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Dunkle Nächte

Sternenhimmel über Berlin: Hier könnt ihr in die Sterne gucken

Wenn die Stadt zur Ruhe kommt und die Lichter langsam verblasst sind, offenbart sich über Berlin eine andere Art von Magie: der nächtliche Sternenhimmel. Trotz des urbanen Treibens gibt es auch in unserer hektischen Metropole dunkle Orte, die den Blick auf den schier unendlichen Nachthimmel ermöglichen. Wir zeigen euch Stellen in Berlin, an denen ihr in klaren Nächten die Sterne sehen könnt. Und geben auch gleich Tipps für Orte in Brandenburg, an denen ihr in klaren Nächten vielleicht sogar die ein oder andere Sternschnuppe erblickt.


Auf dem Drachenberg in den Sternenhimmel blicken

Blick auf Berlin bei Nacht. Auf dem Drachenberg hat man freie Sicht auf den Nachthimmel. Foto: Imago/Westend61

Der Teufelsberg ist ein lohnenswertes Ausflugsziel, nicht zuletzt wegen der spektakulären Abhörstation aus Zeiten des Kalten Krieges. Doch anders als beim Teufelsberg sind die oberen Hänge des Drachenbergs kahl, was einen schöneren Rundumblick über den Grunewald zulässt – oder eben für den Blick nach oben in den Nachthimmel. Noch mehr gute Aussichtspunkte in Berlin zeigen wir euch hier.

  • Drachenberg Teufelsseechaussee, Grunewald

Sterne sehen durchs Riesenteleskop: Die Archenhold Sternwarte

Sternenhimmel über Berlin Ein Besuch der Archenhold Sternwarte im Treptower Park lohnt sich. Hier kann man mit dem längsten, beweglichen Linsenfernrohr der Welt die Sterne beobachten.
In der Archenhold Sternwarte im Treptower kann man mit dem längsten, beweglichen Linsenfernrohr der Welt die Sterne beobachten. Foto: Imago/Hohlfeld

Mitten im Treptower Park kann man die älteste und größte Volkssternwarte Deutschlands – die Archenhold-Sternwarte – kaum übersehen. Seit 1896 ermöglicht einem das längste bewegliche Linsenfernrohr der Welt den Blick in den Himmel. Bei Tageslicht und am Wochenende bis zum Einbruch der Nacht kann man hier mithilfe von Beobachtungsinstrumenten wie Astrografenkuppel und Cassegrain-Spiegelteleskop in die Sterne gucken.

  • Archenhold Sternwarte Alt-Treptow 1, Treptow, Tel. 030/42 18 45 10, online

In der Wilhelm-Foerster-Sternwarte fremde Galaxien anvisieren

Sternenhimmel über Berlin Während einer Führung der Wilhelm-Foerster-Sternwarte lernen Interessierte den Nachthimmel kennen.
Während einer Führung der Wilhelm-Foerster-Sternwarte lernen Interessierte den Nachthimmel kennen. Foto: Imago/Schöning

Bei klarem Wetter traut man vor dem großen Fernrohr in der Wilhelm-Foerster-Sternwarte, dem „Bamberg-Refraktor“, seinen eigenen Augen kaum. Am Taghimmel kann man den „Star“ der Show, die Sonne, den zunehmenden Mond, den Planeten Venus und helle Fixsterne beobachten. Während einer Führung in der Dämmerung können je nach Sichtbarkeit helle Planeten wie Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn durchs Teleskop anvisiert werden. Am immer dunkler werdenden Himmel sind dann zum Beispiel Doppelsterne sowie Sternhaufen und die hellsten Galaxien zu beobachten.

  • Wilhelm-Foerster-Sternwarte Munsterdamm 90, Schöneberg, mehr Infos hier

Astronomisch schöne Shows im Zeiss-Großplanetarium

Sternenhimmel über Berlin Im Zeiss-Großplanetarium in Prenzlauer Berg kann man sich mit Hilfe von Wissenschaftler:innen auf eine spannende Reise zu fernen Welten, unbekannten Erden und Exoplaneten begeben.
Im Zeiss-Großplanetarium in Prenzlauer Berg kann man sich mithilfe von Wissenschaftler:innen auf spannende Reisen begeben. Foto: Imago/Friedel

Auch im Zeiss-Großplanetarium können sich Interessierte entspannt zurücklehnen und auf eine Reise zu den Sternen begeben. Während spannend moderierter Shows wandelt man auf den Spuren der großen Fragen der Astronomie, erkundet ferne Erden, Exoplaneten und weit entlegene Galaxien. Seit seinem Umbau im Jahr 2016 gilt das Planetarium in Prenzlauer Berg als modernstes Wissenschaftstheater Europas. Mehr zu den Sternwarten und Planetarien der Stiftung Planetarium Berlin könnt ihr hier lesen.

  • Zeiss-Großplanetarium Prenzlauer Allee 80, Prenzlauer Berg, Di 9–14 Uhr, Mi+Do 9–14 Uhr+15–20 Uhr, Fr 9–12.30+15–22 Uhr, Sa 11:30–22 Uhr, So 10–20 Uhr, mehr Infos online

Den Sternenhimmel über dem Tempelhofer Feld bewundern

Das Tempelhofer Feld liegt mitten in der Stadt. Mit seinen rund 355 Hektar bietet es ein Gefühl von Freiheit und Weite, und nachts kann man genauso gut den Kopf in den Nacken legen und den Blick in die Höhe schweifen lassen. Im Hochsommer hat man schlechte Karten, wenn man in die Sterne gucken will. Wenn das Feld schließt, ist es noch zu hell. Aber später im Jahr hat man die Chance, nach Sonnenuntergang die Sterne über Berlin zu bewundern. Auch andere offene Flächen, wie etwa die Hasenheide oder die künstliche Erhebung der Rixdorfer Höhe, der große Bunkerberg im Volkspark Friedrichshain oder der Tiergarten mit seinen 210 Hektar Gesamtfläche laden zum Sternegucken in Berlin ein.

  • Tempelhofer Feld Eingänge: Tempelhofer Damm, Tempelhof; Columbiadamm, Oderstraße, Neukölln

Sternenhimmel durchs Teleskop sehen auf dem Hahneberg Spandau

Der Gipfel des Hahnebergs in Spandau liegt auf 87 Metern Höhe und kann auf mehreren Wegen erklommen werden. In jedem Fall werden die Anstrengungen mit einer atemberaubenden Sicht belohnt – über die Spandauer Altstadt hinweg eröffnet sich der Blick bis hin zum Fernsehturm. Wer die Augen von der Ferne losreißen kann, der findet Gefallen an einem Besuch in der Sternwarte Bruno H. Bürgel, unterhalb des Gipfels in 83 Metern Höhe. Das 61-cm-Cassegrain-Teleskop ist heute das leistungsfähigste Spiegelteleskop Berlins und lässt Besucher:innen den Mond, Planeten und sogar ferne Galaxien beobachten.

  • Hahneberg Heerstraße, Spandau, Sternwarte Bruno H. Bürgel Heerstraße 531, Spandau, Fr 18-19 Uhr, Tel. 030/363 62 42, mehr Infos hier

Sterne schauen beim Nachtspaziergang: Der Wuhletal-Wanderweg

Perseidenschauer am Nachthimmel rund um Berlin. Wer sich auf eine Tour durch die Außenbezirke der Stadt macht, hat vielleicht Glück und erhascht einen ähnlich guten Blick auf den Nachthimmel. Foto: Imago/7aktuell/Andreas Friedric

Im Osten der Stadt bietet der Wuhletal-Wanderweg mit dem Kienberg (102 Meter Höhe), den Ahrensfelder Bergen (114,5 und 101 Meter Höhe) und der Biesdorfer Höhe (82 Meter Höhe) tolle Aussichtspunkte zum In-die-Sterne-Schauen. Auf der 15,4 Kilometer langen Strecke läuft man mal links, mal rechts der Wuhle – ein noch bis in die 1980er-Jahre eher als Abwasserkanal bekanntes „Fließgewässer“. Heute tummeln sich in dem Bach sogar kleine Fische!

  • Wuhletal-Wanderweg Startpunkt: Eichepark, Marzahn, Anfahrt: Bus 390 bis Schorfheidestraße

Wem in Berlin die Sicht aufgrund der Lichtvrschmutzung nicht gut genug ist, der muss sich einfach ein wenig über die Stadtgrenzen hinauswagen. Schon kurz hinter dem Ende des C-Bereichs können Sterne abseits des Trubels und der städtischen Lichter bewundert werden. Wir haben Tipps zum Sternegucken in Brandenburg.


Sterne gucken im Sternepark Westhavelland: Ein atemberaubender Ort

Sternenhimmel über Berlin 2014 wurde der Naturpark Westhavelland zum ersten Sternenpark in Deutschland gekürt. Weltweit dürfen sich weniger als dreißig Regionen so nennen.
2014 wurde der Naturpark Westhavelland zum ersten Sternenpark in Deutschland gekürt. Foto: Von Anphex – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons

Im Sternenpark Westhavelland funkeln tausende Sterne am Firmament. Dass sie heute in ihrer Fülle noch so gut zu sehen sind, ist den an diesem Ort streng geregelten Lichtemissionen zu verdanken. Im Jahr 2014 wurde der Naturpark Westhavelland nicht nur zum ersten Sternenpark Deutschlands gekürt – weltweit dürfen sich weniger als 30 Regionen so nennen – sondern zugleich auch zum Lichtschutzgebiet ernannt. Besonders geeignet zum Sternegucken ist die 40 Quadratkilometer große Kernzone zwischen Gülpe und Nennhausen. Empfohlene Beobachtungsplätze haben einen relativ freien Horizont, sind gut erreichbar und ein dortiges Verweilen beeinträchtigt den Naturschutz nicht. Von Berlin sind es rund zwei Stunden mit dem Auto, bis man das Naturspektakel in Brandenburg, an der Grenze zum Bundesland Sachsen-Anhalt, erreicht. Und für die Anreise mit der Bahn bieten sich von Berlin aus einige Strecken an. Die Website des Sternenparks gibt Auskunft über die gut erreichbaren Bahnhöfe.

  • Sternenpark Westhavelland Pareyer Dorfstraße, Havelaue, rund um die Uhr geöffnet, Tel. 033872/74 30, online

Das Dörfchen Gülpe ist Deutschlands dunkelster Ort

Sternenhimmel über Berlin Die Fahrt lohnt sich: Nirgendwo in Deutschland ist es dunkler als im Dörfchen Gülpe, zwei Autostunden von Berlin entfernt. Der Sternenhimmel leuchtet hier entsprechend strahlend hell.
Nirgendwo in Deutschland ist es dunkler als im Dörfchen Gülpe. Foto: Unsplash/Max Säling

Gut 100 Kilometer von der hell erleuchteten City entfernt liegt der dunkelste Ort Deutschlands – ein Dörfchen namens Gülpe. Nirgendwo sonst ist die Nacht schwärzer und leuchten die Sterne heller als in dem 150-Seelen-Dorf im Havelland. Mit schweren Teleskopen im Gepäck pilgern aus allen Teilen des Landes Astronom:innen nach Gülpe, doch man kann die Milchstraße dort auch mit bloßem Auge erkennen. Da die wenigen Kommunen in der Umgebung knapp bei Kasse sind, bleibt nachts die Straßenbeleuchtung meist aus – um Strom zu sparen. Glück gehabt!

  • Gülpe Havelaue, Anfahrt über Bhf. Rathenow

Mehr schöne Aussichten in und um Berlin

Noch nicht genug gesehen? Von diesen begehbaren Dächern in Berlin habt ihr einen traumhaften Blick. Oder ihr erklimmt diese Hügel und kleinen Berge in Berlin. Wir wissen, wo ihr früh am Morgen die schönsten Sonnenaufgänge über Berlin beobachten könnt. Und für das romantische Ende eines langen Tages: An diesen Orten in Berlin präsentiert sich der Sonnenuntergang atemberaubend. Noch mehr Tipps für schöne Stunden in und um Berlin bietet unsere Rubrik für Ausflüge.

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