Im vergangenen Jahr gehörte Ilko-Sascha Kowalczuks knapp 1000-seitige Biografie „Walter Ulbricht. Der deutsche Kommunist” zu unseren Lieblings-Sachbüchern, und das war nur der erste Teil von dessen Lebensgeschichte. Für den zweiten Teil, „Walter Ulbricht. Der kommunistische Diktator”, hat sich der Historiker die Nachkriegsjahre des Mannes vorgenommen, der Stalin verehrte und formal zum wichtigsten DDR-Funktionär aufstieg, den Volksaufstand am 17. Juni 1953 nur mit Hilfe der sowjetischen Panzer (politisch) überlebte und die Berliner Mauer bauen ließ ehe er, von Alter und Krankheit geschwächt, 1971 von Erich Honecker gestürzt wurde. Und dass auch dieses Buch weit über 900 Seiten stark ist, kann bei der akribischen Recherche Kowalczuks nicht verwundern. Starkes Line-up auch bei der (ausgebuchten) Berliner Buchpremiere: Zu Gast sind der legendäre Liedermacher Wolf Biermann, die frühere Stasi-Unterlagen-Beauftragte Marianne Birthler und der Regisseur Leander Haußmann.
