• Ausflüge
  • Parks
  • Viktoriapark: Wasserfall und Gebirgslandschaft mitten in Kreuzberg

Parks in Berlin

Viktoriapark: Wasserfall und Gebirgslandschaft mitten in Kreuzberg

Kreuzberg hat seinen Namen vom höchsten Berg der Berliner Innenstadt. Vom Gipfel des Kreuzbergs, mitten im Viktoriapark, hat man einen wunderbar weiten Blick über die Stadt – und auf die deutsche Geschichte. Hier oben befindet sich das Nationaldenkmal, der Weg dorthin führt durch eine der schönsten Grünanlagen der Stadt. Wir schwärmen von der Naturlandschaft, vom Wasserfall und den verschlungenen Pfaden. Alles, was ihr über den Viktoriapark wissen müsst, lest ihr hier.

Im Viktoriapark plätschert ein Wasserfall, hinten erkennt man das Nationaldenkmal auf dem Kreuzberg. Foto: Imago/Schöning
Im Viktoriapark plätschert ein Wasserfall, hinten erkennt man das Nationaldenkmal auf dem Kreuzberg. Foto: Imago/Schöning

Schinkel baute das Nationaldenkmal

Geschichte 1818, drei Jahre nach dem Ende der Napoleonischen Kriege, ließ König Friedrich Wilhelm III. den Grundstein für ein Monument legen: Karl Friedrich Schinkel, einer der wichtigsten Architekten Preußens, schuf das Nationaldenkmal im Stil der Neugotik für die Befreiungskriege mit Skulpturen von Christian Daniel Rauch, Friedrich Tieck und Ludwig Wichmann auf einem aufgeschütteten Hügel, der fortan Kreuzberg hieß. 70 Jahre später beschloss Kaiser Friedrich III., eine Grünanlage rund ums Denkmal zu errichten. Zu Ehren seiner englischer Gemahlin wählte er den Namen Viktoriapark.

1891 begann man, den Park und 1894 die Gebirgslandschaft anzulegen. In einer Kiesgrube entstand östlich vom Nationaldenkmal die Wolfsschlucht. Beim Anblick dieses Tals meint man, im Schwarzwald zu stehen, so dicht stehen die Bäume und so undurchdringlich wirkt das Laubdach.

Gotisch und filigran ist das Nationaldenkmal, das an die verheerenden Schlachten der Befreiungskriege erinnert. Foto: Imago/Schöning
Gotisch und filigran ist das Nationaldenkmal, das an die verheerenden Schlachten der Befreiungskriege erinnert. Foto: Imago/Schöning

Erst Ende der 1920er-Jahre, als parallel zur Katzbachstraße eine Sportanlage entstand, kam der Viktoriapark zu seiner heutigen Größe von 13 Hektar. 1980 wurde er unter Denkmalschutz gestellt – als erste Grünanlage in West-Berlin und als außergewöhnliches Parkkunstwerk. Drei Jahre später entstand am östlichen Zugang von der Methfesselstraße her ein Rosengarten. Dessen befestigte Beete sind heute ein Staudengarten mit blühender Pracht, in der die Bienen summen.

Hunde, Grillen, Lage: Was man über den Viktoriapark wissen muss

Besonderheiten Die 1894 aus dem Boden gestampfte Gebirgslandschaft, durch die der 24 Meter hohe Wasserfall ins Tal fließt, wirkt dank groben Felsgestein und typischer Mittelgebirgsflora (fast) täuschend echt. Sein Vorbild lässt sich im Riesengebirge zwischen Polen und Tschechien finden. Traditionell nimmt der Wasserfall mitten in Berlin am 1. Mai wieder seinen Betrieb auf, nach der Winterpause.

Sportangebote Im Süden grenzt das Willy-Kressmann-Stadion an den Viktoriapark.

Fun Fact Seit 1968 wird im Viktoriapark unterhalb des Nationaldenkmals Wein angebaut, der als Kreuz-Neoberger in die Flaschen kommt. Gekeltert wird der Wein allerdings nicht in Kreuzberg, sondern bei Wiesbaden.

Egal, wie beklebt das Schild im Viktoriapark ist - Grillen bleibt verboten.
Egal, wie beklebt das Schild im Viktoriapark ist – Grillen bleibt verboten. Foto: Imago/Adriano Coco

Öffnungszeiten Der Viktoriapark ist ganzjährig geöffnet und kann jederzeit betreten werden.

Barrierefreiheit Abgesehen von der Kreuzbergstraße/Ecke Möckernstraße in den Park führenden Treppe sind alle weiteren Eingänge in den Park barrierefrei.

Besuch mit Kind Das Mini-Tiergehege mit Ziegen, Kaninchen und Hühnern ist nicht nur für Kreuzberger Familien die erste Anlaufstelle im Viktoriapark. Freizeiteinrichtungen finden sich an der Nordseite des Sportplatzes. Unter schattigen Bäumen können Groß und Klein auf dem Spielplatz auf Holzgeräten herumklettern oder im Sandkasten spielen.

Frösche haben sich nicht nur den Teich, in den der Wasserfall des Viktoriaparks fließt, sondern auch das malerisches Gewässer westlich davon zum Wohnort gemacht.
Frösche haben sich nicht nur den Teich, in den der Wasserfall des Viktoriaparks fließt, sondern auch das malerisches Gewässer westlich davon zu ihrem Wohnort gemacht. Foto: Imago/Andreas Prost

Besuch mit Hund Hunde, mit Ausnahme von Blindenführ- und Behindertenbegleithunden, müssen jederzeit an der Leine geführt werden. Zusätzlich dürfen sie nicht auf Kinder-, Ballspielplätze und Liegewiesen mitgenommen werden – und natürlich auch nicht in den Gewässern schwimmen.

Anfahrt Der Viktoriapark liegt zentral in Kreuzberg. Mit der S-Bahn (S1, S2, S25, S26) erreicht ihr ihn am besten über die Station Yorckstraße. Dort halten auch U-Bahnen der Linie U7, mit der U6 fahrt ihr bis zum Platz der Luftbrücke. Auch per Bus kommt ihr zum Viktoriapark: In der Nähe sind die Stationen Kreuzberg/Wasserfall, Katzbachstraße/Kreuzbergstraße, Monumentenstraße sowie Yorckstraße/Großbeerenstraße. Die Linien 140, M19 halten hier, nachts auch N6, N7 und N42.

  • Viktoriapark Kreuzberg, angrenzende Straßen: Kreuzbergstraße, Methfesselstraße, Katzbachstraße



Mehr erleben in Berlin

Lust auf die grüne Stadt? Das sind Berlins schönste Parks. Auch das Umland ist toll: Rund um Berlin gibt es tolle Wanderwege zu entdecken. Auch abseits vom Viktoriapark lockt die Natur: Wir stellen die schönsten Wälder und Forste in Berlin vor. Immer aktuelle Texte über Kreuzberg findet ihr hier. Euch fehlt der Überblick? Das sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Berlin. Fans klassischer oder kontroverser Bauwerke finden hier unseren Architektur-Guide. Und wenn ihr gern noch mehr unternehmen wollt: In unserem Guide haben wir zahlreiche Ausflugstipps für euch.

Berlin am besten erleben
Dein wöchentlicher Newsletter für Kultur, Genuss und Stadtleben
Newsletter preview on iPad