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Inhalt von Umzugs4ma Berlin

Von WG zu Wohneigentum: Die neue Lust am Sesshaftwerden der Berliner

Berlin galt lange als die Hauptstadt der Zwischenlösungen. Wohngemeinschaften, Zwischennutzungen, befristete Mietverträge – kaum eine andere Stadt lebt so sehr vom Provisorium wie die deutsche Metropole.

Doch es hat sich etwas verändert. Immer mehr Menschen in Berlin sehnen sich nach Stabilität. Statt alle paar Jahre umzuziehen, wollen sie endlich ankommen – sowohl räumlich und finanziell als auch emotional. Eigentum wird dabei zu einem wichtigen Symbol eines neuen Sicherheitsbedürfnisses.

Foto: Claudio Schwarz / Unsplash

Eigentum statt Miete: Der neue Berliner Zeitgeist?

Noch vor zehn Jahren galt Wohneigentum in Berlin eher als Spießertraum. Die Mieten waren niedrig, der Wohnraum scheinbar unbegrenzt und das Leben spielte sich sowieso eher draußen als in der eigenen Küche ab.

Mittlerweile hat sich die Realität jedoch gewandelt. Die Mieten in der Hauptstadt steigen schon seit Jahren – allein zwischen 2013 und 2023 um mehr als 50 Prozent bei Bestandswohnungen. Gleichzeitig ist das Angebot an bezahlbarem Wohnraum rückläufig.

Inzwischen denken deshalb viele Berliner*innen um: Wer früher noch nach einem WG-Zimmer suchte, beschäftigt sich heute lieber mit Grundrissen, Zinsrechnern und Bodenrichtwerten. Der Gedanke, in Berlin Eigentum zu erwerben, ist für viele keine Utopie mehr, sondern ein handfester Plan.

Im Zuge eines Immobilienkaufs stellt sich meist auch die logistische Frage nach dem Umzug. Viele entscheiden sich dafür, auf ein erfahrenes Umzugsunternehmen in Berlin zu setzen, anstatt den Wohnungswechsel in Eigenregie über die Bühne zu bringen. So lässt sich der Übergang vom Mietleben ins Eigentum reibungslos und stressfrei gestalten.

Der Immobilienmarkt: Angespannt, aber nicht chancenlos

Die Nachfrage nach Eigentum ist hoch, das Angebot jedoch begrenzt – ein klassischer Verkäufermarkt.

Laut dem aktuellen Bericht des Gutachterausschusses für Grundstückswerte in Berlin aus Februar 2025 ging die Zahl der Immobilienverkäufe 2024 zwar zurück, die durchschnittlichen Preise für Eigentumswohnungen blieben jedoch weitgehend stabil. Besonders gefragt sind weiterhin die Innenstadtbezirke, wobei zunehmend auch Randlagen wie Pankow, Treptow-Köpenick oder Reinickendorf in das Blickfeld der Interessenten rücken.

Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Eigentumswohnungen im Bestand lag im dritten Quartal 2024 bei rund 5.300 Euro. Neubauten zeigen sich deutlich teurer. Wer zentral wohnen möchte, braucht damit nicht nur das nötige Eigenkapital, sondern auch viel Geduld und ein strategisches Vorgehen.

Die wichtigsten Beweggründe für den Eigentumserwerb

Viele Käufer*innen nennen ähnliche Motive, wenn es um den Erwerb von Eigentum geht. Diese bestehen in:

  • Sicherheit: Ein eigenes Zuhause schützt vor Mieterhöhungen und Kündigungen.
  • Altersvorsorge: Eigentum gilt als wichtiger Baustein für eine stabile Rentenstrategie.
  • Unabhängigkeit: Eigentümer*innen können ihre Räume frei gestalten und investieren in ihre eigene Lebensqualität.
  • Kapitalanlage: In Zeiten volatiler Märkte bleibt das „Betongold“ überaus attraktiv – auch in Berlin.

Hinzu kommt: Eigentum ist heute ein Statement. Es steht für Beständigkeit in einer Zeit, in der in vielen Bereichen Unsicherheit vorherrscht.

Wer kauft in Berlin?

Interessant ist auch, wer die neuen Eigentümer*innen in der Stadt sind. Früher dominierten in Berlin vor allem Kapitalanleger aus dem Ausland.

Heute zeigt sich inzwischen ein anderer Trend: Berliner*innen selbst, meist zwischen 30 und 45 Jahre alt, gut ausgebildet, beruflich gefestigt, mit Kinderwunsch oder bereits Familie. Doch auch ältere Singles oder Paare, die lange zur Miete gelebt haben, wagen zunehmend den Schritt ins Eigentum.

Finanzierung: Herausforderungen und Optionen

Die Zinswende hat das Umfeld deutlich verändert. Immobiliendarlehen waren im Jahr 2021 zum Teil noch zu unter 1 Prozent zu haben. Mittlerweile liegen die Effektivzinsen für 10-jährige Hypothekendarlehen zwischen 3,6  und 4,1 Prozent – natürlich stets abhängig von Eigenkapital, der Bonität und der gewählten Bank.

Das bedeutet: Wer heute kauft, muss wesentlich sorgfältiger rechnen und planen. Förderprogramme wie das KfW-Wohneigentumsprogramm oder regionale Förderungen der Investitionsbank Berlin können jedoch helfen.

Besonders wichtig ist die realistische Einschätzung der monatlichen Belastung – inklusive Nebenkosten, Rücklagen und eventueller Renovierungsarbeiten.

Eigentum in Berlin trotz Krisen?

Krieg, Inflation, Energiepreise – viele fragen sich, ob jetzt überhaupt der richtige Zeitpunkt ist, um Wohneigentum zu erwerben. Die klare Antwort lautet: Es kommt darauf an.

Diejenigen, die planen, langfristig in Berlin zu leben und finanziell solide aufgestellt sind, können aktuell gute Gelegenheiten nutzen – insbesondere, wenn es um Bestandsimmobilien geht. Bei diesen sind die Preise zumindest im Einzelfall unter Druck geraten.

Es sollte vermieden werden, sich von kurzfristigen Unsicherheiten leiten zu lassen. Wohneigentum stellt immer eine Entscheidung mit langfristiger Perspektive dar – auch in einer Stadt wie Berlin, die sich ständig neu erfindet.

Vom Altbau zur Neubauwohnung: Was passt zu wem?

Darüber hinaus passt aber auch nicht jede Eigentumswohnung zu jedem Lebensstil. Wer kulturelle Nähe und Szeneleben sucht, fühlt sich in einem sanierten Altbau in Friedrichshain oder in Kreuzberg wohler. Wird dagegen Wert auf eine moderne Ausstattung und energieeffizientes Wohnen gelegt, stellt eher der Neubau in Moabit oder Lichtenberg die passende Immobilie dar.

Ein wachsender Trend besteht in Eigentumswohnungen in genossenschaftlichen Modellen oder Baugruppenprojekten. Diese bieten in der Regel günstigere Einstiegsmöglichkeiten, erfordern aber auch mehr Mitwirkung.

Rechtliche Hürden und Fallstricke

Beim Erwerb von Wohneigentum gibt es einiges zu beachten. Die Teilungserklärung, das Wohnungseigentumsgesetz, das Hausgeld, mögliche Sonderumlagen oder bestehende Mietverhältnisse sind zentrale Punkte.

Diejenigen, die unvorbereitet kaufen, riskieren teure Überraschungen. Ein erfahrener Notar und ein unabhängiger Gutachter sind deshalb essentiell. Ebenso wichtig: ein transparenter Kaufvertrag und ein korrekter Eintrag ins Grundbuch. Besonders bei Altbauten oder denkmalgeschützten Objekten kann die Prüfung dieser Punkte komplex ausfallen.

Einzug ins Eigenheim: Praktische Tipps

Ist die passende Immobilie gefunden, geht es an den Umzug – ein logistischer Kraftakt, bei dem sich viele Fragen stellen: Welche Möbel passen in die neue Wohnung? Muss renoviert werden? Wie lässt sich das Ganze mit möglichst wenig Stress organisieren?

Hier zeigt sich − wie zuvor kurz angeschnitten − der Wert professioneller Unterstützung. Ein erfahrenes Umzugsunternehmen übernimmt den Transport und kann optional auch bei der Koordination mit Handwerkern, bei der Zwischenlagerung von Möbeln oder bei dem sicheren Verpacken von empfindlichen Objekten helfen.

Gerade in Berlin, wo enge Treppenhäuser, Halteverbotszonen und knappe Zeitfenster üblich sind, lohnt sich dieser Service in vielen Fällen.

Ausblick: Eine neue Generation von Eigentümer*innen

Berlin bleibt eine Stadt der Vielfalt, auch bei dem Thema Wohnen. Die Entscheidung für Eigentum bedeutet keinesfalls das Ende von Flexibilität oder Urbanität. Im Gegenteil: Wer heute Eigentum erwirbt, tut dies oft sehr bewusst – nämlich als Teil eines Lebensmodells, das Sicherheit mit Lebendigkeit verbindet.

Zwar wird Berlin wohl nie zur typischen Eigenheimstadt wie München oder Hamburg. Doch die wachsende Zahl an jungen Eigentümer*innen zeigt: Sesshaftwerden in der Hauptstadt ist kein Widerspruch mehr, sondern vielmehr Ausdruck eines neuen urbanen Selbstverständnisses.

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