STADTTEILE
Steglitz
In der Schloßstraße in Steglitz gehen nicht nur Menschen aus der Nachbarschaft gerne einkaufen. Sie ist eine der größten Einkaufstraßen Berlins und macht Steglitz bekannt. Doch in Steglitz gibt es noch viel mehr zu entdecken. Wir wissen, was los ist.
Steglitz befindet sich im sechsten Verwaltungsbezirk Steglitz-Zehlendorf. Der Ortsteil befindet sich im Südwesten Berlins und bildet den Übergang zwischen den dicht bebauten Innenstadtbezirken und den suburbanen Villen- und Eigenheimvororten.
Geschichte – das Dorf Steglitz
Vermutlich wurde das Dorf Steglitz in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Straßendorf gegründet. Der Ortsname Steglitz ist slawischer Herkunft und bedeutet „Ort, wo es Stieglitze gibt“. Auch wird der Ortsname mit dem altmärkischen Geschlecht der von Stegelitz in Verbindung gebracht, welchen die Dorfgründung zugeschrieben wird.
In der Mitte des Dorfes befand sich früher wohl eine hölzerne Dorfkirche, welche gegen Ende des 13. Jahrhunderts von der steinernen Dorfkirche Steglitz ersetzt wurde. Bis ins 18. Jahrhundert blieb Steglitz ein kleines Dorf, mit etwa einhundert Einwohnern, welche nur geringe Erträge von den kargen Böden holten und vollkommen abhängig vom Gutsherren waren.
Jedoch profitierte das Dorf von der dichten Lage an der Reichsstraße, der heutigen Bundesstraße 1, die einem mittelalterlichem Handelsweg folgte: Von Aachen über Berlin und Königsberg bis an die damalige deutsch-litauische Grenze. Die Stammbahn zwischen Berlin und Magdeburg wurde zwischen 1838 durch Steglitz gebaut. Heute verkehrt hier die Straßenbahnlinie 1.
Wichtige Orte im Vorort Steglitz
1870 schlossen sich das Dorf Stegelitz und die Kolonie Neu-Steglitz zur Landgemeinde im Landkreis Teltow zusammen. Von dem Zeitpunkt an nannte sich das Dorf nur noch Steglitz. Mit der Erschließung der Berliner Vororte wuchs die Bevölkerung, genauso wie die Wirtschaft. 1880 wurde die wesentlich größere Matthäuskirche eingeweiht, da durch die steigende Bevölkerungszahl die alte Dorfkirche zu klein wurde.
Im Osten von Steglitz befanden sich die Rauhen Berge. Hier wurden Ende der 1880er eine große Sandgrube angelegt, weil viel Baumaterial benötigt wurde. 1892 machte Otto Lilienthal hier seine ersten Flugversuche. Noch 1922 diente diese Dünenlandschaft als Filmkulisse. So wurde hier beispielsweise der in Ägypten spielende Film „Das Weib des Pharao“ gedreht. Heute ist nur noch wenig von den Rauhen Bergen übrig.
In Steglitz befand sich eine der wichtigsten Keimzellen der deutschen Buchdruckerkunst: die 1990 gegründete Steglitzer Werkstatt. Der Standort wurde jedoch 1906 schon wieder aufgegeben.
Bezirk Steglitz
Steglitz wurde zur größten Landgemeinde Preußens, nachdem die Bevölkerung auf mehr als 80.000 Menschen angestiegen war. 1920 wurde Steglitz dann nach Groß-Berlin eingemeindet und wurde somit zum 12. Verwaltungsbezirk in Berlin. 1960 wurde der vorher eigene Ortsteil Südende nach Steglitz eingemeindet. Nach der Verwaltungsreform 2001 fusionierte der Bezirk Steglitz mit dem Bezirk Zehlendorf zum heutigen Bezirk Steglitz-Zehlendorf.
Sehenswertes in Steglitz
In Steglitz gibt es viele tolle Orte. Der 47 Meter hohe Bierpinsel von Ralf Schüler (1930–2011) und Ursulina Schüler-Witte (*1933) wirkt aufgrund seiner markanten Form immer noch futuristisch. Manche nennen ihn Bausünde, wir haben ihn dagegen nicht in unsere Liste von 12 Berliner Betonscheußlichkeiten aufgenommen. Dennoch gestaltete es ziemlich schwierig Pächter für den „Pleitebau“ zu finden. Neuster Plan: Co-Working-Spaces.
Der Botanische Garten in Steglitz ist dagegen ein wirklich prachtvoller Ort. Auf 43 Hektar Fläche bietet er ein wahres Pflanzen-Paradies mit etwa 22.000 Arten zum Entdecken. Dazu gehört er zu den größten und artenreichsten botanischen Gärten der Welt.
Steglitz ist außerdem bekannt für zahlreiche Shopping-Möglichkeiten. Hier befindet sich auch das größte Shoppingcenter Süd-Berlins, Boulevard Berlin. Ebenso bietet das Schloss viele Shopping-Angebote. Beide Einkaufscentren befinden sich in der Schloßstraße, es ist Berlins zweitgrößte Einkaufsstraße. Hier kann man leicht einen ganze Tag mit Shopping verbringen.
Im Schlossparkttheater treten oft bekannte Persönlichkeiten aus Film und Fernsehen auf. Der Titania-Palast ist ein traditionsreiches Kino von 1928 im Stil der Neuen Sachlichkeit. Weiterhin ist der Steglitzer Kreisel ein besonderer Gebäudekomplex. Hier befindet sich ein 120 Meter hohes Verwaltungsgebäude, eines der höchsten Bauwerke Berlins. Außerdem ist der Stadtpark Steglitz definitiv einen Ausflug wert. Hier findet ihr ein Meer aus Rosen und versteckte Teiche.