Gastrotipp

Bonvivant: Drinks und Fine Dining im vegetarischen Bistro

Dass der Berliner Bonvivant Vegetarier ist, beweist das schöne Bistro an der Schöneberger Goltzstraße mittlerweile seit 2019. Hier werden vegetarische Küche und aufwendige Cocktails mit lockerem Fine Dining verbunden. Unsere Autorin war dort.

Das Herzstück des Bonvivant ist die Bar. Foto: Marianne Rennella

Erfrischender Auftakt im Bonvivant

Im Fokus steht das Gemüse: die Tomate in Safransud macht den Anfang des sechs-Gänge-Menüs. Der dazu gereichte hellgrüne, geeiste Bronzefenchel im extra Schälchen erfrischt den Gaumen und passt überraschend gut zu den süßlichen Aromen des Haupttellers. Daran schließt auch der Drink zum ersten Gang an. Rosé, Verjus und Wassermelone ergeben einen gelungenen Aperitif mit gemäßigtem Alkoholgehalt. 

Tomate vom Bioland-Hof Zielke. Foto: Bonvivant & Julik Schimmel

Bonvivant: Zu jedem Gericht der richtige Drink

Die Getränkebegleitung im Bonvivant ist der zweite Fokus des Lokals. Zu jedem Gericht auf der Karte kreiert Barchef Elias Heintz einen eigenen Drink, als Begleitung und Betonung. Dies geschieht gemeinsam mit Küchenchef Nikodemus Berger, der das Menü ständig saisonal anpasst und an neuen Gerichten arbeitet.

Sake, Haselnuss und Chili beispielsweise sind ein angenehm kräftiger Gegenpart zum Butternut-Kürbis, der trotz Rauchmandel, Wacholder und Kaffeekombucha ein eher milder Gang bleibt. 

Butternut in verschiedenen Formen und Konsistenzen. Foto: Bonvivant & Julik Schimmel

Knollen verschiedener Art

Nach einem Pausenbrot und hausgemachten Mini-Langos, die wunderbar von einem aus Brotkanten hergestellten Bier, dem sogenannten Knärzje Kellerbier, begleitet werden, beginnen die warmen Gänge. Die sorgfältig geschichteten und knusprig gebackenen Kartoffelscheiben mit einer Haube aus geriebenem Bergkäse, Buttermilchsoße und zartem Frühlingslauch sind herzhaft und toll. Weniger süß hätten wir uns da die Getränkebegleitung aus Riesling, Verjus und Petersilie gewünscht – so auch beim nächsten Gang aus Topinambur, Zwiebel und mildem Trüffel. Cognac, Schwarzer Knoblauch und Malz sind eine starke Kombination, doch übermannen den delikaten Geschmack der Knolle. 

Wunderbar winterlich: Kartoffel, Lauch und Bergkäse. Foto: Bonvivant & Julik Schimmel

Das Beste kommt zum Schluss

Über den Abend steigert sich das Menü, bis es schließlich die Desserts erreicht. Dass das Beste zum Schluss kommt, meint man im Bonvivant anscheinend ernst. Das Grießküchlein mit Bienenwachsgitter, Sanddorn und Robinienblüte ist wunderschön und fein, der Grieß saftig, die Sanddorncreme dazu säuerlich-fruchtig. Highlight des Abends ist jedoch der kontroverseste Gang der Karte, wie man uns verrät: bissfeste Kugeln aus Quitte, mit Earl Grey aromatisiert, verborgen unter einem cremigen Schaum aus säuerlichem Ayran, der zusammen mit den gelben, würzigen Blüten obendrauf für eine interessante Salzigkeit sorgt. 

Geschmackvoll ist auch die Einrichtung des Restaurants. Die Bar in der Mitte strahlt Wärme und Gemütlichkeit aus, und die großen, runden Malereien an den Wänden sind ein echter Hingucker. Das Bonvivant macht seinem Namen alle Ehre und Fleisch oder Fisch vermisst hier niemand. 

  • Bonvivant Goltzstraße 32, Schöneberg, Di-Sa Dinner & Drinks ab 18 Uhr, Sa-So Brunch von 10-15 Uhr, online

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