So war das tip Weinmahleins präsentiert von Mastercard Priceless Berlin

Im Restaurant Il Calice

Es kommt nicht mehr oft vor, dass man ein Restaurant im sich immer schneller drehenden kulinarischen Berlin eine Institution nennen kann. Und dass es sich dabei dann noch um einen Ort handelt, der nicht einfach nur nostalgisch schmeckt, oder im besten Fall standesgemäß. Dabei hätte Antonia Bragato alles Recht zur Nostalgie. 1990 bereits hatte er sein erstes Il Calice in Charlottenburg eröffnet, die erste italienische Weinbar und genauso die erste moderne Weinbar in Berlin. Später hat er den Architekten Hans Kollhoff überzeugt, ihm die zentrale Restaurantfläche am neu gestalteten Walter-Benjamin-Platz zu überlassen. Dort ist Bragato, nach einem kurzen Intermezzo als Weinbauer, seit 2016 wieder zuhause. Mit ungebrochenem, ja sogar neuem Elan. Sein Il Calice zelebriert eine Küche, die ganz zeitgenössisch von den besten, perfekten Grundprodukten her denkt. Exemplarisch das Tatar vom Thunfisch, das bei diesem Weinmahleins präsentiert von Mastercard Priceless Berlin in Sashimi-Qualität von unserem Partner Havelland Express kam. Gefolgt von einem Schaumsüppchen vom Parmesan mit einem sous-vide gegartem Eigelb und Zucchiniblüten. Und noch einmal von Havelland Express: das gegrillte Wolfsbarschfilet, gleichsam zart und fein und entschlossen grillaromatisch.

Die begleiteten Weine, sie kamen vom Weingut Tiefenbrunner und aus schier ungeahnten Höhen. Der Müller-Thurgau Feldmarschall, Jahrgang 2017, beispielsweise: Der Vater des heutigen Winzers Christoph Tiefenbrunner hatte die Reben bereits Anfang der 1970er-Jahre auf gut 1000 Metern Höhe gepflanzt. Heute ist so etwas in Mode, damals galt es als kühne, vor allem aber spinnerte Idee. Spätestens im Glas sind aber alle Zweifel verflogen, die kühlen Nächte und die spätere Reife garantieren einen knackigen, sehr mineralischen Wein, ein Riesling vom Gefühl her, aus der Müller-Thurgau-Traube.

Zum Feldmarschall im tiefen Teller: Wieder so ein italienisches Wohlfühlgericht, ein Risotto alle Vongole, schlonzig, mineralisch, die Muscheln von fleischiger Qualität. Die Gäste sind dabei, sich selig über die Alpen zu Essen. Während Antonio Bragato von Tisch zu Tisch wechselt und ausdauernd unter den Menschen sitzt. Die Kunst des Gastgebens, auch daran werden wir während dieses Weinmahleins aufs Seligste erinnert.

Zum Ziegenkäsemouse mit salzigem Karamell und Aprikosen kam nochmal ein typischer Südtiroler ins Glas. Eine Spätlese vom Gewürztraminer, kleine Lagen in noch kleineren Eichenfässern behutsam gereift. Ein ausgereiftes Restaurant ist dieses Il Calice, dessen Lunch, ganz nebenbei bemerkt, ganz unbedingt als eines der besten der Stadt zu nennen ist. Aber Antonio Bragato ist wach und interessiert genug, sein Lokal auch für die Jugend zu öffnen, zu der etwa sein Sommelier Nitya Kostka gehört. Derart zeitgenössisch aufgestellt, bleibt das Il Calice bis auf Weiteres auch eines der spannendsten italienischen Restaurants der Stadt. Zumal für alle Menschen, für die ein Teller immer nur so gut wie die Summe seiner Grundprodukte sein kann.

Text: Clemens Niedenthal

Fotos: F. Anthea Schaap

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