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Tote Tanne

Wohin mit dem Weihnachtsbaum: Alle Infos zur Entsorgung in Berlin

Kaum ist Weihnachten vorbei, fängt der schön geschmückte Tannenbaum auch schon an zu nadeln. Ob zu warm, zu wenig Wasser oder einfach schon zu lange abgeschlagen, der Baum hat ausgedient und muss jetzt irgendwie wieder raus aus der Wohnung. Doch wo kann man ihn entsorgen? Hier sind ein paar Tipps und Fakten zum Leben der Festtagstanne nach Weihnachten.

Im neuen Jahr muss der Weihnachtsbaum wieder raus aus der Wohnung, aber wohin? Foto: Imago Images/Dirk Sattler

Bis wann steht der Weihnachtsbaum

Eigentlich bleibt der Weihnachtsbaum traditionell bis zum Dreikönigstag am 6. Januar stehen. Allerdings sehen das heute viele anders. Kaum sind die Festtage vorbei, verabschieden wir uns von unserem liebevoll geschmückten Tannenbaum, und zwar am besten, bevor er alle Nadeln verloren hat. Viele stellen den Baum immer früher auf, sind ihm dann nach Silvester auch langsam müde geworden.

Kann ich den Baum einfach rauswerfen?

Auch wenn das wohl bekannteste schwedische Einrichtungshaus jedes Jahr Werbung macht mit Bäumen, die vom Himmel fallen, ist das private Weihnachtsbaumwerfen aus dem eigenen Fenster nicht die beste Idee. Zeitersparnis hin oder her, für einen angerichteten Sachschaden muss man leider trotzdem aufkommen und das kann teuer werden.

Den Weohnachtsbaum einfach aus dem Fenster zu werfen, ist selten eine gute Idee. Foto: Imago Images/snapshot

Wie schütze ich meinen Hausflur denn vor Nadeln?

Wer trotzdem nicht den kompletten Baum auf dem Weg nach draußen verlieren und später wieder aufsammeln möchte, braucht einen Plan, oder besser gesagt eine Plane. So banal dieser Tipp klingen mag, eine Unterlage hilft nicht nur für den Transport, sondern sorgt auch für weniger Arbeit. Danach aber nicht vergessen, die Hilfsmittel wieder zu entfernen und gesondert zu entsorgen.

Kann ich den Weihnachtsbaum in Berlin abholen lassen?

Ganz nach dem Motto „Frohe Umwelt für unsere Weihnachten“ holt die Berliner Stadtreinigung (BSR) auch in diesem Jahr wieder die Weihnachtsbäume ab – Vom 7. bis 20. Januar. Dafür gibt es einen digitalen Abholkalender, in dem jeder für den eigenen Stadtteil die richtigen Termine findet.

Jedes Jahr sammelt die Berliner Stadtreinigung die Bäume von den Straßen ein. Foto: Imago Images/Frank Sorge

Einfach den Baum bis früh um sechs Uhr am selben Tag oder schon am Vorabend an den Straßenrand legen. Wichtig: Der Baum muss dafür unverpackt und komplett abgeschmückt sein. Auch zerkleinert sollte er nicht werden, so erspart man dem Abholdienst eine ganze Menge Arbeit. Durchschnittlich 350.000 Bäume sammelt dir BSR jährlich ein, diese werden gesammelt, geschreddert und zur Energieerzeugung weiterverwendet. Das beste daran? Die Abholung erfolgt kostenlos.

Kann ich den Baum im Müll entsorgen?

Wer zu spät dran ist und die Abholtermine versäumt hat, kann den Weihnachtsbaum theoretisch auch im Bio-Müll entsorgen, so überhaupt eine Bio-Tonne am hauseigenen Müllplatz vorhanden ist. Auch die Restmülltonne eignet sich. Der Baum muss in beiden Fällen allerdings in kleine Stücke zersägt und nicht nach schlechter Manier, wie Umzugskartons in der Papiertonne, im Ganzen entsorgt werden. Natürlich kann die Tonne nicht jeder in Anspruch nehmen, denn bei der Menge an Haushalten müsste die wohl mehrmals täglich geleert werden.

Wer seinen alten Weihnachtsbaum illegal entsorgt muss mit Bußgeldstrafen rechnen. Foto: Imago Images/Stefan Zeitz

Kostet es Strafe, den Baum einfach so auf die Straße zu stellen?

Übrigens: Daneben stellen zählt nicht!  Und auch im Sperrmüll oder anderen Abfalltonnen hat der ausgediente Baum nichts zu suchen. Also lieber rechtzeitig informieren. Um Nachzügler-Bäume, die etwas später auf den Straßen landen, kümmert sich die BSR auf Anfrage übrigens auch, obwohl dies eigentlich als illegale Müllentsorgung zählt. Wer seinen Baum dennoch unerlaubt „verschwinden“ lässt, muss mit einer Bußgeldstrafe rechnen.

Tannenbaum im Topf – kann ich ihn einfach rauspflanzen?

Mit viel Pflege kann man den Baum aus dem Topf auch wieder draußen einpflanzen. Foto: Imago Images/Kirchner-Media

Wer seinen Weihnachtsbaum der Umwelt zuliebe im Topf kauft, um ihn nach den Feiertagen wieder zurück in die Natur zu setzen, muss sich zuvor noch einiger Fakten bewusst werden. Die Wurzeln des Baumes werden für den Verkauf im Topf stark gestutzt, schließlich möchte keiner einen Topf in der Wohnung stehen haben, der größer ist als der Baum selbst. Das erneute Anwurzeln draußen funktioniert dadurch oft leider nicht mehr, oder nur mit sehr viel Geduld und Pflege.

Wer es dennoch versuchen möchte, sollte sich vorher über einen geeigneten Platz Gedanken machen. Zwar darf man auf dem eigenen Privatgelände Bäume pflanzen, wer allerdings nur zur Miete wohnt, benötigt hierfür das Einverständnis des Eigentümers. Zudem befindet sich der Baum durch die Tage in der warmen Stube nicht mehr in der Winterruhe und sollte langsam an die Kälte gewöhnt werden. Dafür stellt man ihn am besten für 14 Tage an einen hellen und kühlen, aber frostfreien Ort.

Kann ich dieses Jahr auch einen Baum mieten?

Den Weihnachtsbaum kann man sich auch ganz stressfrei mieten. Foto: Imago Images/Michael Eichhammer

Wer sich den Stress mit der Entsorgung in Zukunft sparen will und auch keinen Platz zum Einpflanzen hat, zum Beispiel weil im eigenen Garten schon die Weihnachtsbäume der letzten zehn Jahre stehen, kann sich den echten Tannenbaum über die Feiertage auch einfach mieten. Auf Wunsch wird er dann nicht nur direkt nach Hause geliefert, sondern im neuen Jahr auch wieder abgeholt. Die Bäume werden dann, wie bei weihnachtsurwald.de, entweder im nächsten Jahr erneut vermietet, verkauft oder an ein Forst- und Wildprojekt weitergegeben.

Basteln mit dem Weihnachtsbaum?

Der abgediente Weihnachtsbaum eignet sich noch für kleine Kreativprojekte. Foto: Imago Images/agefotostock

Wenn der Baum schon einmal im Haus ist, kann man seine Einzelteile ja auch gleich weiterverwenden. Denn sind wir mal ehrlich, zum Wegschmeißen ist er manchmal einfach zu schade, zumal jeder einzelne Baum, je nach Größe, sechs bis zehn Jahre wachsen muss, bevor er in unseren Stuben stehen und für heimelige Stimmung sorgen darf.

Das Holz von Nadelbäumen ist besonders weich und eignet sich daher besonders gut zum Schnitzen. Ob Figuren, Sitz- und Klettermöglichkeiten für Vögel und Kleintiere oder einfach nur aus Spaß an der Freude, spielt dabei keine Rolle.

Kann ich auch die Nadeln noch nutzen?

Wer handwerklich mit zwei linken Händen gesegnet ist, kann die Nadeln des Baumes auch für Tee, Badesalz oder Aufgüsse verwenden. Vor allem Fichten und Kieferngewächse eignen sich gut dafür und wirken entspannend und gegen Erkältungen.

Von Erkältungsbad bis Schneckenschutz, die Nadeln des Baumes können auch andere Zwecke erfüllen. Foto: Imago Imageds/Ulrich Roth

Im Garten oder für Balkonpflanzen dienen die Zweige als Schutz der Wurzeln gegen Frost und Kälte. Zusätzlicher Pluspunkt: Auch wenn die Nadeln nicht mehr grün sind, wirken sie weiterhin als zuverlässige und natürliche Abwehr gegen Schnecken, die den stacheligen Untergrund meiden.


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