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Sauberes Geschäft?

Test-Zentren überall: So unterschiedlich läuft das Abenteuer Abstrich

Das mit den Schnelltests, das läuft nicht so derzeit: Einige Zentren und Anbieter arbeiten offenbar nicht ganz sauber: Es werden mehr Tests abgerechnet, als gemacht werden. Weil es niemand kontrolliert. Und dann beschleicht uns auch immer mal wieder das Gefühl, dass nicht überall gleichermaßen sorgfältig getestet wird. Wir haben mal in der Redaktion rumgefragt – und einige bedenkliche über lustige bis schöne Erlebnisse gesammelt.


Dubioses Schnelltest-Center mit Instant-Schließung

Schnelltest-Center in Neukölln, eins von der Sorte, die sich noch nicht sicher sind, wofür die leeren Räume nach der Seuche genutzt werden: Wettbüro? Noch ein Späti? Pop-up-Art-Space? Bubble-Tea? Kurz vor Feierabend den Abstrich machen lassen, das Ergebnis kam nach fünf Minuten: ein mit Kuli ausgefüllter Din-A4-Zettel, ein Kreuz bei „negativ“. Hinter mir ging der Rollladen runter und sofort war jemand zur Stelle, um die Tags schwarz zu übersprayen. Gerne wieder.  (CHW)


Test-Zelt am Paul-Lincke-Ufer in Berlin Kreuzberg. Derzeit entstehen an jeder Ecke neue Testmöglichkeiten. Foto: Imago/Ralf Pollack

Verwaiste Kabinen – und ein Rückruf im Bullenton

Testcenter-Suche am Alex. Die Seite des Senats empfiehlt uns ein Wettbüro in einem der S-Bahn-Bögen. Alles verrammelt, drinnen verwaiste Kabinen. Nummer an der Tür angerufen weil offiziell noch geöffnet. Keine Reaktion. Stunde später Rückruf, im Bullenton werden wir angepöbelt, was wir wollen. “Naja, Testcenter und so?” Kurz erklärt bekommen, der Mist sei vorbei, aufgelegt. Danke! Zwei weitere Öffnungszeiten auf der Seite stimmten auch nicht, aufgegeben. (seb)


Der erste Test im Swinger-Club

Zum Corona-Schnelltest war ich das erste Mal in einem Swinger- und Fetischclub, im Insomnia in Tempelhof. Das fand ich schon ein bisschen aufregend. Alles war in rot, schwarz und gold eingerichtet. Ich wurde in der Kabine getestet, in der die Besucher:innen des Clubs wahrscheinlich ihre sexy Outfits anziehen. Das Guckloch, durch das ich getestet wurde, war auf Kopfhöhe. (ST)


Fragwürdige Test-Müllentsorgung

Corona-Bike Kreuzbergstraße: ein Mann in blauem Schutzanzug stopft eine Tüte Testmüll in orangefarbenen den Straßenpapierkorb. Zwei Passant:innen beschweren sich. “Wir dürfen das”, antwortet der Mann. Drei Tage später: Neben dem Conora-Bike steht nun ein Mülleimer, trotzdem liegt unter dem Straßenpapierkorb eine halboffene Tüte mit Testmüll. Darauf angesprochen, erwidert der Mann im Einsatz: “Ich kümmer‘ mich drum. Das muss die Schicht vorher gewesen sein.” (cwa)


Schnelltest ohne Termin im Lokal Chicken Hunter in der Wiener Straße in Berlin Kreuzberg – viele Gastro-Betriebe haben fix umgestellt. Foto: Imago/Ralf Pollack

Luxusklo und nur ehrliche Menschen

Corona-Test Kulturbüro St- Elisabeth: Schnell, professionell, gründlich, und zum Warten auf den Ausdruck bietet sich der Park davor an. Fahrradhelm liegen lassen, eine halbe Stunde später gemerkt. Zurückgefahren. Fahrradhelm noch da. Luxusklo benutzt. Ausstellung in der St-Elisabeth-Kirche gleich nebenan angeguckt. Dit is ’n Service! (cwa)


Test im Schnelllauf: „Dein Ernst?“ „Ja, was willst du sonst?“

Testcenter in Kreuzberger Restaurant nahe Schlesi, die junge Frau hält den Tupfer für eine halbe Sekunde sanft an den Naseneingang, sagt dann, das wäre dann alles. Ich schaue sie überrascht an, sie mich auch. Mir entweicht ein “Dein Ernst?” Sie: “Ja, was willst du sonst?” Ich denke, ich gehe nicht wieder in dieses Zentrum… (seb)


Kaum ein Tag, an dem nicht irgendein weiteres Test.Zentrum in Berlin eröffnet. Foto: Imago/Müller-Stauffenberg.

Gierig auf den geilen Tester

Freundin und ich in Testcenter in Mitte. Warten auf den Marschbefehl und begutachten derweil die Tester:innen. Vorne links ein Typ, den wir im Club sofort beide angesprochen hätten. Selbst mit Maske und Visier noch heißer als frisch gebrühter Kaffee. Voller Hingabe hoffen wir beide, von ihm bedient zu werden. Schmutziger Austausch darüber, was er uns außer einem Teststäbchen noch alles rein… bevor wir das weiter ausführen können, werden wir beide nach hinten beordert, zu zwei netten jungen Frauen. Sehr schade. Wenigstens waren die auch freundlich. Es klappt eben nicht immer. Aber eine Teststation ist ja nun auch nicht das KitKat. (sch)


Die Verschwörungstheorien der Tütenspucker

Testzentrum am Ku´damm. Spucktest ohne Termin. Registrieren muss man sich per QR-Code, einfach in die Schlange stellen, in eine Tüte spucken und fertig. Hinter mir ein Mann, der sich vorher im lautstarken Selbstgespräch vor dem Testzentrum über die Online-Anmeldung wundert. Dass hier so viele Tests möglich sind, könne ja gar nicht sein. Da muss was faul sein, spricht er mich an. Ich zucke mit den Schultern. Und ob ich denn die AGBs gelesen hätte, die seien ja ganz dubios. Ich gehe zum Schalter und spucke in die kleine Papiertüte. Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie der Mann verschwörerisch Fotos vom Innenraum des Testzentrums macht. Dann aber doch zum nächsten Schalter geht und sich testen lässt. (hak)


Mehr zum Thema

Mittlerweile kann man sich an fast jeder Ecke in Berlin auf das Corona-Virus testen lassen. Wir haben alle wichtigen Infos zum Schnelltest. Das Ende der Impf-Priorisierung steht bevor: Ab wann sich alle impfen lassen können. Wir freuen uns, dass Berlin zumindest die Außengastronomie geöffnet hat. Wir kennen schöne Biergärten in Berlin. Auch die Clubs öffnen ihre Gärten.

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