STADTTEILE

Charlottenburg

Charlottenburg ist das Zentrum West-Berlins. Wobei stolze Charlottenburger sagen werden: Lass den Zusatz „West-“ weg. Und die Argumente sind vorhanden: Reichlich Shopping-Möglichkeiten auf dem Ku-Damm, Kultur-Institutionen wie die Deutsche Oper und der Zoo-Palast sowie Bildungsstätten wie die Technische Universität und die Universität der Künste. Dazu ist der Stadtteil mit vielen guten Restaurants gesegnet. Tatsächlich findet sich in Charlottenburg alles außer bezahlbarer Wohnraum.

Charlottenburg ist nicht nur das Geschäftszentrum Berlins, sondern auch das kulturelle Zentrum West-Berlins. Foto: Imago/A. Friedrichs

Charlottenburg: Das Berlin vor den Toren Alt-Berlins

Der Ortsteil Charlottenburg liegt im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf und grenzt an die Ortsteile Westend, Charlottenburg-Nord, Halensee, Wilmersdorf, Moabit, Tiergarten und Schöneberg.

Die bewegte Geschichte Berlins zeigt sich komprimiert in Charlottenburg. Preußens erste Königin ließ 1695 das Sommerschloss Lützenburg errichten. 1705 starb Charlotte, woraufhin nicht nur das Schloss nach ihr benannt wurde, sondern der ganze Ort drumherum, der nun zur Stadt ausgerufen wurde.

Ende des 18. Jahrhunderts galt Charlottenburg als Naherholungsgebiet für die Berliner. Ein Bevölkerungsboom erreichte den Ort erst in den 1870er Jahren, als sich Industriebetriebe wie Siemens & Halste und Schering im Nordosten Charlottenburgs niederließen. Die Stadt wuchs von 25.000 Einwohnern im Jahr 1875 zu 100.000 in 1893. 1910 lebten dort schon 306.000 Menschen. Ab 1920 gehörte Charlottenburg zu Groß-Berlin und war nach dem Zweiten Weltkrieg Teil des britischen Sektors und schnell Zentrum West-Berlins.

Shopping in Charlottenburg: Die Tempel des Konsums

Viele kommen nach Charlottenburg zum einkaufen. Der Kurfürstendamm ist bis zum heutigen Tag Berlins wichtigste Shopping-Meile und Auslauf-Strecke für italienische Sportwagen und künstliche Körperteile. Die Wilmersdorfer Straße kommt einer westdeutschen Shoppingstraße am ehesten gleich. Den kondensierten Konsum-Wahn findet man etwas weiter östlich in der City West. Rund um den Breitscheidplatz und den Bahnhof Zoo liegen die Kauf-Tempel das Europa-Center und Bikini Berlin. Diese Gegend lag nach dem Zweiten Weltkrieg besonders brach. Die Baulücken wurden genutzt, um Hochhäuser hochzuziehen und Berlins wichtigstes Geschäftszentrum aufzubauen. Hier steckt das Geld, viele tragen es auch gern ins KaDeWe – das allerdings schon zu Schöneberg gehört.

Ausgehen in Charlottenburg: Keine Hipster- sondern Hochkultur

Doch in Charlottenburg geht es nicht nur um die Scheine, hier ist auch reichlich Kultur zu finden. Vom Schloss Charlottenburg bis zur Deutschen Oper, dem Theater des Westens, der Schaubühne, dem Ausstellungshaus C/O Berlin, den vielen Kinos wie dem Zoo Palast und dem Delphi Filmpalast – Charlottenburg kann Hochkultur. Für feierwütige Berlin-Hipster mit schmalen Taschen wird es eher knapp. Die Clubs The Pearl und das 808 sind eher was für Flaschenbesteller als für Vodka-in-die-Mateflasche-Kipper. Wenn ihr nicht so sehr aufs Nachtleben sondern auf Natur steht, dann empfehlen wir euch den wunderschönen Lietzensee.

Essen gehen in Charlottenburg: Der ostasiatische Traum

In Sachen Essen, Trinken, Ausgehen, gibt es in Charlottenburg viele gute Adressen. Grundsätzlich gilt der Stadtteil als Hochburg asiatischer und besonders chinesischer Restaurants. Besonders beliebt: Das hochpreisige, aber von außen unscheinbare 893 Ryōtei und schräg gegenüber das Nudelhaus Lon Men. Berühmt ist Charlottenburg auch für die russischstämmige Gemeinde. In den 1920er Jahren sind viele Intellektuelle vor den Kommunisten geflohen und haben sich in Westberlin niedergelassen. Sucht ihr russische Geschäfte, haben wir ein paar Tipps für euch.

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