Die Premiere der Oper eines jungen Komponisten rückt immer näher. Doch sein Auftraggeber, ein solventer Kunstbanause, verlangt entscheidende Änderungen. Dieser will die Handlung um die todessehnsüchtige Ariadne mit einer Komödie verbinden. Richard Strauss und sein Librettist Hugo von Hofmannsthal hinterfragen augenzwinkernd das Nebeneinander von komödiantischen und dramatischen Elementen im Musiktheater zu Anfang des 20. Jahrhunderts. – Wiederaufnahme der umjubelten Inszenierung von Hans Neuenfels unter der Leitung von Thomas Guggeis, der zuletzt an der Staatsoper Unter den Linden mit dem Dirigat von „Salome“ (ebenfalls in der Regie von Hans Neuenfels) überzeugte.
Bühne/Oper
Ariadne auf Naxos
VORSPIEL Im Haus des "reichsten Mannes von Wien" wird die Aufführung der Opera seria "Ariadne auf Naxos" vorbereitet. Man lässt ausrichten, dass danach noch ein heiteres Nachspiel mit Tänzen folgen soll, welches von Zerbinetta und ihren vier Partnern Harlekin, Brighella, Scaramuccio und Truffaldin dargeboten wird. Der Komponist der Oper fühlt sich als Künstler verhöhnt, sein Musiklehrer ermahnt ihn jedoch, die Launen seines Auftraggebers hinzunehmen, um sein Honorar nicht zu verlieren. Kurz vor Beginn der Vorstellung erscheint der Haushofmeister mit den neuesten Anweisungen seines Herrn: Die Opera seria und die Opera buffa sollen gleichzeitig gegeben werden, das ganze Stück dürfe zudem nur eine Stunde dauern, denn danach müsse pünktlich das Feuerwerk für die Gäste beginnen. Der Komponist möchte sein Werk lieber vernichtet sehen, der Musiklehrer rät zu Kürzungen, um es zu retten, der Tanzmeister appelliert an die Improvisationskunst der Komödianten. Nur widerwillig lässt sich der Komponist darauf ein. Die faszinierende Begegnung mit Zerbinetta allerdings lässt den Komponisten alles mit anderen Augen sehen und die "heilige Kunst der Musik" neu beschwören. OPER Die Nymphen Najade, Dryade und Echo bedauern Ariadne, die von ihrem einzig geliebten Theseus auf der wüsten Insel Naxos verlassen wurde. Ariadne, in lebloser Erstarrung, beklagt immerwährend die Hoffnungslosigkeit ihres Daseins und wartet nurmehr sehnsüchtig auf Hermes, den Todesboten. Zerbinetta und ihre Mitspieler versuchen, Ariadne zu erheitern und sie von der Kraft des Vergessens und der Verwandlung zu überzeugen. Sie unterweisen sie in einer spielerischen Liebeskunst: Die Liebe hat unzählige Gesichter. Ariadne allerdings ist nicht umzustimmen. Sie besteht auf ihrer Fixierung. Schließlich wird ein Gott zur Rettung herbeigerufen: Bacchus. Die Begegnung von Ariadne und Bacchus erscheint als eine unaufhörliche Täuschung. Bacchus glaubt, Circe, der er gerade entkommen ist, in ihr zu sehen, während Ariadne ihn zunächst für Theseus, dann für den Todesboten Hermes hält. Dem Gesang lauschend, gerät Ariadne in den Sog des dunkel treibenden Gottes Bacchus. Durch seinen Gesang geleitet, vermag sie endlich in das ewig herbeigesehnte Todesreich einzutreten. Damit erfüllen sich die Worte des Komponisten: "Sie meint zu sterben! Nein, sie stirbt wirklich."
Daten & Fakten
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Termin
Saturday 29.01.2022
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Veranstaltungsort
Staatsoper Unter den Linden
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Adresse
Unter den Linden 7, 10117 Berlin -
Telefon
030 20 35 45 55