tip Backstage

VERSCHOBEN:
Backstageführung + Besuch der Vorstellung „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ im Berliner Ensemble

Foto: Berliner Ensemble

Exklusive Führung ins Bühnenbild und Besuch der Vorstellung von Frank Castorfs opulenter Kästner-Inszenierung „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ am Berliner Ensemble

„Gedruckter Dreck“, urteilte das Nazi-Parteiorgan „Völkischer Beobachter“ über Erich Kästners „Fabian“ als der Roman im Jahr 1931 veröffentlicht wurde. Klar, dass auch dieses Buch, wie andere Werke Kästners, nach der Machtübernahme der Nazis bei der organisierten Bücherverbrennung unliebsamer Autoren in die Flammen geworfen wurde. Kästner war übrigens der einzige der verfemten Autoren, der, ganz Chronist, dem Hass-Ritual auf dem Bebelplatz von weitem mutig zusah. 

In „Fabian“, bereits kurz nach seinem Erscheinen ein Bestseller, beschreibt Kästner mit melancholischem Humor die urbane Stimmung zum Ende der Weimarer Republik in der Folge der Weltwirtschaftskrise von 1929. Sein Protagonist Jakob Fabian, ein arbeitsloser promovierter Germanist, lässt sich darin rauschhaft durch die Berliner Nacht treiben. Kästners sachliche Darstellung der Zügellosigkeiten wurde damals nur zensiert veröffentlicht. Die vollständige Fassung erschien erst 2013 unter dem Titel „Der Gang vor die Hunde“.  Im Berliner Ensemble inszeniert Regiestar Frank Castorf im opulenten Bühnenbild von Aleksandar ­Denić diesen Großstadtroman vom Vorabend der Machtergreifung Hitlers u.a. mit Andreas Döhler, Sina Martens und Marc Hosemann. Bei der exklusiven Führung dürfen wir das vielschichtige Bühnenbild unter fachlicher Begleitung erkunden, bevor wir – nach einem Glas Sekt –  die Vorstellung besuchen werden.             

Text: Friedhelm Teicke


VERSCHOBEN auf April 2021: Backstagetour durch das Funkhaus Berlin – inkl. Konzertbesuch von Lea Porcelain

Foto: Max Hartmann

Das Funkhaus am Spreeufer ist einer der größten Studiokomplexe der Welt. 13 Hektar misst das Areal. Laut Bon Iver ist das Funkhaus die beste Konzert-Location des Planeten. Top-Acts wie Nils Frahm und Agnes Obel haben hier Tracks eingespielt. Aphex Twin und Ryuichi Sakamoto haben gefeierte Konzerte gespielt. Neben vielen anderen. Anders als viele Expats erstmal mutmaßen, hat der Name Funkhaus aber mit dem Musikgenre Funk so gar nichts so schaffen. Tatsächlich wurde hier zu DDR-Zeiten Rundfunk gemacht, von Hörspielen bis hin zu Orchester-Einspielungen, im Saal 1, der 900 Quadratmeter groß ist – im Block B, der 9 Stockwerke zählt. Christian Block, Event- und Marketingleiter im Funkhaus, nimmt uns mit auf eine exklusive Tour an einen magischen Ort voller Geschichte und Drive in der Gegenwart. Er kennt die Räume wie kaum einer sonst und packt spannende Anekdoten aus. Anschließend dürfen wir die erstklassige Akustik mit unseren eigenen Trommelfellen genießen: Julien Bracht und Markus Nicolaus heißen auf der Bühne Lea Porcelain und spielen Post-Punk. Ein Abend, bei dem es freilich funken darf.

Text: Stefan Hochgesand


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