STADTTEILE

Zehlendorf

Beschaulich liegt Zehlendorf im Südwesten Berlins. Hier wohnen Menschen mit Sinn für Kultur und Natur, die oft so einiges an Kapital vorweisen können. Stadtvillen stehen hier neben modernen Dachgeschosswohnungen. Der Stadtteil hat einen überschaubaren Stadtkern, Shoppingcenter findet man erst wieder in Steglitz. Dennoch ist in Zehlendorf so einiges los. Wir wissen wo und was.

Blick von der Villa Max Liebermann auf den Wannsee. Foto: Imago/Jürgen Ritter

Zehlendorf ist ein Ortsteil im Bezirk Steglitz-Zehlendorf, in Nachbarschaft zu Potsdam. Weiterhin gehören zu dem Bezirk Steglitz-Zehlendorf die Ortsteile Dahlem, Lankwitz, Lichterfelde, Nikolassee, Schlachtensee, Steglitz und Wannsee. Bis zur Verwaltungsreform 2001 existierte Zehlendorf als eigenständiger Bezirk.

Zehendorf: Geschichte des Stadtteils

Das Straßendorf Zehlendorf entstand um 1230 und wurde erstmals 1242 schriftlich in einem Kaufvertrag als „Cedelendorp“ erwähnt. Der Ortsname ist eine deutsch-slawische Mischform. Nachdem die Dorfkirche im Siebenjährigen Krieg 1760 zerstört wurde, war der 1768 errichtete Ersatzbau der Dorfkirche Zehlendorf ganz ungewöhnlich: ein Zentralbau in Form eines Oktogons. Bis 1872 wurde Zehlendorf unter brandenburgisch-kurfürstliche Verwaltung des Amtes Mühlenhof gestellt.

Die Dorfkirche in Zehlendorf, am Teltower Damm, wurde im 18. Jahrhundert als Oktagon errichtet. Foto: Imago/Schöning

In diesem Jahr wurde die selbstständige Landgemeinde Zehlendorf gegründet. Diese wurde 1920 zu Groß-Berlin eingemeindet. Seit 2001 gilt der Bezirk Steglitz-Zehlendorf. Im Jahr 2020 gab der Ortsteil Zehlendorf einen größeren Gebietsteil an den neu gebildeten Ortsteil Schlachtensee ab.

Zehlendorfs frühe Verkehrswege

Friedrich Wilhelm I. ließ 1730 den Königsweg als Schnellweg nach Potsdam errichten, welche 1792 von Friedrich Wilhelm II. zur ersten Chaussee Preußens ausgebaut wurde. 1838 fuhr die preußische Eisenbahn von Potsdam nach Zehlendorf. 1874 folgte die Eröffnung der Wanseebahn von Zehlendorf über Schlachtensee und Wannsee bis nach Kohlhasenbrück. Bis 1980 war Zehlendorf außerdem für die Stammbahn über den Bahnhof Zehlendorf-Süd an den Bahnhof Düppel angebunden.

Heutige Infrastruktur in Zehlendorf

Als wichtigste Ost-West-Verbindung verläuft die Bundesstraße B1 durch Zehendorf. Im Nordwesten wird der Ortsteil durch die Bundesautobahn 115 tangiert. Auch heute verkehrt hier noch die Wannseebahn. Vier Haltestellen befinden sich in Zehlendorf. Der größte und wichtigste ist der Bahnhof Zehlendorf. Die U-Bahn-Linie 3 endet in Zehlendorf am Bahnhof Krumme Lanke. Weiterhin erreicht man schnell das nahegelegene Potsdam. Zahlreiche Buslinien verkehren ebenfalls im Stadtteil.

Besondere Orte in Zehlendorf

Der Schlachtensee bietet Badespaß in besonderer Umgebung und ist zum Joggen und Spazierengehen sehr beliebt. Vom S-Bahnhof Schlachtensee, ein Stück den Weg herunter zum See und den See entlang befindet sich der Paul-Ernst-Park. Hier wird es im Sommer oft sehr voll. Auf der anderen Seite des Sees befindet sich der Grunewald. Nur südlich und östlich des Sees stehen Wohnhäuser. Auch der Wannsee liegt in naher Umgebung.

Der Schlachtensee ist ein beliebtes Ausflugsziel für die Menschen aus Berlin. Hier wird gern gebadet. Foto: Imago/agefotostock

Am Rande des Grunewaldes befindet sich die Krumme Lanke. Der See stellt nach dem Nikolassee und dem Schlachtensee den drittsüdlichsten See der Grunewald-Seen-Kette dar.

Angrenzend an den Grunewald liegt die denkmalgeschützte Siedlung Onkel Toms Hütte, rund um die Ladenstraße. Eine Besonderheit der Wohnsiedlung, auch Waldsiedlung oder Papageiensiedlung genannt, sind die leuchtenden Farben der Fassaden. Jeden Donnerstag findet hier ein Wochenmarkt statt. Von Walter Gropius wurde die danebenliegende Siedlung Fischtalsiedlung geplant. Hier findet man steile Dächer, mit gewölbten Tür- und Fensterstürzen. Diese großen Unterschiede führten zum „architektonischen Zehlendorfer Dächer-Krieg“.

Ein wissenschaftlich gestützter Versuch ist das Museumsdorf Düppel. Hier wurde ein ganzes Dorf inklusive Hütten, Landwirtschaft und Handwerk so rekonstruiert, wie es vor 800 Jahren tatsächlich existiert haben könnte. Hier kann man die Skudden, eine aussterbende Schafrasse, beobachten.

Das Museumsdorf Düppel zeigt das Leben im Mittelalter. Foto: Imago/Günter Schneider

Die Pfaueninsel befindet sich im Bezirk Steglitz-Zehlendorf und liegt direkt an der Havel. Der 67 Hektar große Landschaftspark gehört mit dem Schloss Sanssouci in Potsdam und dem Schloss Glienicke in Berlin zum Weltkulturerbe auf der Liste der UNESCO. Die Insel ist ein wichtiger Ort vieler Ereignisse und besonderer Personen der brandenburgisch-preußischen Geschichte.

 

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