• Kino & Stream
  • „Unorthodox“: In Berlin spielende Netflix-Serie kann bei Emmys abräumen

Jüdisches Berlin

„Unorthodox“: In Berlin spielende Netflix-Serie kann bei Emmys abräumen

Mit „Unorthodox“ könnte eine deutsche Produktion bei den diesjährigen Emmys abräumen, dem wichtigsten Fernsehpreis der USA. Gleich in acht Kategorien ist Anna Wieners Netflix-Miniserie nominiert, die auf Deborah Feldmans autobiografischem Debütroman basiert. Regie hat die Berliner Filmemacherin Maria Schrader geführt.

Shira Haas spielt die Hauptrolle in der Netflix-Serie „Unorthodox“, die auf Deborah Feldmans Bestseller basiert. Nun wurde die Serie für acht Emmys nominiert. Foto: Netflix

Ein unsichtbarer Faden („Eruv“) trennt die jüdische Nachbarschaft vom Alltag der anderen Menschen im New Yorker Stadtteil Williamsburg. Hier im Schatten der Freiheitsstatue, leben die ultraorthodoxen Satmarer nach eigenen, strengreligiösen Gesetzen. Esther (Shira Haas), genannt Esty, ist Mitglied dieser Gemeinde chassidischer Juden.

„Unorthodox“ für acht Emmys nominiert

Die Serie ist zweigeteilt, der eine Handlungsstrang spielt in eben jener New Yorker Religionsgemeinschaft, der andere in Berlin. Der eine basiert auf Deborah Feldmans biografischem Erfolgsroman „Unorthodox“, der andere ist rein fiktiv. Unser Kollege Bert Rebhandl hat die Serie nach der Veröffentlichung gesehen – und ist gespaltener Meinung. „Die Stadt der Freiheit streift das alltägliche Berlin nur sehr am Rand“, stellt er fest. „Auch das kontroverse Thema der jüdischen Ultraorthoxie, das in manchen Filmen aus Israel wesentlich schonungsloser angegangen wurde, wird in ‚Unorthodox‘ möglichst ausbalanciert.“

Bei den Netflix-Abonnent*innen hingegen kam die Serie gut an und wurde tausendfach gestreamt. Für die Regisseurin und die Darsteller*innen wie Shira Haas, Jeff Wilbusch, Amit Rahav, Alex Reid, Ronit Asheri ist das auf jeden Fall ein riesiger Erfolg. Wir gratulieren und drücken die Daumen!


Mehr Beiträge zum jüdischen Berlin

Anlässlich der Veröffentlichung von „Überbitten“ trafen wir Deborah Feldman zum Interview. Ein Gespräch über Verlage, ihren Weg nach Berlin und Kreuzberger Parallelgesellschaften. Überhaupt hat Berlin eine lange jüdische Tradition, wenngleich gezeichnet durch viele Brüche. Und den Holocaust. Wir stellen jüdische Orte der Vergangenheit und Gegenwart vor, von der Synagoge an der Oranienburger Straße bis zum Jüdischen Friedhof in Weißensee.

Tip Berlin - Support your local Stadtmagazin