Bühne/Schauspiel

Der Mensch außer sich

Ein Mann tritt auf, ruft achthundertsiebenundzwanzig stumme Augenpaare an, hört auf die Gräser, spricht zu den Felsen. Er stellt fünf Fragen, singt sieben Lieder, wirft vier Kiesel in die Luft, die nicht mehr herunterfallen. Er schreibt Wörter in die Luft und spricht mit Gott, ohne zu wissen, ob es ihn gibt.



 



Valère Novarina ist für die französische Sprache, was die Quantenphysik für die Wissenschaft ist. Seine Art, den Boden der Worte auszuhöhlen, die Sätze umzulenken, das Denken freizusetzen, schafft eine Musikalität der Sprache, die die Sinne öffnet und aus der sich unvorhersehbare Perspektiven öffnen.



 



Als kongenialer Übersetzer Novarinas schleudert Schauspieler Leopold von Verschuer himmelschreiend urkomische Sprachkaskaden auf die Bühne. Er taumelt beglückt durch ein Labyrinth der Worterfindungen und Stegreiflieder - gegängelt von der Wiener Schauspielerin und Jodlerin Liese Lyon. Ein Pärchen wie Karl Valentin und Liesl Karlstadt begibt sich auf die Suche nach einem Wurmloch raus aus einer ausweglosen Welt. Doch im Jenseits angekommen, ist Gottes Thron bereits besetzt und der Himmel hängt voller Kuhglocken.



 



Der Premierenabend ist zugleich Lange Novarina-Alpenjodel-Nacht, angereichert mit einer Kostprobe aus dem französischen Original durch den Autor Novarina himself und einer Lecture-Performance des Übersetzers Leopold von Verschuer im Duett mit dem Jodel-Dada-Cellisten Bo Wiget – in Zusammenarbeit mit dem TOLEDO-Übersetzer*innenprogramm.

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