Tanz

Valeska Gert Monument

Eszter Salamon taucht mit „Monument 0.5: The Valeska Gert Monument“ in
die Tanz-Moderne der 1920er-Jahre ein

Ursula Kaufmann

Die in Berlin lebende Tänzerin und Choreografin Eszter Salamon ist eine Radikale ihrer Kunst. In ihren Arbeiten geht es nicht ums schöne Ornament, um die auf Wirkung kalkulierten Bilder, auch nicht unbedingt um eine außerhalb der Kunst liegende soziale Realität. Ihr Material und ihr Thema ist der Körper selbst und das, was mit ihm im Tanz geschieht – der Körper als Zeichen und eigene Realität; die Veränderung der Sprachen des Körpers und seiner Ausdrucksspielräume in der Befreiung von Disziplinarregimen und kulturellen Prägungen.

Eszter Salamons „Monument“-Reihe ist ein Akt angewandter Archäologie, eine Suchbewegung in der Geschichte des modernen Tanzes. Indem sich die Tänzerin und Choreografin in ihren Arbeiten mit großen Künstlerinnen des vergangenen Jahrhunderts auseinandersetzt, lotet sie immer auch Grenzen und Möglichkeiten ihrer eigenen Kunst aus. Was so immer neu entsteht, ist ein Dialog über die Zeiten hinweg, auch ein Befragen der Geschichte, der Voraussetzungen der eigenen Kunst. Ihre neue Arbeit dieser Versuchsreihe ist einer anderen großen Radikalen der Tanz-Moderne gewidmet, der deutschen Tänzerin Valeska Gert. Sie gehörte zur künstlerischen Avantgarde der 1920er-Jahre, sehr früh öffnete sie ihre Kunst für andere, gerne auch populäre Genres. Ihre wilden Performances waren Stilhybride, die sich bei Theater, Kino, Kabarett und Dichtung bedienten. Eine furchtlose Avantgardistin war sie; und im dekonstruktiven Spiel mit Gender-Mustern eine Vorläuferin von Madonna oder Peaches.

Termine:

https://www.tip-berlin.de/event/buehne-schauspiel/monument-0-5-the-valeska-gert-monument-10054695/

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