürlich auch. Beliebt ist der Flohmarkt vor allem dank seiner fairen Preise, die oft verhandelbar und selten überzogen sind.


Badeschiff: Schwimmendes Freibad mit Strandbar

Strandbar in Berlin-Treptow: Das Badeschiff hat eine schöne Strandbar und ein schwimmendes Freibad zu bieten.
Das Badeschiff hat eine schöne Strandbar und ein schwimmendes Freibad zu bieten. Foto: imago images/Future Image

Der Klassiker: Im Badeschiff Treptow lädt ein zum Swimmingpool umgebauter Tanker zum Schwimmen ein. Auf dem großen Sandstrand mit Bar lässt es sich gediegen auf Liegestühlen entspannen. Kalte Drinks und DJ-Musik machen das Urlaubsgefühl an der glitzernden Spree perfekt.


Archenhold Sternwarte

Sterne gucken in Treptow: Das geht am besten in der Archenhold Sternwarte. Foto: Imago/Hohlfeld

Mitten im Treptower Park kann man die älteste und größte Volkssternwarte Deutschlands – die Archenhold-Sternwarte – kaum übersehen. Seit 1896 ermöglicht einem das längste bewegliche Linsenfernrohr der Welt den Blick in den Himmel. Bei Tageslicht und am Wochenende bis zum Einbruch der Nacht kann man hier mit Hilfe von Beobachtungsinstrumenten, wie Astrographenkuppel und Cassegrain-Spiegelteleskop, in den Himmel schauen. Weitere schöne Orte zum Sterne gucken verraten wir hier.


Und gleich danach nach Köpenick:

Treptow kann man nicht ohne Köpenick sagen: Diese 12 Orte in Köpenick sind immer einen Besuch wert. Treptow und Köpenick sind beide wasserreich. Diese zwölf Orte liegen am Wasser und laden zum Entspannen und Flanieren ein.

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