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Zwischen den Jahren – Acht Tipps, wie man die Zeit von Weihnachten bis Silvester gelungen verbringen kann

Endlich Zeit! Zwischen den Jahren wird das Leben langsamer. Die Tage sind kurz. Das viele Essen macht die Körper müde und die Köpfe schwer. Diese Zeit ist die beste, um schön zu spazieren, gepflegt shoppem, in touristenleere Ausstellungen zu gehen oder in dunkle Kino- und Theatersäle. Unsere Tipps, was wir in den nächsten zwei Wochen tun werden

Weihnachten im Tierpark, Foto: Michael Clemens

Weihnachten im Tierpark

Wenn die meisten Tiere eingekuschelt in ihren Kuhlen liegen, gehen im Tierpark ab 17 Uhr die Lichter an. Tausende LEDs in Form von Hirschen, Weihnachtsbäumen und Engeln säumen einige Pfade des Tierparks, daneben grün und lila angestrahlte Bäume. Der Rundgang beginnt neben dem in Lichter getauchten Schloss Friedrichsfelde. Dort gibt es auch eine kleine Eislaufbahn. Weihnachtliche Musik untermalt das Lichterspektakel. Außer kuschelnden Maras, Flamingos und LED-Hirschen begegnen den Spazierenden aber keine Tiere. Dafür gibt es zahlreiche Stände, die süßen heißen Glühwein verkaufen; dazu weihnachtliche Snacks wie Lebkuchen und Zuckerstangen.
Tierpark Am Tierpark 125, Friedrichsfelde, bis Mo 6.1., tgl. 17–22.30 Uhr, 15, erm. 12 €


Swing und Sauerkraut

Dass das ehemalige Welt­restaurant inzwischen von der ­Markthalle Neun selbst und mit einer regional-saisonalen Handwerksküche handfest-köstlich betrieben wird, dürften kulinarisch geneigte Leser*innen bereits mitbekommen haben. Alle übrigen könnten das Markthallen Restaurant am 1. Januar ausprobieren. Zum Katerfrühstück bei Sauerkraut, Kochfleisch und Bratwurst und zum Swinghören- und -tanzen ab 18 Uhr. Womit dann auch der 100. Geburtstag der 20er-Jahre in Echtzeit eingeläutet wäre.Cle
Katerschmaus im Markthallen Restaurant, Pücklerstr. 34, Kreuzberg, 1.1, ab 12 Uhr, Live-Swing mit den Couchies 18–21 Uhr, www.markthallen-restaurant.de


Angekokelt

1986 wurden im Salzbergwerk Grasleben bei Helmstedt eingelagerte Materialien des Reichsfilmarchivs entdeckt – darunter auch 24 bei einem Feuer versehrte, aufwändig restaurierte Filmplakate. Die Ausstellung „Brandspuren“ rekonstruiert die Geschichte dieses spektakulären Fundes. Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen Potsdamer Str. 2, Tiergarten, Mi–Mo 10–18, Do 10–20 Uhr, 24., 25.+31.12. geschlossen, 1.1. 12–18 Uhr, bis 31.5., 8, erm. 5 €


Spätkauf im KaDeWe

Das Kaufhaus des Westens hat einen Ruf zu verteidigen. Das Weltstadtkaufhaus wurde von Grund auf renoviert und hat Klassiker wie den Luxus-Boulevard und die ehemalige Feinschmecker-Etage auf Vordermann gebracht. Letztere nennt sich nun die „Sechste“ und hebt das Berliner Späti-Konzept mit Moët Chandon Bar, Beef Grill by Hasir und einem Spätkauf auf ein neues Level. Der KaDeWe-Späti mit Nacht-Eingang am Wittenbergplatz ist bis 24 Uhr geöffnet. In den neueröffneten Boutiquen von Chanel, Dior, Louis Vuitton und Rolex lässt sich das Weihnachtsgeld vortrefflich ausgeben oder man legt es im neuen „Home Atelier“ in der Fünften in Haushaltswaren und Küchenutensilien an.
KaDeWe Tauentzienstr. 21–24, Schöneberg, Mo–Mi 10–20 Uhr, Do–Sa 10–21 Uhr, Späti Mo–Sa bis 24 Uhr, www.kadewe.de


Nineties Berlin

Wie war das damals, als die Mauer fiel und sich entlang des Mauerstreifens und im Osten der Stadt kulturelle Freiräume auftaten, von denen wir heute nur noch träumen können? Die Ausstellung Nineties Berlin lässt die antworten, die es erlebt haben: DJs und Party-Veranstalterinnen, Politikerinnen und Künstler*innen. Auf einer 270-Grad-Leinwand flackern Originalaufnahmen von Mauerfall und Loveparade vorüber; in einem anderen Raum steht ein Stück der Mauer. Die Ausstellung endet am 28.12., die Tage zwischen den Jahren sind also die letzte Möglichkeit, die Ausstellung in Berlin zu sehen.
Alte Münze Molkenmarkt 2, Mitte, bis 28.12., tgl. 10-20 Uhr, 9,80, erm. 6 €


Champagner zum Frühstück

Für alle, deren ­Eltern in die Stadt kommen (oder deren Kinder) und die am 25. Dezember nicht erst noch die Küche aufräumen wollen: Der Weihnachtsbrunch im Pots im Ritz Carlton bringt die Kompetenzen dieses noch neuen Hauptstadtrestaurants auf den Punkt: eine kulinarisch versierte neue deutsche Küche, herzliche Gastgeberschaft und eine tatsächlich entspannte Atmosphäre. Wem noch nach einem Hauch Dekadenz ist: Das zum Tag vertrödeln einladende Brunchmenü ist auch samt „Champagner satt“ buchbar.
Weihnachtsbrunch im Pots Berlin Potsdamer Platz 3 (im Ritz Carlton), Tiergarten, 25.12, ab 12.30 Uhr, ab 99 €, www.potsrestaurant.com


Die Humboldt-Brüder

Wissenschaft Wilhelm und Alexander, das waren Forscher, Denker, Netzwerker, Reformer und Helden – und sie waren weiße, adlige Männer ihrer Zeit, wie diese spannende Ausstellung zeigt. Muss man sehen.
Deutsches Historisches Museum Unter den Linden 2, Mitte, tgl. 10–18 Uhr, 8, erm. 4 €, bis 18 Jahre frei


HexenHüttenTraumPaläste

Merkwürdige Gebäude spielen in der Märchensammlung der Brüder Grimm mitunter eine ­Rolle, etwa ein leckeres Pfefferkuchenhaus, ein bewohnter Glasberg, ein türloser Turm, ein verhexter Eisenofen, ein aus der Zeit gefallenes Dornenheckenschloss. Das Berliner Post Theater nimmt sich in einer multimedialen Theaterinstallation solch seltsamer Märchenräume an. Es führt auf einem Parcours zu Trickfilm-Installa­tionen und Märchenarchitekturen, in dem die Zuschauer zum Teil des Geschehens werden. Reiseführer sind natürlich märchenhafte Figu­ren, die geradewegs der Grimm’schen Sammlung entsprungen sein könnten.
Theaterdiscounter Klosterstr. 44, Mitte, 27.-30.12., 3.-5.1., 14–19 Uhr (stündlich), 15, erm. 9 €

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