So war das tip Weinmahleins präsentiert von Mastercard Priceless Berlin

Im Restaurant Lamifa

Ein wenig glich der Weg zu diesem Weinmahleins einer Schnitzeljagd, obgleich es in diesem sehr französischen Restaurant in der sehr, nun ja, besonderen Storkower Straße selbstredend kein Schnitzel gab. Denn das Restaurant Lamifa ist bei erstem Besuch, der kaum der letzte sein wird, nicht gleich zu finden, versteckt zwischen Autoschrauberbuden, dem Finanzamt und einem Punkrockschuppen mit stilecht brennender Öltonne vor der Tür. Tatsächlich war dieses französische Lokal selbst mal eine Autoschrauberbude. Nun ist es die vermutlich aktuell abwegigste Adresse für exzellente Kulinarik in dieser Stadt.

Es sind vier französische Geschwister, die diese kühn, ja flamboyant umgestaltete Werkstatt gemeinsam bespielen. Gelegentlich als Kunstraum, regelmäßig als hippieesk grundierter Technoclub und zunehmend vor allem als Restaurant. Das heißt Lamifa, Annagram für die Familie.

Für dieses Weinmahleins präsentiert von Mastercard Priceless Berlin stand Julia Böning von Treat Berlin, einem so kleinen wie großartigen Direktimporteur von französischen (Natur-)Weinen zur Seite von Anemone Adjwani, eine der vier Geschwister. Doppeltes Highlight: Die beiden Crémants des Abends. Der Rosé mit dem passenden Namen La Part de l’Eté petillant naturel roses, der es kongenial mit der Ente aufzunehmen wusste. Und ein naturnah ausgebauter Crémant aus der Domaine Lucas et André Rieffel im Elsass, der ganz nebenbei das Gerücht vom Gaumen wischen sollte, dass Naturweinen doch die klassische Reife und eine elegante Gefälligkeit fehlen würde. Apropos: Treat Berlin bietet seine fein kuratierte Weinauswahl auch als Abonnement an, einfach mal auf der Internetseite vorbeischauen.

Die Gänge an diesem Abend: Französisch in einem mal klassischen, mal zeitgenössischen und immer sehr lässigen Sinn. Wintergemüse auf einem Blätterteig-Tartelett. Eine Entenconfit-Croquette auf herbstlichem Salat. Getrüffelte Pasta in einer Parmesan-Sauce, „Simple but Sexy“ nennt das Lamifa diesen Signature-Dish, der tatsächlich auch das Wesen dieses Club-Restaurants gut beschreibt. Als Höhepunkt dann ein auf den Punkt  kurzgebratenes Filet vom Simmentaler Rind von unserem Weinmahleins-Partner Havelland Express. Aromentiefes und doch zartes Fleisch, zu dem es nicht mehr brauchen sollte als Kartoffelpüree und einen Zweig angeflammten Rosmarin. Zuletzt noch Zitronentarte und Champagner-Sorbet. Das schmeckte dann ziemlich nach Urlaub an der Côte d’Azur.

Für einen legeren, vollmundigen und immer herzlichen Abend, vorzugsweise in einer kleineren Runde, ist das Lamifa dieser Tage die versteckteste Empfehlung dieser Stadt. Ausprobieren, und vielleicht danach noch zum Tanzen bleiben.

Text: Clemens Niedenthal

Fotos: Lena Ganssmann

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